Suche löschen...
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 20.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192008200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19200820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19200820
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-20
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
m. ISS. Auer Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Freitag, den so. August 1920. Klei«, »»itttich« «elduuaeu. UH«t denkt Sr^rrg«. Germania veröffentlicht «in Schrei, den de» Reichspräsidenten Ebert an den Reichslagsabgeordneten Erzderger, in dem der Reichspräsident anläßlich der Annahme de» Gesetz«» ÜL», da, deutsch-holländisch« Kreditab kommen im Reichstag und in den holländischen Kammern der weitblickenden Initiative gedenkt, mit der er die.Verhandlungen über «inen holländischen Staatskredit an Deutschland eingeleitet und fast bi» -um Abschluß-gefördert höbe- Der Reichspräsident spricht Erzbergrr aufrichtigsten Dank dafür au». gran-vftsch, Not, wegen des Anhalteas der vttlttäetra«, poete. Di« französisch« Regierung hat «ne NoteaaDeulfchland gerichtet, in der die Bestrafung de» Eisenbahner »erlangt wird, di« die für Polen bestimm» ten, mit Kriegsmaterial belaidenen Züge angehalten haben. Der preußisch« Minister des Innern hat an di« französisch« Botschaft in Berlin «in schreiben gerichtet, in dem er sein Bedauern über di« Zwischenfälle, di« manche» Opfer gekostet haben, au»- d**^»aa»ösisch« Einquartierung kn Franks»,. 1«r Vororten. Zn mehreren Vororten Franksurt» ist aber» mal» mit Einquartierungen! zu rechnen. Di« französischen Mili tärbehörden verlege« au» nicht angegebenen Gründen di« Krris- fli«g«,Stasfelstation und auch andere Formationen in di» Vor ort« Frankfurt», u. a. nach Bodenheim und M » mbach. Di» Lage im Saargebiet. Obwohl die Franzosen sich ver pflichtet hatten, den Belagerungszustand sofort aufzuheben, was auch formell geschehen ist, bleiben die Truppen sämt lich im Saargebiet. Nur aus Saarbrücken wurden 2600 Mann zurückgezogen, die aber in den Orten der Umgebung zu sammengezogen wurden. Die Freigabe der verhafteten Beamten ist bisher nicht erfolgt. Die französischen Behörden rechnen damit, daß sich die Bevölkerung des Saargebietes beruhigen wird, da der Zustand jetzt viel schlimmer sei, als vor dem Streik. De. Simon» in der Schweiz. Der Aufenthalt des Reichsmini- Per» Dr» Simon« in der Schweiz ist um einige Tage ver längert worden. Die Verlängerung wird mit einer Be sprechung des Reichsministers mit Lloyd George in Verbindung gebracht. Lloyd George hat in Paris auf der Durch reis« den britischen Mtlitär-Attachee empfangen, der ihm über die Lage der polnischen Armee unterrichtete. Aufhebung der Zwangsbewirtschastung de» Tabaks. Auf »ine Anfrage im Reichstag hat der Relchswirtschaftsminister ge antwortet, daß beabsichtigt sei, die Z w n n g s b e w i r t s ch a f- tung der inländischen Tabake für das neue Wirt schaftsjahr aufzuheben. Die entsprechenden gesetzlichen Be stimmungen werden erlassen werden, sobald die Verteilung der ISISer Znlandsernte abgeschlossen ist und sich übersehen läßt, daß die Uebernahme der Tabake durch die Verarbeiter aus den La gern der Vergärer in vollem Umfange gesichert ist. Di» Verhandlungen in Minsk. Der polnische Mit arbeiter de» Evening-Standard erfährt au« guter Quelle, daß die polnisch«« Delegierten sich weigern, der Bestimmung über Ent waffnung de» polnischen Heeres, zuzustimmen, wenn hi« Russen nicht ebenfalls zur Entwaffnung übergehen. Ferner sollen die Polen nicht bereit sein, Erleichterungen für den Verkehr -wischen RußlandundDeutschlanddurchpolllische, Gebiet zuzustimmen. Schwedisch» Zusatzanträge zum Bölkrrbund»pakt. Der Völker bund teilt mit: Die schwedische Regierung hat vier Zusatzanträge zum Völkerbundpakt eingereicht zum Zwecke der Prüfung durch die Dölkerbundversammlung in Genf am IS. November. Der erste Antrag fordert den Zusammentritt einer jährlichen Versamm lung zu einem bestimmten Datum. Der zweite verlangt die Ein berufung einer Sondertagung der Völkerbundversammlung an einem Datum auf Ersuchen von zehn Mitgliedern des Völkerbun des. Der dritte Antrag fordert, daß die Pflicht der Anrufung des Schiedsgerichts erweitert werde, während der vierte die Abände rung der Wirtschaftsblockade verlangt. Der Fehlbetrag des österreichischen Etats. Der österreichische Etaatsetat schließt für das erste Halbjahr (Januar bis Juni 1920) mit einem Fehlbetrag von 18,6 Milliarden Kronen ab. Der Finanzminister erklärte, daß eine weitere Her anziehung der bisherigen Steuerträger zu den Ausgaben des Staates kaum noch angängig erscheint. Propaganda für Habsburg in Südböhmen? Tschechischen Sozialistenblättern zusolge hat sich in Südböhmen eine monarchistische Organisation, gebildet, die eine Wiedereinsetzung der habsburgischen'Dynastie anstrebe. Die Organisation stehe an geblich in ständiger Verbindung mit den österreichischen Monarchie Pen, von denen sie Direktiven und Propagandamittel erhalte. Regierungskrise in Belgrad. Die N. Fr. Pr. meldet aus Belgrad: Die Regierungskrisis ist durch die Bildung eines neuen Konzentrationskabinetts, dessen Vorsitz wieder Westnitsch übernommen hat, gelöst worden. Der Führer der Radikalen Protitsch und der Führer der Demokraten Davido- witsch sind ausgeschieden und durch andere Parteigenossen ersetzt worden. Die übrigen Portefeuilles sind unverändert. Frauenstimmrecht in der Union. Nachdem die gesetzgebende Kbrperkraft de» Staates Tennessee die vom amerikanischen Kon- greh schon vor einiger Zeit angenommene Gesetzesvorlage über Ein ¬ führung de« Frauen st tmmrechts in den gan-en Ver einigten Staaten ratifiziert hat, wird nunmehr di, Vor lage Gesetz, und zwar in Form eine» Amendement, -ur Bundes verfassung. Di« Zustimmung von SS Staaten ist zu einem solchen Amendement erforderlich, und Tennessee ist der SS. Staat. Äein Mietwucher ües Staates. Unter dieser Ueberschrift wird von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei geschrieben: Au» Hausbesttzerkreisen ist neuerdings der Vorwurf gegen den Staat erhoben worden, daß er anläßlich der Besoldungsordirung eine ganz ungewöhnliche Steigerung der für Dienstwohnungen zu zahlenden Mieten durchge führt habe. Diese Steigerung übertreffe bei weitem da», was sonst von den Mieteinigungsämtern nachgelassen werde, und stelle mithin eine wucherische Erhöhung der Mietseinnahmen de» Staates dar. Diese Darstellung ist durchaus irreführend. Für Dienstwohnungen wnrden bisher vom Staate Sätze erhoben, die dem Mietwerte in weitaus den meisten Fällen in keiner Weise entsprachen. Dies« Sätze wurden zum Teil in einer Zeit festge stellt, di« weit zurückliegt, und hatten deshalb eine Höhe, die schon vor Ausbruch des Weltkrieges durch die sonstigen ortsüblichen Mieten bei weitem überholt war. Der Staat hatte nun diese Abzüge bisher in der Regel nicht gesteigert, und auch bei neuen Dienstwohnungen Sätze festgestellt, die ganz erheblich unter dem eigentlichen Mietwerte blieben, weil einerseits die Uebertragung der Stellung und Benutzung der Dienstwohnung verpflichtet und somit die freie Auswahl für diese Beamten unmöglich wird, an dererseits bei der zum Teil sehr niedrigen, ja vielfach ungenügen den Höhe der Gehälter eine Steigerung untunlich war. Immer hin war die Gewährung von Dienstwohnungen bei so geringen Abzügen für die Inhaber in der Regel ein finanzieller Vorteil, der sie gegenüber anderen Beamten bevorzugte. Diese Verhältnisse haben'sich durch die neue Besoldungsord nung völlig geändert. Sie bestimmt, daß je nach der Höhe des Anfangs-Grundgehalts „der verschiedenen Besoldungs gruppen 80 big 60 vom Hundert des für den Beamten in seinem Dienstorte erreichbaren höchsten OrtsZuschlages einschließlich des jeweils festgesetzten Ausgleichszuschlags hierzu als Miete ange rechnet werden. Hierdurch wird ein festes Verhältnis zwischen dem Einkommen und dem Abzüge für die Dienstwohnung erreicht, das durchaus der Billigkeit entspricht und die Inhaber der Dienst wohnungen im wesentlichen den Beamten gleichstellt, die sich ihre Wohnungen selbst suchen müssen. Es handelt sich also keineswegs um einen Mietwucher des Staates, sondern lediglich um einen Ausgleich gegenüber den durch die Besoldungsordnung ge schaffenen neuen Verhältnissen. Es ist ganz selbstverständlich, daß der Staat niemals für die "Dienstwohnungen mehr fordert, al» die im gleichen Orte für Wohnungen gleicher Art üblichen Mieten, weshalb in die Bestimmungen noch ausdrücklich die Vorschrift aus genommen ist, daß der Betrag auf Ansuchen des Beamten herab gesetzt werden kann, falls die Berechnung nach der angegebenen Regel eine höhere Summe als die ortsübliche Miete angibt. Da mit fallen die Angriffe, die gegen die Staatsverwaltung gerichtet sind, in sich zusammen. Von Staät unä Lanä. Nu«. 20. August 1920. Geschworenenauslosung. Bei der Auslosung der Geschwore nen, die im dritten Vierteljahre an den Sitzungen des Schwurge richts Zwickau teilzunehmen haben, fiel das Los u. a. auf fol gende Herren im Bezirke der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg: Forstmeister Earl in Schönheide, Stickm.-Besitzer Unger in Hundshiibel, Werkfiihrer Schröder in Schneeberg, Lagerhalter Legler in Lößnitz, Prokurist Backhaus in Niederschlema, Fabrikarbeiter Müller in Raschau, Fabrikbesitzer S ch r e i - ber in Raschau und Gewerkschaftsbeamter Zettel in Aue. Liebeshilsswerk. Das mennontttsche Hilfswerk Th riste np flicht, das bereits seit einigen Monaten regel mäßige Eeldgaben an die Bedürftigen unserer Amtshauptmann schaft verteilt, hatte für den gestrigen Donnerstag durch ihren Vertreter Horch die Vertreter der Amtshauptmannschaft sowie Vertreter aus allen Gemeinden des Bezirks nach dem Hotel Blauer Engel zusammengerufen, um über die bisherigen Erfahrungen, sowie über die Wetterführung des Hilfswerkes Be richt zu erstatten. Don allen Seiten wurde den Vertretern des Werkes der herzlichste Dank zum Ausdruck gebracht und gebeten, die Unterstützung jetzt nicht zu unterbrechen, sondern, wenn mög lich, in gleichmäßiger Höhe fortzuführen. Hr. Horch versprach, sein möglichstes zu tun, um den Betrag nicht kürzen zu müssen. Die Unterstützung soll solange fortgesetzt werden, solange tatsächliche Not im Erzgebirge herrscht, vorausgesetzt, daß die notwendigen Mittel weiter wie bisher eingehen. Auf fünfzehn Kisten Lebens mittel, die das Hilfswerk aus Amerika geschickt hat, wird zugunsten der Witwen- und Maisrn-Anstalten verzichtet, da sonst bei An nahme die bare Unterstützung in Wegfall kommen würde. Des weiteren will das Hilfswerk der Arbeitslosigkeit im> Erzgebirge damit steuern, daß es junge Mädchen und allein-! stehende Frauen mit guten Führungszeugnissen in ihren Fami lien und in der Landwirtschaft in Bayern und der Pfalz als Dienstpersonal gegen gut« Verpflegung und geldlich, Gntschädt- gung unterbrtngen will. Nachdem N»g.-Nat Dr. Hähnichen den Vertretern de» Hilfswerk«» nochmal, herzlich gedankt, »i^ Hr. Horch danmf hin, daß ,» nicht Sach, de» Hilfswerk«» sei, den Dank anzunehmen, sondern sie hielten es für ihr« Pflicht zu hel fen und zu dienen. Di« nächst« Zusammenkunft zweck» wettere* Beratung soll Ende November stattfinden. Neu« Spenden fü, da, Genesung»-«im Nitzschhammer. In letzter Zeit sind nach «tner uns vom verband der Ort»krank«n- kassen im Bezirk der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg ge- wordenen Mitteilung seinem am 8. d. Mo. in Betrieb genomme nen Genesungsheim Nitzschhammer weiter folgende größere Spen den -»gegangen: 1000 von E. I. Belger in Schwarzenberg, je 600 »ch von den Gemeinden Wolfsgrün und Neidhardtsthal« Muldenhammer, H. Lauckner jun und Ernst Schmutz!« in Löß nitz, Koester u. llhlmann und Georg Linkenheil in Schneeberg und 400 von'der Gemeinde Erünstädtel. Außerdem hat di« All gemein« Ortskrankenkasse Schneeberg an klein««« Ependen in»- gesamt 766 «ingesandt. ,' K«t«e ueunr Anwerbungen, von militärisch -»ständiger Seite wird mttgeteilt: Bet den militärischen Dtenststellen in Oft - Preußen melden sich täglich Retchawehrentlassrne.dt« sich für eine in Ostpreußen angeblich aufrustrllende. sogenannt« Eiserne Division anwerben lassen wollen, vor derarti gem Zuzug wird nachdrücklich gewarnt, da solche Werbungen nur Schwindelmanöver gewisser Kreis« für irgendwelche ungesetz- ltche Vorhaben sein können. Eine Aufstellung neuer Truppen teile ist selbstverständlich völlig ausgeschlossen. Lebensmittel für Au« am Sonnabend, den 21. August: Aus Reichsfleischkarten, Reihe l), für Erwachsene 200 Gramm Frisch, fleisch einschließlich Frischwurst, für Kinder di« Hälfte,' «» kostet ein Pfund Frischfleisch g^ü und ein Pfund Frischwurst 6,40 ^l. Theater. Honrerte. Vergnügungen. Ein Abend im Reich« de» Tanz«». Der Balb.merstrr und Filmdarsteller Kan» Römer-Leonard, Weltmeile«: der Tanzkunst, der in London, Pari», Berlin, Nrwyork, Baden-Baden, Petersburg, Warschau Wien und Leipzig al» Sieger bet den gro ßen Internationalen Ballettanztournieren hervorgegange?? ist, wird am Sonnabend im Hotel Stadtpark crustreten. Römer-Leonard und seine Partnerin gelten als bewährte Ver treter der Tanzkunst, und ihr gemeinsame» Auftreten in den Großstädten des In- lund Auslände» sowie ihre elegante Tanz- weise bilden ein« Kette von Erfolgein Alle» Nähere ist a»L dem Inseratenteil ersichtlich. Erottendors, iS. August, verbrüht. Das im -weiten. Lebensjahre stehende Söhnchen der Familie Weißbach ver suchte, an der Ofenbank aufzustehen; diese kippte um und ein darauf stehender Topf kochende» Wasser überschüttete das be dauernswerte Kind, so daß es an Brust und Rücken schwere Brand wunden erlitt. Trotz sofortiger ärztlicher Hilf« verstarb das Kind. Crimmitschau, 19. August. Einer gemeinen Milch fälschung machte sich eine Milchoerkäuferin au» Rud«l»wald« schuldig, indem sie die nach Trimmnschau zum Verkaufe gebracht« Milch mit Regenwasser verdünnt«, da» st« au» ei nem im Hofe de» Gutsbesitzer» stehenden Fass, geschöpft hatte. Das hatte zur Folge, daß die Milch mit Schmutz und kleinen Tier chen versetzt war. Di« Käufer der Milch haben die Sach« zur Anzeige gebracht. i s. s Werda», 19. August. Zuckerkarten-Schieder. Wegen Verkaufs von Zuckerkarten wurde ein 21jährig«r Ang« stell, ter der Amtshauptmannschaft Werda» festgenom men. Er will die Zuckerkarten, von dem Angestellten einer ande ren Stelle von auswärts erhalten haben, vermutlich liegt ein Diebstahl vor. Falkenstein, 19. August. Hölz nicht geisteskra:. k. Di« von uns bereit» al» fraglich gekennzeichnete Meldung de» LLr»ko slowo, daß der bekannte Bandenführer Hölz geisteskrank ge worden und in ein Sanatorium gebracht worden sei, trifft nach einer Erkundigung der Narodny Listy nicht zu. Hölz ist nur auf Befebl des Justizministers für etnig » Tage in da« Sana torium nach Kritfch gebracht worden, bi» man «in« endgültig« Unterkunft für ihn gefunden habe. Chemnitz, 19. August. Di, Angelegenheit der Leutnants Berger. Nach einer Meldung der Dresdener Volkszeitung ist! der Leutnant Berger in Chemnitz übermal, aus der Haft entlassen worden. Da» Ministerium hat aber se m sofortige Wiederverhaftung angeordnet und gegen die ernei Haftentlassung beim Oberlandesgericht in Dresden Beschwer erhoben. (Die Sache sollte endlich schleunigst geklärt werden, den» es macht im Lande einen eigentümlichen Eindruck, daß die Ge richtsbehörden Berger wiederholt sretSeben, während di« Re rung ihn wiederholt verhaften läßt.) Leipzig, ig. August. Sieben Kisten mit Kara < nernund Armeepistolen sind, wie di« Lpz. volksztg. . richtet, auf der Wahrener Umladestelle vom Betriebsrat - gehalten worden. Absender der Kisten soll di!« N«ich»treuhand« gesellschaft und Empfänger di« OLrrförstrrei König im Odenwal. Derr Fall Urrisehe» Roman von Carl Schüler. 8. Fortsetzung. Nachdem er da- Kunstschloß Les! Schranke» wieder gesichert hatte und er hoffen durfte!. Laß, keine unbefugte tzand den Stahlbehälter, der seins Reichtümer barg, zu öffnen imstande sei, erinnerte er sich daran, daß er be absichtigt hatte, dem Grafen von Ungelbrück-Oesten tm Zentralhotel «inen Besuch.abzustattm. . Vorsichtig öffnet» er di« Zimmertttr. iund schlüpfte auf pem Vorplatz.in seinen Ueberzteher. Nachdem er ktch noch Hut und Stock genommen Hatte, eilte er, mög- lichst jede» Geräusch vermeidend und froh, nicht noch einmal seiner Haushälterin hegesgnet zu fein, au» der Wohnung. Krau Meißner hatte da» Zuschlägen der Vortür der. Nom men, und mechanisch erhob sie sich u^ml nachszusehen, ob jemand gekommen oder fpriMgangen sei. Vie hatte di« kleine Elfriede zu Bett gebracht und Vies« war in einen leichten Schlummer verfallen. An dem Fehlen de» Hute» uNd ,des Mantels! de» Buckligen gewahrte Frau Meißner, daß Krisch«! fort- gegangen war, Sie war s.o sehr daran gewöhnt, vor, t«D«m Ausgang ihre» Herrn erst noch einig« Befehle zu empfangen, daß da» still« Fortgehen des Buckligen be. Ängstigend auf.sie wirkte. Aber sie war doch froh, daß er gegangen war, denn «I barWe ihr vor! dem ersten! Zusammentreffen mit ihm. Tann mußt« ja unfehlbar dis Kündigung kommen. < MU diesen Gedanken beschäftigt, begab sie sich in dk ««che und verrichtet« dort.leis« vor sichchtnweinenö, ihre alltäglichen Arbeiten. ' Plötzlich wurde, sie durch «in Zaghaftes Läuten der Dorplatzg locke au» ihre« Betrachtungen aufgestört. Al» sie die Vortür öffnete, stand ein anständig ge kleideter Mann in mittleren Jahren vor. ihr. „Habe ich die Ehre, Frau Meißner vor, mtv tzu sehen?" fragte der Fremde in bescheidenem Ton. „Ich bin Trau Meißner," antwortete die -Witwe. „Mein Name ist Gottfried Lembke, Direktor der Feuerversicherungs-Gesellschaft Helvetia," stellt« sich der Fremde vor. „Sie werden sich kohl meines Namen» noch erinnern." Frau Meißner überlegt« «in-n Augenblick, aber e» war ihr unmöglich, sich de» Gesicht» «oder de» Namen» Lembke zu entsinnen. ' , „Ich bedaure," sagte sie, ^ber ich wüßte nicht Haß ich Ihren Namen schon gehört hätte." TaS freundliche Gefickt de» Feuerversicherung»^ rcktors verzog sich.zu einem leichten, Lächeln. „Ich war ein sehr guter Freund Ihre» verstorbenen Herrn Gemahls," antwortet« Lembke., „Ich hört« zu- fällig, daß die Witwe meine» lieben. Freundes Fried rich hier wohne, .und da .konnte «ich eÄ rwtir nicht ver sagen, einmal bet Ihnen vorzusprechen, um mich zu erkundigen, wie e» Ihnen geht, und wie sich da» Söhn chen meine» lieben Freunde» Friedrich! befindet." . „Wir haben nur ein Töchterchen," antwortet» Frau Meißner. , „Ach ja, ganz recht," verbesserte sich Lembke, „es war ein Mädchen." ' > Auf Frau Meißner macht» der Erektor Lembke «inen recht günstigen Eindruck. Wenn st» sich seiner auch nicht al» «ine- Freunde» ihre» verstorbenen Man ne» erinnern tonnt«, so glaubt» ft» doch, ch« Mr ¬ trauen schenken zu können. E» tat ihr so wohl^ baß j« mand ein Interesse an ihre« trnd Alfrieden» Schicksal nahm, und st« fühlt« sich veranlaßt, trotz de* Verbotet ihre» Herrn, der «S nicht litt, patz, sie Besuche «mvftn Lembke zu bitten, näher zu tretm. Bereitwillig kam d<. Feuerverstcherungsdirektor der Aufforderung nach, ur d da ihn Frau Meißner weder in die Küche noch!tn ih eigene» kleine» Stübchen führen mochte, so öffnete f' dem Fremden di» Tür zu dem Wohn» und Arbeit^ Ltmmer Krischeß. ' , > Nur zögernd trat Lembke »im ' , ! „Mein Besuch .ist Ihnen Loch nicht unangenehm k" „Aber durchaus nicht," sagte Frau Meißner, di» darauf brannte, dem Freuttde ihre» verstorbenen Man ne» däs Mißliche ihrer gegenwärtigen Lage zu schildern. Vielleicht konnte Lembke ihr eine ander« Stellung besorgen. ' - Und so.erzählte ft« dem dksmerkfam zuhörenden VersicherungSLirektor von dem boshaften Charakter ihres Brotherrn und dem Auftritt, .Kelchen si« dvv «tner halben Stunde mit ihm gehabt Hutt». Lembke war über da» Gebaren d«S Buckligen empört. Voller Entrüstung über diesen Menschenschinder und vom Mitleid mit dem Los« der Frau Meißner hinge- rissen, ries «r au!» r :. ' „O, welch «in schrecklich« Mensch ist dieser Krischet Mein« teure Frau Meißner in wa» für Hände sind Tie. gefallen! Mein lieber Freund Friedrich muß sich t<t au» Kummer um -a» Schicksal seiner. Fra« und feine» Kinde» im Grab» herumdrtzhen. Da muß ich um bedingt Abhilfe schassen. GE daß ich gekommen bin! E» war gerade di» rächt» ZM t" > tvoäsetzun, soljst.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)