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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 12.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192010124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19201012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19201012
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-12
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
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k». >87. Auer Lagedlstt und ««zig« für da» PrzgeLirgg. Dtmstag, den 18. Vktoß« 1V»0. H l»<). ' vergm^ Li» Bahnhos garre«. aufzuspkl an dem stell» «»Iß«, »»» »n «ach Abt ment ab fordert z von -WS «ndenib« Mörder den -att bfttung kloo« ü«t der Erde bleM do der Mörl ltch dl« 1 vernicht« Loten, a Wtr Gelt« bei wtr -n d dl« Ausj Krochen Ukent» dt< Dem Herr Krj taamlttae Rftdvrschi fo müsse, Zweck -« ^r- -«»darb Haus«, L Hause ai heiratete Vater Suppe t - »tmmt « einem W Fr« d«, St dettgeber billig di» Land Vrrttag, «»ipj nem der beiter ml in Hand, griff di» fi« au, i und go nahm ei Hönde a manschte a»f den! e, aber , »nd «L wind, doch M ten pv« Im von meterba «in Ma scheiden, wechselt, «»derb an arte Mann t Dadurch kann n» gefährli halten, Arbeiter fein. N Elf, di« leitete d Ä- ö in die S wart ge ne» Bl» PaHftr Erich W Dl« Uber nie überchauj MckA» Bro wer Uns Krtsch«h dlzinolr« »lw denitmm nächtend diebische jährigen dessen F verübt h S, E !'-i Ich will auf die einzelnen Hülle hier nicht weiter «ingehen. Ich will n»r da» widerlegen, was der Herr Srst« Staatsanwalt an Beweismitteln aneinander-eretht hat, um, unter Berufung aus dl« Aufrechterhaltung de» Ansehen» von Rocht und Gerechtigkeit in unserem Ba- tvrlande, Sitz zu veranlassen, ein schuldig auüzusprechen. Der Herr Erst» Staatsanwalt nennt den Plan, den angeblich der Angeklagte zur Ermordung de» Herrn Rentier Krisch» gefotzt haben soll, «ine» langvorbedach» ten und üutzerst raMniörten. ! « -raq Vungrow-D ssg rsl w»q hwu 'uvsK «q hv<s 'u-vvj suis iM u-Zy-w oj ^sj AtzrsMk uii-H gsq rrqrgW rsq hyi srSvu-SuN rsg tzvq u»tz»Sbv »wtzvuuA rsq uaq qun usy»;rUuv srsSMurr uSPslru^g ssq Sun-»1»nvio« arg «un iM uusgz s u»usaaalWt»D usiioH vuissW genommen haben soll, ein durchaus dummer und wd> überlegter gewesen sein mützte. B ^.<«m Morde wirft nicht nur di« Polizei, son- dsm tedsr Lat» Lei der Buch» dem Meder durch die Frage aus. wer hatte den größten Vorteil von dem Tode des Ermordeten? Und auf diesen richtet sich na» turgemätz AuerS der VervaWl. : ll ! Zn diesem Fall, wär» unbedingt der Verdacht s» fort auf denjenigen gefallen, welcher ein Recht auf^die Erbschaft de» Ermordeten hatte oder za haben glaubte, also auf den, ftslchgv in dem L^sfinii^niWenMMrI uiü alleinig« Erbe genannt war. . Hätte der Angeklagte wirklich mit dem von ihm geschriebenen HtftamenMntp Wurf in der Lasch» da» Zimmer, de» Herrn, Krisch» be treten, diesen getötet und den LestamentSentwurf in -Ws Geld sch rank dal Ermordeten eingeschlostz«, ko gehört» der Augrklagte direkt in da», Irrenhaus. Er hätte damit an der Mordstelle gewissermaßen gleich da» Eingeständnis seiner Täterschaft ntedergelegt. Alle Umstände sprechen für die Wahrheit der An gaben «rich Waldner«, daß er den LestamentSentwurf nach dem Diktat des Herrn Krisch» auf dessen Wunsch geschrieben hat, und dein einAiger daM, daß,r mit dem bereit» vorbereiteten Schriftstück die Wohnung de» Herrn Krisch» betreten hat. > > Hätte er da« Schriftstück in der, eigensüchtigen Ab sicht verfertigt, sich mit Hilft desselben zum Erben de» »nrervrngs ist, »» oem ». v Nutzung der Kraftwagen der Reichest auch di» vor-er-eftevung von Plätzen ingelalftn. Sie kann inde» nur an d»n Anfangs- und Endpunkt«» der einzelnen Strecken erfolg«», da an Unter wegeorten nicht vorauetuschen ist, ob noch Platz« frei find. Dft vocherbestellung hat bet der Postanstalt am Anfangs- oder End punkt« d«r Krastwagenpost entweder mündlich oder schriftlich, un ter Umständen auch ftlegraphtlch, zu erfolge». Zum Rachweft d«r voraueLHellung wird «in Berechtig»«-,schein ausge stellt, der bei mündlicher Bestellung drin Antragsteller sogleich auszuhändigen ist, sonst für ihn beim Postamt berett gehalten wird, «ei AushSndtgung des Berechtigungsscheines ist in allen Fällen vom Reisenden der Fahrpreis zu entrichte». Len Fahr- schein selbst erhält de, Reisend« vom Wagenführer gegen Rückgabe de, Berechtigungsscheins. Di« Gebühr für die Vorher bestellung beträgt V0 tz für jede Person. Beim hiesigen Postamt können Vorherbestellungen an Plätzen für die Kraft wagenpost Aue —Schwarzenberg —Erünhain er. folgen. Von Staät unä Lanä. Au«, 12. Oktober 1920. Die Stellung des sächsische» Ministerpräsidenten. De, Ver- fassungsausschuß der sächsischen Volkskammer hat die zweite Lesung der Verfassungsvorlage beendet. .E» wurden noch verschiedene Aenderungen vorgenommen. So soll vor allem zur Geltendmach. ung dr» Volksbegehren» nicht mehr die unterschriftltche Unter stützung eines Fünftel», sondern nur «ine» Zehntel» der Stimm berechtigten erforderlich sein. Ferner soll da» Volksbegeh ren, im Gegensatz -ur Fassung der ersten Lesung, auch für Ver- sassung»änderungen zulässig sein. Die wichtigste Aenderung aber ist die, daß der Beschluß, wonach der Ministerpräsident außer dem auswärtigen Ministerium noch ein anderes Ministerium leiten solle, gestrichen wurde. Di« Mehrhettssozialisten beantragte», den Ministern da. Recht zu geben, politische Beiräte als Stellver treter hinzuzuziehen. Dieser Antrag, der nur wieder Gelegenheit geben sollte, ein paar strebsam« Parteifreunde unterzubringen, wurde erfreulich«, Weise abgelehnt. Die Antragsteller wollen ihn aber in der Vollversammlung erneut einbringen. Landeswirtschastsrat für Sachsen? Bei der Schlußberatung der Verfassungsvorlag« im sächsischen verfassungsausschutz behiel ten sich die Sozialdemokraten eine Entschließung vor, durch die die Regierung ermächtigt werden soll, zur Begutachtung über wirtschaftliche Fragen durch Verordnung oder Gesetz einen Land. Wirtschaftsrat «inzusetzen, der nach denselben Grundsätzen wie der Reichswirtschaftsrat zusammengesetzt fein soll und dessen Befugnisse auf den Bezirkswirtschaftsrat übergehen sollen, wenn ein solcher nach Artikel 1öS der Retchsvqrfaffung für Sachsen ein' gesetzt werden soll. K«r Streik de, sächsischen Gemeindearbeiter. Wie von der Leitung de» Verbandes der Gemeindearbeiter in Leipzig mitge- teilt wird, streiken vorläufig di« Elektrizität»- »nd Dasarbetter inThemnitz, Leipzig und Dresden, so daß diese Städte vH» Strom und Licht sind. Sm Dienstag werden die Arbeiter in Plauen und Zwickau folgen- Alle Notstands arbeiten werden ausgeführt; Wasserwerke kommen bei dem Streike überhaupt nicht in Betracht. Nur wenn die technische Rot- standshilfe eingreift, sollen alle Betriebe stillgelegt «nd auf Notstandsarbeiten «ingestellt werden. Ver Fall Arische. Roman von Tarl Schüler. «1- Fortsetzung. D» vmtz man wirklich staunen, ivi^ derselbe Mensch, der un» Hier als «tn* im Höchsten Grad« vertrauen»- würdta« Perfönlichheit von Leuten geschildert wird, die, ihn von Zugand auf beobachtet Haban, wie dieser selbe Mensch, durch die Brill» de» Herxn Ersten StaatSaru- walt» gesehen, -u sin*m Verbrecher, der schlimmsten Sorte wird. Wenn da» Urteil ehrenhafter Menschen über einen Mitmenschen nicht für all» Zeit jeden Wert verlieren soll, d«m dürfen Sie, meine Herren Geschworenen, sich den Scheingründen de» .Herrn Ersten Staatsanwalt» nicht anschliehen, dann dürfen Sie nicht die Theorie ausstellen, daß all» ehrlichen, braven Leute Heuchler U-.L r^ttzbu.«i filld, datz Sill solldgr, junger Mann, ver ..ich» tul itzinen Altex-g»,rossen abend- in den Wirts- Häusern umherläuft, au« diesem Grund» ein verstockter und mithin gemeingefährlicher Charakter ist. Jch.komme bet meinen Ausführungen zu dem. ent gegengesetzten Schluß wie der Herr Erste Staatsanwalt Indem ich mich den AuSführungan der Zeugen anschlie- tze-, Lage ich, daß nach dem Vorleven und dem Charakter de» .Angeklagten ihm ein solcher Mord, wie er, an dem Herrn Krilsche vorübt sein soll., nicht zuzutrauen A ALS mir di« Verteidigung des Angeklagten über tragen wurde und ich di» Akten durchgelesen hatte, schien es auch mir, al- ob Dein andmipr. al» der AugMa-ün dar Mörder de» tz«rn Krisch» sein könnte. Dürft Ansicht hab» ich im Laufe der Voruntersuchung als eine total irrig« erkannt. Erich Waldner ist kein Mörd«, seine Hand ist rein don Msnschsnblut. Lar Angeklagte hat sich,, was uns der Herr Unter» fuchungSrichtar bestätigt hat, während d« über sechs Monat» dauernd«: Voruntersuchung nicht ein einzige» Mal ik einen Widerspruch verwickelt. Alft seine An gaben, worunter vftft waren^die ihm anfänglich nicht geglaubt wurde«, .Haban sw späte, als völlig der Wahr- heA sntsölGh-kd erwftsen. Herrn Krische zu machen, so würde er wohl seine Schrift vorstellt haben, um nicht sofort al» der eigen« Verfer tiger dos Testament» erkannt zu werden. Ferner würde er et» mit dem Romen de» Herrn Krisch« unterzeichnet Haven, dann jede» Kind weiß, daß «in Testament ohne Unterschrift gär keinen W«rt hat. Auherdem hätte der Angeklagte, falls «r sich mit dem Plane getragen hätte, den Krisch« zu ermorden und ein gefälschtes Lestament unterzuschteben, dies« Aktion nicht besser »tnletten kön nen, äl» wenn er nach jener Ueberfallnacht überall ausgehosaunt hätte, ich habe dem Herrn Krische das Le ben gerettet und er will ijch mir dankbar erweisen. Ter Angeklagt« hab« aber gerade das Gegenteil g«tan. Außer seiner Braut und deren nächsten verwand, ten hat er von seinem HeldenUückchen niemand etwa» erzählt, weil »r dem Krisch» vollkommenes Schweiger, Üb».- das nächtU5,e Aüsnteuer versprochen hab». Dios?! Krische hakte seinen gu.en Grund dazu, auf da» Vec schweigen de» bet ihm stattgehabten Einbruchs grotze, Wort zu legen, d«nn di« bet thm gestohlenen russische,! Geldschein« waren durchweg gejälscht. Ich komme später noch auf M Charakteristik des Ermordeten zurück. Ein weiterer Beweis dafür« daß der Angeklagte wirklich auf Befehl de» Herrn Krisch« den Testaments entwurf geschrieben hat, ist ftvner die Gleichheit d" Tinte und düs Papier» mtt dem, welche» Herr Krisch« ,u benutzen pflegt«, Die langen, Sätze sink so ruhig und gleichmäßig schon niodergeschrftben, daß man daraus ohne Mühe arfthen kann, daß hft Hand des Schreiber» auch nicht im geringsten «zittert hat. Mit so fester, ruhiger Hand schreibt kein Mensch, der eben «inen Mord begangen hat und neben dem der Er- mordete in feinem Blute sckwimtnt. Die Annahme, daß der Angeklagte das Schriftstück nach Begehung der La> in dem Zimmer de» Krisch» niedergeschrieben hab«, ist also vollkommen hinfällig. Der mutmaßliche Mörder kann sich außerdem nach Begehung feiner Lat nur wenige Minuten in dem Zim mer aufgehalten haben, denn Krische soll bekanntltck nach der Annahme der Anklage, nachdem er den Schui Schwarzenberg de, Sängerlag de» Obere,zgrbirgischen Gausängerbnndes statt. Außer einer reichhaltigen Tages ordnung fand de, vorstandsbeschluß von den anwesenden Vertre tern einstimmige Annahme, daß da» Gausängrrfest 1V21 tn Aue stattfinden soll. Die vertteter vom Mänmrgesangver- ein ELngerhort erklärte sich bereit zur Uebernahme dr» Feste». Der Bund zählt gegenwärtig KV Vereine mtt 2VVÜ aktiven Sän gern. — Wir wünschen dem Sängerhort für seine Vorarbeiten er sprießliche Tätigkeit und vollen Erfolg. Den Sängern vom Obe<erzgebirgischrn Gausängerbund schon heute «in herzliche» Willkommen tn unserer Stadt l Protestversammlung gegen die Kartosselteueruug. vom hi«, figen Gewertichaftstartell war für gestern abend eine nur mäßig besuchte Protestversammlung gegen die Kartoffelteurrung nach dem Bürgergarten einberufen worden, in der Eewettschastsange- stellte» Kranz über da» Thema sprach: Gegendenagrart- schen Kartoffelwuchrr. In etwa einstündtger Red« be handelte er alle einschlägigen Fragen, dabet auch erwähnend, daß ein Teil der Verbraucher selbst nicht ohne Schuld an den hohen Kartoffelpreisen ist. So find noch am letzten Sonntag in Dit tersdorf bv bi» SO ^l für einen Zentner Kartoffeln geboten wor- den^ Aren Niederschlag fanden die Ausführungen in folgender, von Stadtrat Zett«! zur Verlesung gebrachten und von der Versammlung einstimmig angenommenen Entschließung: Die am 11. Oktober im Bürgergarten in Aue tagende Versamm lung erhebt schärfsten Protest gegen die ungeheuerlichen Wucher preis«, dir für die notwendigen Lebensmittel der breiten Masse des Volkes, im besonderen für die Kartoffeln verlangt werden. In der schamlosen Ausplünderung des Volkes durch die Lebens mittelwucherer erkennen die Versammelten einen Ausdruck dr» Bankrotts der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, in der es den verantwortlichen Organen immer schwerer fällt, di« Bevölkerung ausreichend mit preiswerten Lebensmitteln zu versorgen. Die Aufhebung der Rationierung führt, statt die versprochene Preis senkung zu bringen, in der Zeit mangelnden Angebots von Nah rungsmitteln mit Notwendigkeit zur Förderung des schrankenlosen Wuchers der Agrarier. Sie bedeutet die Ermächtigung für die Besitzenden, der ärmeren Bevölkerung die Lebensmittel wegzu kaufen. Die Versammelten fordern von der Reichsregierung Ab kehr vom Kurs de» frei«n Handels, bis dahin sofortige Festsetzung eines mäßigen Höchstpreise» für Kartoffeln und Fleische Di« Ge meindebehörden werden aufgefordert, diese Forderungen nach drücklichst zu unterstützen. Die Versammelten machen die Reichs regierung und di« Behörden darauf aufmerksam, daß der drohende Zusammenbruch der Volksernährung die breite Volksmasse der Verzweiflung de» Hunger» ausliefern müßte. Di« Verantwor tung für diese Folgen der Wucherpolittk trifft die staatlichen Be hörden, im besonderen die Reichsregterung. DK Versammelten sind sich darüber einig, daß der kapitalistischen Wucherpolittk nur durch die sozialistische Regelung der Produktion und durch dir sozialistische Verteilung der Lebensmittel ein Ende bereitet wer den kann, daher versprechen die Versammelten, alles zu tun, um die politische Macht für das Proletariat zu erobern, damit die Sozialisierung der Landwirtschaft und der Industrie durchgeführt werden kann. Militärvereinsbund. Der Bundesbezirk Schwärzen de r g im Sächsischen Militärvereinsbund hielt am Sonntag nach mittag hier im Blauen Engel «ine Bezirksversammlung ab, dir von Vertretern aus 82 Vereinen besucht war. Der Be- Itttrche O,ea»tf,tt»«.i» G»«opa; mtndsfkn, kop. »llt ft statt »ft di» Kommunistisch« tzftrki de» riesigen Ruß- land». Da» nächst» tz» vollbringend» wett tft dft Sortaltfierung dw Bergbau»». Dft Frag« der Teilnahme d»r Partei an der Regierung ist kein» de» Prinzip», sondern der Taktik. Der vol - Iche»i»«»»»trdn1cht»hint,,laks»nal»rrüm- mir und dft sozialistische Bewegnng in Rußland auf Jahrzehnt« schädigen. Mot. Kufs—, Pilsen«, Bi«. Der wirtschaftlich, Auoschvß de» Reich»«irffchast»rate» bat die Beschlüsse de» Unterausschüs se, beftLttgt. Der Mehrpreis für ausländisch«» Getreide soll aus der Reichttass« gedeckt werden. Der Ausschub hat ferne, «inem Antr<we -ugttttmmt, dft Ginfnhr von Pilsener vier nach Möglichkeit «tnz«schränk«« «nd beschlossen, daß jähr lich eoo voo Sack Kaffe« für di« Einfuhr steigrgeben «erde« »ft «tkdMft von EisntbahubsmuteurtUe» In dir nächsten Woche beginnen di« Verhandlungen üb« di« Schaffung der von der Regierung seit langem in Aussicht gestellten Beamten räte. Man will zunächst mtt den EisenLahnLeamten verhandeln. E» wird vo, allen Dinge« da» Mitbestimmungs recht und die Einsetzung von Schlichtung»ausschüssen gefordert. U«r«»»aP,»e»»tf»rB«ntlchöst»»»<ich.Dtemn Sonntag in der Zone L vorgmwmmene vollsabstmnnung hat mit großer Mehrheit dem willen der Bevölkerung «u»drnck gegeben, in «i«sm »«geteilte» Kärnten bei Oesterreich p» »«rbftk be«. Mehr al» »S Prozent Ker StinxmbeKchtigten hab«, an der Abstimmung teilgrnommrn, davon hab*« «ehr al» 80 Prozent fü, di» Zugehörigkeit zu O*ft«rr«tch geftimmt. Da» endgültige Ab- . ftimmung»r«sultat wird erst am Dienstag p» erwarte« sein. «t» Regierungskrise in Pole«. Wie die Riga«, Rosta mit teilt, ist in Warschau eine Kabinettskrise ausgebrochen. Der Führer der rechtrinformterten Sozialdemokraten, Ftnan-mtntster Grabskt, ferne, Minister de» veußenn, Okenski, haben Entlassungsgesuche «tngereicht. Wie man annimmt, wird ihr Rücktritt angenommen «erde«. Die politisch« Richtung in Polen würde damit ein« Wendung nach link» annehmen. ztrftvorsttzend« Statt-Schneederg leitet« st«. Sr begrüßt« zunächst dt» Ehrengäste »nd gab dann »Inen ausführlichen Bericht iibn dft Beschlüsse der 47. Bundesversammlung in Zittau. Zu, nächsten Bundesversammlung, dft im Sommtt IM in Glauchau Kattfin- det, soll ein Antrag »tngebracht »erden dahingehend, dich dtejent- gen veretn»mtftlieder< di« mehreren Vereine« ««-»hören, n«, den einmaligen Bunderbettrag m bezahle» haben. Anläßlich de» »jährigen Amtierung de» Vorsitzenden Stark »nd d«» steift. Vorsitzende» Schn ei vor-Lauter hat der Bundesbezirk Sch»«., zmderg ein« Stiftung in Höh« von SLva Ut errichtet. Bon den Zinsen diel« Stiftung, di« den Namen Stark-Schneider-Sttstung führen soll, sollen bedürftig, Kamerad«» im ErholungHeim Lauter untergebracht wrrden. Dir Satzungen der Stiftung wur den beraten und gutgehetßen. Der Vorsitzende fordert« dann weiter p»m Beitritt zu, Sächsischen Jnvalidrnstistung auf, au, der hilf»bedürstig« Veteranen unterstützt werd««. Der jährlich« Beittag für jeden vrrrtn Leträgt b Ui. DK Frühjahr»v»rsamm- lung 1021 soll wegen der schlechten Zugoerbindungen an Sonn- tagen an einem Sonnabend abgeh alten werd«». Rietzsche-Vortra«. Der Swett« Nietzsche-Vortrag de» Profes- sor» Weiche!^ brtttelt: Di« ewige wiedevtunft — fand am Sonnabend tn der Oberrealschule statt. In der Einlei tung und zugleich zur Ueberleitung von seinem ersten Bortrag zum zweiten ging Redner auf die wunderbare Sprach« de» Zrra« tustra, die in ihrer Hoheit und poetischen Schönheit der d«. Neuen Testamente» nachgebildet ist, und auf dt« Art der Dar- stellung ein. Nietzsche wirft musikalisch nicht nur durch da» Won, sondern auch durch die Art, wie dk Motive durchgeführt »erden, insbesondere der Wiedettunstsgedanke, der ganz wagnerisch in Moll einsetzt und sich allmählich zum Dur durcharbeitet. Sein-! Darstellung tft malerisch tn dem gewaltigen Bilderreichtum unir den fast homerischen Vergleichen, plastisch tn ihren Superlative., und llebersuperlativen, spielretch in threr Vorliebe für Parv doxien. Geradezu bestrickend wirken dkse Darstellungsmittel im dritten und vierten Teile de» Zaratustra, dk den Wiederkunft»- gedanken behandeln. An der Hand drr Reden oder besser gesagt Predigten, die Nietzsche dem persischen Denker tn den Mund legt, entwickelte der Vortragende da» Wiederkunfftmotiv. Er zeigte, durch welche Qualen und Zweifel der Prophet hindurch muß, um geläutert «ndltch zu dem Optimismus der ewigen Wiederkehr al ler Dinge zu gelangen. Nietzsche argumentiert: E» muß einmal die Zeit kommen, wo die Kraft, da ste endlich, erschöpft ist, aufhört. DK Zeit aber ist unendlich, geht also weiter. Da bleibt nur die eine Möglichkeit, daß stch die Kraft wiederholt, daß di" möglichen Kombinationen der Weltelemente von neuem beginnen und tn derselben Weise ablaufen. Jede «inSelne Ursache wird immer wieder die Wiederkehr der Wirkung Hervorrufen. Di«je Lehre von der ewigen Wiederkehr wird aber nicht rationell be gründet, sondern al» ein mystischer Glaube verkündet. Da» Nie- derdrückend« diese» Glaubens ist dt« ewig« Wiederkehr alle, Kki- nen, Niedrigen und Gemeinen. Erträglich wird dieser Glaub« nur durch da» Bewußtsein, daß >r» tn der Macht de» Mensche« steht, die Entwicklung hinauf zur Höhe des Uebermenschen -u let ten. Wenn der Mensch aber, von dem Wunsche beseelt, diese, Lebensideal zu erreichen, trotz allem Schweren da» Leben will, so drückt «r dadurch die entschlossenste und kräftigste Bejahung de, Willen» zum Leben aus. Darin sieht Nietzsche die höchste, die heroischste Leistung de» Menschen. Und diesen Heroismus bekun dete Nietzsche selbst, er, den da» Leben auf die Höhe führt« und in den Abgrund stürzte. — Die -um Verständnis de. Ganzen zitier- ten bezeichnendsten Stellen de» Zaratustra, der Vortrag und die Erklärung der Lieder (Das Tanzlied, Da» andere Tanzlied, Da» Lied de» Zauberer», Das Lied der Schwermut und Das trun kene Lied) übten auf dk Zuhörer eine faszinierende Wirkung au», insbesondere die Erläuterung de» Liede» de» Zauberers. Di«, ganze Tragik de» Gottsuchens kommt hier rum Ausdruck. Der Mensch ist da» von Gott gehetzte Wild. Er sucht Gott zu begrei fen, doch vergeblich. Er kommt aber auch nicht los von ihm, denn da» Leben ohne Gott ist noch schwerer zu ertragen al» da» Leben de» von Gott Getroffenen. So hängt der Mensch zwischen Kimmel und Erde. — Professor Weichelt wußte auch diesmal die Zuhörer mit seiner sprachlich und inhaltlich glänzenden Rede zu fesseln. In trefflicher Weise hat er es verstanden, den ost nicht leichten Stoff dem Hörer zum klaren Verständnis lu bringen. Und da für sei ihm von seinen Zuhörern gedankt. Nonrme. Vergnügungen. Lheatrrveranftaltuugen d«, Vereinigung de, Kunstfreund«. Es wird nochmals daraus hing«wiesen, daß morgen, Mittwoch, die erste Veranstaltung stattfindet und der Begfnn derLor.
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