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»""I Id. Jahrgang. Nr. 4- Montag, -en 2S. Zebruar 1421 will denken. ork. >i- 740 r Art derNeu- Ichtcte itten 'S der unv Nach einer Meldung aus Konstantinopel vom 26. Februar soll TtfliSam Freitag eingenommen und geplündert worden sein. !M. MM. Mr- iE rrei blutt -A n r Arbeit Isrla«S» llUeiven - » LNSd. lg« ltM ucht. k, Aue, Ichäft, ; 34. Mstn. t. iir schlanke verkaufen. in allen empfiehlt ugei* »rlk.Nue ettinplntz ärz gesucht. A. T 5o0 att erbe len Das Wichtigste vom Tage. Reich-Minister Dr. Simon» mit den Mit» gl'iedvv« der deutschen Delegation hat sich Sonntag mittag im Vonderzng von Berlin nach Lon don begeben. r in . Pall Mall Gazette und Globe veröffentlichen ausführ liche Berichte über die angeblichen deutschen Gegenvorschläge. Evening Standard will von maßgebender Seite erfahren haben, datz Deutschland eins Reparationssumme von 150 Milliarden Gold- rnavk, verteilt auf 30 Ja'b,re, anbieten werde. Tie Zahlung solle durch ein internationales Pro- düktionS- und VerkaufSsyndikat erfolgen, welches die Rohstoff« kontrollieren und den Verkauf der Produkte besorgen würde. Dieser Plan würde von' StinneS und Rathenau unterstützt. Der bri tisch« Botschafter in Berlin Lord d'Abernon ist in Lon don eingetroffen. Marschall Foch und General Wey-> gand werden erwartet. Blättermeldungen zufolge wer den außer Lloyd George^ Brtand und Berthelot auch Curzon. Bonar Law, Jeldmarschall Wilson und Lord d'Abernon das Wochenende in EhequerS verbringen. Tie deutschen Delegierten sind wie verlautet, während ihres Londoner Aufenthaltes Gäste der britischen Negierung. DI« «rst« Zusammenkunft am Mittwoch. Pall Mall Gazette und Globe zufolge ist der nächste Mittwoch setzt als dersentge Tag festgesetzt worden, an dem die deutschen Delegierten zum ersten Mal« die Konferenz besuchen werden. Evening Standard schreibt: Brtand hat eine Erklä rung über militärische Schritte gegeben, welche vielleicht unternommen werden, und es ist gemeldet worden, daß französische Truppen bereit stehen, um etnzugreifen. ES würde töricht sein, zu denken, datz diese Maßnahmen dem britischen Publikum angenehm sein würden. Solange Frankreich und Eng land zusammenhalten, ist -er Ausblick gut; es darf daher nur eine alliiert« Politik getrieben werd«». vle Lage ln Lon-on. Tie bevorstehende Reparationskonferenz beschäftigt hohem Maße die Presse. Evening Standard und tt. de», Satz »Twa -rsand) n «e !«, Tel. IS. k. ».»«»»» 4^» m«rk. «NchNnt t»,Uch In Sin «nchmitta,». I «o Pf,., «u.«»a>,4 w p»,„ r.- Mark. Uafe« z«!tnn,.-u»I»«,e» ua» f<u.,»d«st,U,n, f»»i« «U, I »n,«i,»na«a,hm, dl, fp»«,tt,n, «>/, Uhr »crm. »Ur r.dl»r Im «atz kan« »»»«»» « Ms»«»» l »u'ch jarnfprech.r «rf»l,t »die »a, Manuskripl nl»i l«,d«lst. Der Reichsfinanzminister wird ein« Krediter- mä'chtigüvg in Höhe von 8500 Millionen zur wetteren vorläufigen Regelung peS Haus haltes für IS20 fordern. Ter Präsident der tschechoslowakischen Republik Massarhk wird von norwegischer und englischer Seite als Kandidat für den No- bel-JriedenSpreiS empfohlen. Stz Ter britisch« Botschafter in Washington wurde beauftragt, einen Versuch zur Vermittlung zwischen der amerikanischen und japanischen Regierung hinsichtlich der Frage der Kabel im Stillen Ozean zu unternehmen. Sachsen nach wie vor Stieskinä äes Reiches. Auch bei der Londoner Konferenz Sachsen im Gegensatz zu Bayern unvertreten. Än den Londoner Konferenzen nehmen außer den Vertretern der Neichsregierung auch Sondervertreter sowohl der preußischen wie der bayrischen Regierung teil. Als letztere werden Staatsrat von Meine! und OberregierungSrat Pirner genannt. Für den auch ge genwärtig noch mehr als die Hälfte des Reichsgebietes umfassenden preußischen Staat erscheint diese Sonder vertretung ohne weiteres gerechtfertigt und auch gegen eine besondere Teilnahme Bayerns wird sich an sich wenig sagen lassen. Wo bleibt aber Sachsen? Eine Teilnahme besonderer sächsischer Vertreter scheint nicht in Aussicht genommen zu sein, obwohl, wenn überhaupt eine Vertretung per Einzelländer neben der Reichs regierung nachgelassen wird, triftigere Gründe für eine Teilnahme Sachsens als für ein« solche Bayerns vor liegen dürften. Bayern ist vornehmlich Llgxarstaat und seine wirt schaftliche Existenz wird durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht annähernd so gefährdet, .wie die des im wesentlichen aus die durch den Friedensver-, trag verschüttete Export-Industrie angewiesenen Sach sen-. Sollten die 5 Millionen durch den Versailler Vertrag dem Hunger ausgelieferten Sachsen nicht an nähernd dieselbe Wahrung ihrer Interessen beanspru chen dürfen wie die etwa knapp 1 Million umfassende industrielle Bevölkerung Bayerns, das a:uh .in seiner Gesamtbevölkerung die Sachsens nur etwa 2 Millionen übersteigt? Wir sind nicht ohne Mitschuld der lauten, auftrumvsenden und unruhigen preußischen Politik in den tiefsten Abgrund deutschen Wesens hinabgestürzt. Wenn irgend wer, .so ist der sächsische Staat und das sächsische Volk schuldlos in das Verhängnis hineinge führt worden- Tagegen hat «S von allen deutschen Stämmen im Kriege die schwersten Blutopfer gebracht und in ihm allen deutschen Stämmen an Opfer-Willig keit vorangeleuchtet, zu vergleichen die Kriegsanleihe zeichnungen. die verhältnismäßig.am höchsten stehenden AblteferungSziffern der sächsischen Landwirtschaft, da verhältnismäßig am höchsten stehende Ergebnis der Me tall, und übrigen Krteg-sammlungen sowie zum letzten, aber nicht zum mindesten das Hungermartyriumi der sächsischen Gesamtbevölkerung während des Krieges im Gegensatz zu der nicht auf solchem Tiefstände sich be wegenden Lebensführung in anderen deutschen Ländern. Ter Tank scheint nicht auszubletben. Ter sächsische Mohr Hat seine Schuldigkeit getan l dafür wird seine Teilnahme bei der Revision des Versailler Vertrages, der ihm am allermeisten voii allen deutschen Stämmen die Luft zum Atmen raubt, .ausgeschaltet. Ten Bayern, di« an sich schon verhältnismäßig fett leben, den Rtppenspeer, den arbeitslosen und hungernden Sachsen die Rippenstöße Tie Retchsregierung weiß, daß — von Separationsge- lüsten ganz zu schweigen — der Gedanke, im Gegensatz zur Retchsverfassung aus Sonderverhandlung mit dem Feindverband hinzuwirken, der vom Kriegsausbruch ahnungslos überraschten sächfischen Regierung ?be.nfo- wenig wie dem sächsischen Volke kommen wird. Desto ungefährlicher ist es, bet der unbedingten Reich-treue des sächsischen Stammes ihn zurückzusetzen und feine berechtigten Interessen zu verletzen. Hat unsere säch sische Regierung alles getandiesem neuen Nackenschlag von Berlin entgegenzutreten? Ist wenigsten- ein« ge nügend« Vertretung der sächsischen Industrie unter den der Kommission beigegebenen Sachverständi gen gesichert? Italien unä äie Londoner Konferenz N». Nachdem da» Pariser Abkommen geschlossen Korden war, verkündete «in offiziell«- Kommunique« die voll« Einmütigkeit der Alliierten. Man hat in Deutschland diesen amtlichen Verlautbarungen nicht all- inääUiM ren Kaufen V, »Ick, »I» »avN». imnft mißhandelt, um euch dergelsm zu machen, daß ihr Augen besitzt. Geht di« Schönheit«» unserer Heimat, seht die reichen Muren, seht an den Straß«» die frucht baren Bäum,. - Glaubt ihr daß in Polen so au» sicht - Seht da- Wunvergetriebe von Bergbau, Industrie und Eisenbahn." WaS Vie Väter un» vererbt haben, was die Söhne von un- fordern werden, wir wollen e» erhalten. Augen auf! Kopf klar! Schauet hin nach den vielen gepriesenen Herrlichkeiten Polens, da- uns aus lauter Liebe verschlingen möchte. In unserem Lan de stolpert ihr über die Schienenstränge. Zählt auf der Karte von Polen die Bahnstrecken zusammen; ihr habt mehr Finger an den Händen als Polen Eisenbahnen. Polen führt Krieg, Krieg vernichtet, das wißt ihr. Wollt ihr wieder in- Feld? Wollt ihr zu Polen? ES lebe die Treue!' Ter Tag der Prüfung ist gekommen. Verschließ« dich auf eine Stund« der Hetze und besinn« dich! AuS unserem Lande kam dein Glaube. Solange unsere Heimat rüstig ist, ist sie deutsch. Laßt un» in Ehren streiten als di« Ritter unserer Landespatronin St. Hedwig. Im Polenlager ist ein falscher Prophet aufgestanden, ein Prophet des wildesten Nationalismus. Auf den Leibern von hundert erschlagenen oberschlesi schen Kriegern predigt er Feuer und Schwert. OÜer- schlesisches Volk, wenn du dich herau-reißen ließest au» dem deutschen StaytSgefügr. du würdest niemals zur Ruhe kommen. Wer für Deutschland stimmt, der wählt den Frieden. Frieden baut auf. Oberschlesische« Bolt, «Sh!,! Bei Deutschland wird Oberschlesien ein selbständiger Staat, der seine Obrigkeit selbst «insetzt und über die Angelegenheit der Sprache, der Schule, der Religion, der Landesaufteilung selbst entscheidet. Wa» bietet Pa len? Es bietet uns den Namen Woiwodschaft, den e» auch an all« seine armen Provinzen schon verschenkt hat. Aber di« Beamten will Warschau ernennen. Galt« zianer und Warschauer wollen euch regieren. Da» Acker land will Warschau enteignen und ausgeben, und die Zölle, di« Eisenbahnen, die Staatsgruben und Tomä- nen sowie über 40 v. H. der Steuereinnahmen Warschau nehmen. Oberschlesische» Bo», wähle! ES leb« da» Glück! Nach Deutschland fließt Oderstrom. Tort liegt unser Glück. Alle» Gute alles Sinnen kommt unter seine geheimnisvoll walt und reißt «S mit sich. Seinem Lause folgen die völkerverbindenden, lebensweckenden Bahnen und Stra ßen. Uns zieht hundertfältig di« Bande der Verwandt schaft, der geschäftlichen Verbindung, dr» Industrie« Warenaustausches zwischen Oberschlesien und Deutsch land. Wollt ihr vernichten, was sieben Jahrhundert« geschaffen haben? Wollt ihr di« Natur in» GegenteU Verkehren? Glaubt eurem Auge. Blickt euch um und blickt über die Grenze! Mustert di« Gestalten, .die von drüben kommen! Sie kommen zu un- um Brot. Ober schlesisch« Mutter, sollen auch dein« Kinder betteln gehen? Oberschlesien ist unser« Muttererte! Deutschland bleibt unser Vaterland! Einst wirst du stolz sein, datz du dabei sein durftest an dem Tage d«r Herzenserhebung de» Triumph«». Pfui der Ge schäftstüchtigen, die sich drücken! Jetzt muh «S Heißenr Schließt die Rethen, .Farbe bekennen, all« Man» auf Posten. ES geht um Sein oder Nichtsein! Die ober schlesisch« Heimat rust r Stimmt für Deutschland! Da» Plebtszitkommissariat für Deutschland. Dr. Urbanek. Mer Tageblatt L2SL 4,4» Mack. »,I p,st b.NcUt »>«>.!>«»,«« l^»« Mail, m»n«tll-n 4^» M,,k. «rsitzil»! t«,Uch In t,n Noch»»«,,», s 4» Pf,., au,»LrN,. w P»,-> N.kl-i fm»04» mit Nu.nahm« p.a «nun» UN» ».l,rta„n. — —' - -—- — — p»st»aNal»«n u»4 0N«ftrq„r n,»m,n «,I>»Uuu„, Än alle Vberschlesierl D«r deutsch« Plebiszttkommissar Dir. Urbanek hat an die oberschlestsche Bevölkerung folgenden Aufruf ge richtet; Landsleute! Lis Stund« der Entscheidung ist gekommen, in d«n Kampf latzt un- ziehen mit dem Ruf des Lande-, .de- einzig«» und ungeteilt«« Oberschlesien»! Der Lol« hat insclc »SO ann, ineretr. zuviel Gewicht beigemessen, den« man Weitz nachgerade,, such Lügen indi« Ohren geschrien. Er hat «re ver bog xtn solche» Kommunique« zu den Entente.Beratun» " ' — " "" "" """ gen gehört wie der Punkt zum t. Es fehlt niemals, und das später konstatiert« Einvernehmen ist meisten» immer dann am herzlichsten gewesen, wenn die sach lichen Gegensätze der alliierten Mächte am schärfsten aufeinandergeprallt sind. Immerhin mußte es doch verwunderlich erscheinen, daß Graf Sforza, der ita lienische Minister des Auswärtigen, sich zum Anwalt des Abkommens machte, wenngleich auch anzunehmen ist, daß er der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, diese Aufgabe übernommen hat. Jetzt zeigt sich jeden falls, was gar nicht anders erwartet werden konnte, daß Italien mit den Pariser Beschlüssen keineswegs elv verstand en ist. In der Note, die die italieni sche Regierung der Londoner Konferenz überreichen ließ, protestiert Italien einmal gegen die Quote von 10 Pro-» zent von der Gesamt-EntschädigungSsumme, die e- er halten soll, und verlangt das Doppelte, dann aber — und das ist für uns wichtiger — wird in der Note mttgeteilt. datz .der in den Pariser Beschlüssen ange regte Zuschlag von 12 Prozent auf die deutsche Aus- fuhr den italienischen Interessen durchaus widerspre chend sei. Tiefer zweite Protest geht von sehr ver- nünftigen Voraussetzungen-aus. denn in dec Tat ist die italienische Wirtschaft mit der deutschen «na ver knüpft und steht durchaus nicht im Wettbewerb mit ihr. Ter deutsch.italienifche Warenaustausch ist eine Lebens notwendigkeit für beide Staaten, da die in beiden Ländern zur Ausfuhr kommenden Waren sich ergänzen. Tie Vorgesehene Exportabgabe würde aber «in Hinder nis darftellen, das sogar so weit führen könnte, . den Warenaustausch zu einer Unmöglichkeit zu machen. Tie italienische Industrie ist.mit dieser Auffassung der Re gierung durchaus einverstanden v und das Gleiche wird auch für die Agrarkreise Italiens gelten, die ihre land wirtschaftlichen Produkte nach Deutschland absetzen wol len. Es zeigt sich eben auch hier, datz die natürlichen Wirtschaftsfaktoren stärker sind als alle Pariser Be schlüsse, und es zeigt sich der ganze Widersinn der Pa- riser Beschlüsse überhaupt. Was wir heute bei Italien erleben, würden wir, wenn die Pariser Beschlüsse Wirk lichkeit werden sollten, morgen auch bei anderen Staa ten «rieben können. Man würde dann erkennen müs sen, datz alle ausgeklügelten Beschlüsse, wenn sie nicht den natürlichen Wirtschaftstatsachen Rechnung tragen, nichts sind als Wortgebtlde. die die frische Lust der Wirklichkeit nie vertragen können. Es wäre freilich falsch, .auf die italienische Erkenntnis große Hoffnun gen zu sehen, denn Italien spielt immer nur die zweite Geige. Solange Frankreich und England nicht ein sehen, .was einzusehen notwendig ist, solange ist an einen natürlichen wirtschaftlichen Wiederaufbau nicht M Ver fibstlmmungsverkehr nach Dberjchleflen. 250 Sonderzüg«. Zu der bevorstehenden Abstimmung in Ob erschie ssen hat die Eisenbahnverwaltung zur Sicherstellung der rechtzeitigen Beförderung nack dem Abstimmungs gebiet umfangreiche Maßnahmen getroffen. To werden vom 8. März ab etwa 2 50 Sondevzüg» Mhrintz einer «lftägigen Transportpertod« aus allen Gegenden Deutschlands in da» Abstimmungsgebiet gefahren, von diesen Sonderzügen sollen allein SO Züge in Schle sien selbst, 60 von Berlin ab und 35 von West falen, aus verkehren, während aus den übrigen Ge genden des Reiches ein der Besiedlung mit Stimm» berechtigten entsprechender Zugverkehr eingerichtet wer den wird. Jeder Sonderzug hat einen entsprechenden Gegeuzug, so datz diejenigen Reisenden, die zuerst in das Abstimmungsgebiet befördert werden, auch zuerst wieder die Rückreise antreten können. Jeder Zug wird etwa 850 bis 1000 Reisend« befördern. Trotz der hierdurch bedingten Länge der einzelnen Züge wird für die ausreichende Erwärmung der Wagenabtetle durch Stnftellen besonderer Heizkesfelwagen Sorge ge tragen werden. Auch auf eine ausreichend« Berpsla» gung während der Reife ist gesorgt. Polnische Vertragstreue. Dem Auer Tageblatt wird geschrieben r Am LL. Ja nuar ist in Oppeln ein deutsch-polnische» Abkomm«n un terzeichnet worden, durch da» di« ungehindert» Durchs führung her Abstimmung-Vorbereitungen in den beiden Ländern gewährleistet werden tollt«. Danach sollte» rer- ng sucht. Aue, istallation, aß« 8. all, .jedoch mit kanntschoft geb. unter »er Tn gebt.