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IS. Jahrgang M roch, -en 2S. Mgusi 1920 flinrlgenprrlfer VI« Ked.ngefpaltrn, VeLitzeU« oö,r -ere .i Raum sü,Bns«Ig«n au» Hue un- Vrzirk Sch«ar;»id«»M 7S Pkg.. auawüctiar Rn'ligr» k? pfg.» ReNam«p,tlt.;ettr für -lu, un- -en Ve-irk Echwarzenderg S4S pfg., sonst Psg. ar»tzcr>.> NdschUifle» enikpleck,-»»«- Nakatt. N„zet«e»oi»iakm« dI»fp»^sten«4'/,Ukro»rm. jür )eh>«k tm Satz kann nicht grle.Nel <oe.»l I, n>> -IN »le NufAade »re «»zeige Lurch Fernsprecher «rsplai o»«r LoaManuskrlpt nicht teutUch leabar ist vaeantwaetllchaiNachaNattn Pani «»»»man». dinck u.v««i»ai »u»» dn»<- n.v,rlag»,es»Uschaft m.d.». «u». r,l»,eamm.s>»k»ff,« «a,»dlaa rtu»«rza»dlk,». leensprech-stnschlug «». «». Huer Tageblatt L?LS . durch n»f«e» Sälen frei I», klau» manatllch ».», Mk. »ei »er «»sthLfk-NeU» ada»»»It menai'lch 4 4» MI, - »* p»ft »eNellt u»L r.lds, ad,«d»lt»l,rteljl>t,rl>« ».»»MI., monatlich » »MI. durch »en0«l»s!ru«er s«! lu» kau» o «>te!. . 'ch>-4»Mk..,nvn,.wch4.»»MI. «rsche.ut Iü,l>» in »en Nachmitta,,pun»«n mit stuonichm- oon Son»-U»u !»>,,tagen. «n-aauatruger un» «»»gabesleUen, sowie all« postaustalten un» »rieslrtigee »epmrn veslellungru Gikeeoc» Das Neueste vom Tage. Der RetchMiräsiVvnt hat sich zu kurzem Erhölunüs- - mthalt nach dem Schwarzwald begeben. Mle verlautet, wurde in Oberschlesien zwischen den »oerfsch asten und Parteien eine Einigung erzielt, :> anderen Meldungen plünderen und drangsalieren 5 nasnivte Polen die Deutschen nach wie vor. Dc. MlnonA hält es für dosser, der Gewaltfriede» ' -'N L?crsaisteS wäre nichts unterzeichnet worden. Zn Recklinghausen wurde ein Raubmord an drei / »rsonen verübt. Eine Million Diack fiel den Mür- cn in die Händö. . ( * England und Italien änderten ihre 'Haltung gegen- Ser .Rußland von Grund auf und lehnen eine Anerken- ' ung der Sowjetregterung ab. Rußland ruft zu neuer Anstrengung zur Nieder werfung .der Polen und des Generals Wrangel aus. Belgien läßt nunmehr Munition für Polen passieren * Nordamerika vermehrt sein Heer um 100 000 Mann. Das Ergebnis von Luzern Tas Wesentlich« an den Mitteilungen, die über die verdaudluugeik von Luzern gemacht werden, ist, daß Wnstland und'Italien ihre Politik gegen über der S ow! etregierung ändern und von 8 er 'sa n d l n n g en mit Rußland nicht inehrdie nk ed c i st Las heißt mit anderen Worten, daß England und Italien sich nun in der Hauptsache auf den fr,an-' -Lstschen Standpunkt stellen. ES liegt natürlich für alle Welt auf der Hand, was den eingetretenen Umschwung in der Politik Englands veranlaßt hat: es ist der große militärische Erfolg der Polen, die arhkwte Liedeutuiig, welche dadurch der geplanten neuen Wri'-ngei OssenstUe zukommt und die Schwächung der Sowlelt'.:glerung auch nach innen, die man im Zusam menhang mit diesen Ereignissen nun in Rechnung stellt. Man ist nun offensichtlich in her Annahme wieder einig, daß 'vn der russischen Niederlage^ in Polen aus der HeW-l angewht werden könnte, um doch noch einmal in "iiu m von der Entente unterstütztem Ansturm die g a n- §e bolschewistische Machtstellung über den Hau> en zu werfen. Das bedeutet in der Tat eine voll'täi dige Neuorientierung der Politik der Westmächte m dec Behandlung des europäischen Problems, deren Folgen unabsehbar sind. Daß die Begründung für diese große Umstellung ausgerechnet aus einem Punkte der durch den Moskauer Funkspruch Pom! Freitag brkannt- gog.-benen neuen russischen Frieden!sbedtngungen herge- leitot wird, ist.natürlich nur eine aus ZweckmäßigkeitS-l grünten hergeleiiete Form. Man würde den getanen Schrftk nicht wieder rückwärts tun ^auch wenn die Russen — NWS nicht gerade wahrscheinlich(.ist — damit antwor te' 'vllte.l, daß sie die vnaefychtene Bedingung, die Focdenrng nach Aufstellung eines Arbeiterheeres in Po le-i. -in fach fallen lassen. Inzwischen ist ja auch schon au" Warschau gemeldet worden, daß Polen die neuen russischen Bedingungen nicht annimmt und damit sind üt crhaupt die Aussichten auf das Zustandekommen eines Z l- '-m sschlusses irr Minsk außerordentlich zusammenge- w. molzen. ES ist sehr wahrscheinlich^, daß der Entente Saran liegt, nun einmal di« weitere Entwicklung deri militärischen Ereignisse abzüwarten. Ja, der Be- hluß über die gemeinsame Sicherung der Benutzung r-e- Danziger Zugangshafens für die polnische Armee deutet darauf.hin, daß die Andeutung einer kommenden Verwendung ston Enteiitestreitkräftcn gegen Rußland, vn der dis Times spricht, keine freie Phantasie und rast gemeint ist. Tie russische' Antwort ist na türlich zunächst.abzüwarten, aber sie' ivird schwerlich roch dis Kraft haben, in die wiederhergestellte EinheitS- k ont der Alitierten eine neus Bresche zu legen. Man < ic- nickt lange mehr auf.die Ach retse KameneWS, ^rasfip s und ihrer Begleiter vom englischen Boden t'.n erwarten haben. Tis Epoche^ der Verhandlungen ist auÄ. und lvenn daS Kommunique«, von Luzern mit der Acußerung .dckS frommen Wunsches schließt, daß alle An- str-engltngen gemacht werden sollen, ums die gegenwär tigen Gegensätze ztpifcheU den Völkern! zu beseitigen, .so '-ann man nur skeptisch über den friedlichen Charakter der Mittel denken, .mit denen diese Anstrengungen zum Ziel« geführt werden sollen. Vom Standpunkts der deutschen Politik, di« sich in dem russisch-polnischen .stampf ehrlich neutral verhält, hat Wan gewiß kein« Veranlassung, wegen der Verschlechterung der Lags der Gowjetregierkng Bedauern zu empfinden. Aber auf richtig darf man dem Bsdauern Über die' neue Ver schlechterung der allgemeinen Friedens aussichten Ausdruck geben. Tenn Lloyd George und Gioltttt haben in ihrem Kommuniques ganz richtig her- vorgehoben, daß, .solang« nicht Frieden mit Rußland herrscht, die Ruhe der Welt immer weiter be droht ist. Der russisch-polnische Arieg. Neuer russischer wl-erstan- am Sug! Die Kümpfe am Bug nehmen immer hartnächtgeren Eharakter an. Die Russen haben auch dort große Verstär kungen herangebracht, und die Flußlinie von Kode» bis nördlich von Brest-Litowsk soll mit allen Mitteln gehalten werden. An der o st p r e u ß i s ch en Er en Ze entwickeln sich die Dinge jetzt mit fabelhafter Schnelligkeit. Die Polen haben Grajeuzo mit schwachen Kräften besetzt. Nachdem die Stäbe und die revolutio nären Komitees der Rußen Lomsha bereits am Montag früh verlassen hatten, sind die Teil« der vierten Armee, die dort noch standen, am Nachmittag des 23. August ebenfalls abgerückt, nicht ohne die Stadt, trotz strenger Befehle, an verschiedenen Stellen' zu plündern. 'Der Stab der vierten russischen Armee ist nach Au gustowo verlegt worden. Der allgemeine russische Rückzug bewegt sich in Richtung auf Grodno. Dort sind inzwischen sechs neue Reservedivisionen eingetroffen. Zwei weitere Divisionen sind in Anmarsch auf Vialystok. Eg wird dem widersprochen, daß die Russen panikartig flüchteten. Sie seien von den acht wöchigen Märschen und Kämpfen stark erschöpft, gingen aber in Ordnung zurück und, führten ihr gesamtes Kriegsmaterial mit sich. Man dürfe die Erfolge der Polen unter leinen Umstünden überschätzen. Sie hätten eine zwar siegreiche, aber zu Tode er schöpfte Armer vor sich. Sobald die Reserven di« zurückflutendcn Truppen ausgenommen haben würden, dürften auch die Russen wieder zum Stehen kommen und man dürfe schon in den nächsten Wochen eine neuerussischeOssensive erwarten, da schein bar das russische Menschenmaterial unerschöpflich sei. Auch fehle es nicht an Kriegsmaterial. Nur Munition scheine wenig vor handen zu sein. Die zuriickgehenden Truppen Hütten zum Teil nicht einen Schuß Munition mehr und seien schon aus diesem s Erunde gezwungen, zurückzugehen. Die müden Truppen seien kampsunlustig, aber von einer gedrückten oder hoffnungslosen Stimmung sei nichts zu merken. Der Erfolg der französischen Hilfe. Nach in Paris einlausenden Meldungen hat sich in den letzten Tagen die Stimmung und die Moral der polnischen Truppen in folge des Sieges bedeutend gebessert. Die Stimmung unter den Polen sei aber vornehmlich besser geworden durch die augenfällige Verbesserung des Nachschubs an Kriegsmaterial. Tagtäglich tref fen an der polnischen Front neue große Mengen von Kriegsmaterial und Munition ein, die von den Franzosen herangebracht worden seien. Kapitulation -er vierten russischen firmee. Warschau, 24. August. Hier verlautet, daß die Leitung der vierten russischen Nordarmee Parlamentäre an den General Sikorski gesandt habe, um über die Kapitulation der Armee zu unterhandeln. Man schützt die Stärke der Armee auf etwa SV lM Mann. Amtlicher polnischer Frontbericht vom 23. August. Nordsront: Der Feind versuchte während des gestrigen Tages sich der Umklammerung zu entziehen und nach Osten durch zubrechen. Zu diefem Zwecke griff er mit außerordentlicher Erbitterung unsere südlich Mlawa aufgestellten Truppen an. Ein Regiment der 18. Infanteriedivision hielt den Ansturm un ter schweren Verlusten auf. Auf den übrigen Abschnitten warfen die Bolschewisten die Waffen von sich und fliehen panikartig über die deutsche Grenze. In den letzten Kümpfen wurde die 18. und 33. Sowjetdivision vollständig zersprengt, die 04. Division geriet in Gefangenschaft. Die Kavalleriedivision des Obersten Dreszer, die im Rücken des Feindes kämpft, machte 2000 Gefangene, nahm fünf Geschütze, eine große Anzahl Maschinengewehre und große Trainmengen. Das Armeeoberkommando der fünften Armee pas sierten bisher 20000 Gefangene. In den letzten Kämp fen fielen die Stäbe der 18. und 84. Sowjetdivislon, 8 Regiments fahnen, über 2000 Trainwagen,,Hunderte von Maschinengewehren, zahlreiche Geschütze,und Divlsionvkonzleien in unsere Hand. voraussichtliche längere KriegsSauer. Die Vorbereitungen des französischen Kriegs min i st e r i u m s deuten mit Bestimmtheit darauf hin daß man sich auf eine längere Dauer des russisch-polnisch en Krieges vorbereitet. Die französische Provinzpresse bringt andauernd Mittelungen über Ausbildung französischer Offiziere für den W t n t c r feld zu g in Rußland. In den mittel französischen Geschoßwerkstiitten arbeitet man mit verstärktem Per sonal. lieber die Verwendung von Mannschaften in Polen be obachten dagegen die Provinzblätter das strengste Stillschweigen. Die Berichte lauten dahin, daßimWesten (im besetzten Deutsch, land) Truppenverschiebungen stattfinden. Im Kriegs hafen Toulon herrscht intensive Tätigkeit; denn man bereitet dort eine Expedition vor, die Versorgung Polens über Danzig und die Versorgung Wrangelg über Sebastopol durchzuführen. Auch die Versorgung der polnischen Negierung mit Fonds für die Kriegspropaganda geschieht in ausgedehntem Maße. 22-0- Russen übergetreten. Von den Rußen sind über die Neichsgrenze bisher Segen 22 000 Mann übergetreten. Die Russcntransporte werden nach Preußisch-Holland abgeschoben, wo das Internierungs lager für sie 'eingerichtet ist- Der Rückzug der russischen Nord armee vollzieht sich sehr schnell, aber in vorzüglicher Ord nung und guter militärischer Disposition. Vor dem Abzug haben die Rußen große Requisationen vorgenommen. Sie haben auch noch zahlreiche politische Gefangene gemacht, meist reiche Großgrundbesitzer, die zu Fuß auf dem Rückmarsch mitgeschleppt werden, unter dem Vor wande, daß die Zivilbevölkerung auf die roten Truppen geschoßen habe. Die russischen Truppen waren sämtlich von politischen Ab teilungen begleitet, die selbst auf dem Rückzug noch Propagastda arbeit verrichteten. Die in der Gegend von NeidenLurg, wie bereits ge meldet, übergetretenen 0000 bis 7000 Rußen sind vollkommen ord nungsgemäß entwaffnet worden. Sie werden in das Lagep von Ary» abtransporttcrt, wo sich auch die 2000 internierten Polen befinden. Erneut wird amtlich auf die Gefahr von möglichen Zwischenfällen aufmerksam gemacht, die dadurch entstehen können, daß fo viele fremde Truppen in de» Nähe der Grenze interniert werden müßen, da es an Schiffsraum fehlt, um sie in da« Innere Deutschlands abzutransportieren. Man gibt der Hoffnung Aus- druck, daß die Entente bald genügend Tonnage für den Abtrans port der ÜLergetretenen Truppen Lerettstellen werde ?kn Ultimatum a« Russland. Umschwung i« d«r englische« Ostpolitik. Der Berichterstatter der Times meldet au» Luzern; Die Ver änderung der Kriegslage zugunsten der Polen hat «ine olötzltche und dramatische Wendung der europäischen Lage herbeigeführt. Lloyd George und Giolittt haben gemeinsam beschloßen, die rus sische Regierung nicht anzuerkennen und nicht mit ihr zu unter handeln. Auch haben sie Millerand ein gemeinsames Vorgehen vorgeschlagen, durch das alle Rechte auf Grund des Versailler Vertrages erzwungen werden sollen. Der offizielle Bericht, der gestern gleichzeitig in Paris, Nom und London veröffentlicht wurde, besagt u. a., es bestände kein Zweifel, daß, wenn die bol schewistischen Bedingungen angenommen worden wären, die An erkennung der Räteregierung nur eine Frage von Wochen oder Tagen gewesen wäre. 'Die plötzlich zutage getretene Absicht der Bolschewisten, sogenannte Arbeiterheere in Polen aufzustellen, habe Lloyd George auf das Tiefste verstimmt. Er gab sich nach der Konferenz keine Mühe, diese Empfindung zu verbergen, da er fühlte, daß er hintergangen sei, und daß alle seine Bestrebun gen, die Handelsbeziehungen mit Rußland wiederherzustellen und dem Osten den Frieden wiederzugeben, von den hinterlistigen Bolschewisten vereitelt worden wären. Stach Moskau ist ein Telegramm gesandt worden, deßen Be antwortung bis zum Ende der Woche verlangt wird und das im wesentlichen ein Ultimatum darstellt. In diesem Telegramm wird u. a. auf die Verwendung von Ententestreitkräften hingewiesen, die Polen fchützen werden. Lloyd George hob hervor, daß seine Weigerung, die Rüteregierung anzuerkennen, nichts mit der Tatsache zu tun habe, daß die Räteregierung eine Diktatur des Proletariats aufrichten wolle; aber die Aufrechterhaltung der territorialen Integrität Polens sei für alle Mächte von größter Bedeutung. Polnische Friedensbedingungen. Aus polnischer unterrichteter Stelle in Paris verlautet, die polnische Regierung habe in einer Mitteilung an die Alliierten über die polnischen Friedensbedingungen angedeutet, daß sie auf die Volksabstimmung in der Ukraine, in Weißrußland und in einem Teile Litauens nicht verzichten könne. Besonders in der Ukraine werde daran festgehalten werden. Wie der Pari ser Vertreter der Berlinske Tidende dazu erfährt, ist der Stand punkt Frankreichs in dieser Frage der gleiche wie der Englands. Die französische Negierung hält fest, daß die Polen sich innerhalb ihrer ethnographischen Grenzen halten und um die sonstigen Grenzgebiete sich nicht kümmern sollen. Rußland fordert freie Donauschisfahrt. Die russische Regierung hat in einem Funkspruch an MiHe ra n d, Vorsitzender der interalliierten Donaukonferenz, verlangt, daß die Schiffahrt auf Der Donau allen Stationen garantiert werde. Angesichts der ungeheuren wirtschaftlichen Bedeutung der Donau für das russische Volk würde die russische Regierung sich in keiner Weise verpflichtet sehen, die Bestimmungen eines inter nationalen Abkommens zu befolgen, das ohne die Teilnahme Rußlands festgesetzt würde, da der Schutz der russischen Flagge auf der Donau nur auf dem Wege eines neuen Meinungsaustau sches mit Rußland in dieser Frage erreicht werden könne. * General Mangel proklamiert sich. Paris, 24. August. Havas meldet aus Konstantinopel: Ge neral Wrangel hat im Einverständnis mit den Kosaken-Ata- manen einen Erlaß veröffentlicht, wonach er sich den Titel eines Oberkommandierenden der russischen Armee und seiner Regierung den Titel Negierung von Südrußland beilegt. Neue Erfolge Wrangel». Konstantinopel, 24. August. General Wrangel hat einen weiteren Erfolg zu verzeichnen, indem er 374 Geschütze und 100 Maschinengewehre erbeutete. Das ganze Gebiet links des Dnjepr ist von dem Feindet frei. Die Offensive der in der Gegend de» Don gelandeten Truppen schreitet erfolgreich fort. Die Lage in Vberschlesien. Ein amtlicher deutscher Bericht. In einem kurzen Vortrage, den Legationsrat Dr. M«yer den Vertretern der Presse hielt, wurde bestätigt, daß die Kreise Tar - nowitz, Kattowrtz, Veuthen, Pl«ß und Äybnik ganz in den Händen der polnischen Bande« sind. Das gesamte Land ist von polnischen Insurgenten überflutet. Der Erklärung der interalliierten Kommissionen, daß sie den Ausstand niederwerfen werden, stehen die Tatsachen gegenüber, daß von französischen Soldaten noch keine Maßnahme zur Entwaffnung der polnischen Banden getroffen ist, und daß im Gegenteil Berbrüde« rungvszenen zwischen französischen Soldaten und polnischen Auf rührern an der Tagesordnung sind. Es muß indes erwähnt wer den, daß die italienischen Truppen, die leider zu gering in der Zahl sind, ernsthaft eine Entwaffnung herbeizusühren bestrebt sind und im Kreise Rybntk erfolgreich gearbeitet haben.' Von den anderen Mitgliedern der interalliierten Kommissionen aber ist nichts geschehen, um den Vorstoß der Polen aufzuhalten. Bis her ist kein einziger der polnischen Bandenfllhrer verhaftet, geschweige denn verurteilt worden. Die deutsche Regierung hat nicht verfehlt, schon vor dem Einfall der Polen die alliierten Kom- uissionen zu verschiedenen Malen auf die gefahrvolle Situation in Oberschlesten htnzuweisen. Der preußische Minister des Innern, Severing, und der Staatssekretär im Reichsministerium dep Innern, Dr. Lewald, begaben sich auf Veranlassung des Reichskabinett» in Begleitung des Legattonssekretärs Dr. Meyer nach Breslau, um sich mit Vertretern Oberschlesiens über die dortige Lage zu besprechen. Der Alliiertenrat über Oberschlesten. Genf, 24. August. Wie das Journal meldet, hat der Alliier- tenrat mit den Vorgängen in Oberschlesien in zwei Sitzungen Stellung genommen, ohne daß die Verhandlungen ab geschlossen sind. Die Wiedereinsetzung der bisherigen Ort», behörden und die Entwaffnung der Aufständischen sei innerhalb 14 Tage von der Alliiert-nkommißion unter Zuhilfenahme der Besatzungstruppen durchzuführen. Der Abstimmungstermin für Oberschlesten. Genf, 24. Aügust. Journal des Debats und Echo de Pari» veröffentlichen ministerielle Informationen, wonach die Abstim- mungstermtne in Oberschlesten auf die erst« Oktober» och« festgesetzt wurden.