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Nr. ISO. Auer Lageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Freitag, de« S. August 1920. d « r-rt Kvi'c ü'/. Ost! «es stri bes> um flch sein täglich,» Stück ^Schwarzbrot und vielleicht ein paar Kartoffeln und für den Feiertag etwa» Grütze zu erwerben. Ode, man spekuliert^ d. h. man verkauft etwa» von feinen früher er» worbenrn Sachen. Nach den Sowjetgesetzen ist die» strafbar. De, Hunger ist ab«, stärker al» die.Eowjetgesetze, so daß man trotz der schärflten Maßnahmen nicht «Mein den Diebstahl und die Spe. kulation nicht bezwingen konnte, sondern diese durch die jedem Naturgesetz widersprechenden Gesetze nur vergrößerte Ganz Rußland einschließlich der Arbeiter würden da» Land verlassen, wenn e» dazu ein« Möglichkeit gäbe; doch ist jede politische und wirtschaftliche Freiheit vernichtet I Ueber die heutigen Löhne wird folgende» mitgeteilt: De, russische Arbeiter, ganz einerlei, ob Tagelöhner oder Gelehr ter, erhält einen Monatslohn von 2400 bi» 4200 Rubel, und außerdem in den meisten Fabriken und Werkstätten, sowie bet den Eowjetbehörden den sogenannten Pajok, d. h. etwas Kuppe und Grütze oder Gemüse täglich. Natürlich kann er von dieser Ration nicht existieren und ist gezwungen, sich bei Schleichhändlern oder auf der sogenannten Sucharewka Lebensmittel zu kaufen. Wie wett er dabei mit seinem Lohn kommt, mögen folgende Schleich handelspreise zeigen: Es kostet ein Pfund Schwarzbrot 400 Rubel, ein Pfund Weißbrot 700 Rubel, ein Pfund Butter 8000 Rubel, ein Pfund Schweinefleisch 2400, ein Pfund Kartoffeln 120 usw. Wenn er Kleider oder Schuhe braucht, so zahlt er für ein Paar Stiefel 18- bis 20 000 Rubel, für einen Anzug etwa 100 000 Rubel usw. Im allgemeinen entsprechen diese Preise dem Kurs, den man in Rußland für die deutsche Mark bezahlt. So erhält man z. B. in Moskau für 1000 deutsche Mark 90000 bis 100000 Sowjet-Rubel, so daß also, wenn mau mit deutsch«, Geld« dorthin komt, »in Anzug ungefähr LOOO ^t, «in Pfund Lutter ziHa SO Ut kosten würde oder, ander» betrachtet, die Gag» d«» Mi schen Arbeiter, einer Löhnung von SO Ut monatlich entspricht. Gin eigenartige, Bild bietet die Sucharewka, der alt» Trö delmarkt, der früher in fünf Minuten durchschritten war und sich jetzt vier Kilometer lang hinzieht. Man kann dort all«» kaufen. Am interessantesten ist die sog. Bourgeoi st er e th e. Es die» die frühere Intelligenz, darunter der russische Adel, welche ihr» letzten Sachen verkaufen. Man hört dort alle Spra chen, steht, wie die blaffen etngeschüchterten Gesichter ihre ehe maligen Balltotletten, seidenen Stiefelchen, goldenen Uhren usw. zum verkauf anbieten. Typisch für da» Proletariat ist z. B., daß man die schönsten Künstlerflügel halb so teuer wie ein ge- »ähnliches Grammophon kauft, und beide» für ein paar Man im Gegensatz zu den märchenhaften Summen für Lebensmittel. Die wohlhabendsten Ruffen, die früher, was Komfort und Luxus anbelangt, wohl die verwöhntesten Leute der Wett waren, sind heute zufrieden, wenn sie täglich etwa» Schwarzbrot und einige Kartoffeln haben und man» sie in irgendeinem Zimmerchen in Ruhe läßt. So erhielt z. B. ein Bekannter aus einer der ange sehensten und reichsten Familien, der trllher in Moskau für sich allein ein Schloß bewohnte, von den Bolschewisten in seinem ei genen Hause das Toilettezimmer (Klosett!) angewiesen. Nicht nur den Städtern, auch den Bauern geht «» schlecht, oenn st« be kommen für ihr Geld nicht die notwendigsten Werkzeuge zu rau fen, haben kein Petroleum und keine Zündhölzer und können au» Mangel an Salz keine Wtntervorräte aufheben. Me ei I» Zomset-ftastaml »«siebt. ' Brief» au» Sowjetrußland vom Juni 1020, di» wohl di» »theuttschfte» und anschaulichsten Schilderungen lud. die «w diesem Land de» Geheimnisse, zu «ns kamen, wer- den tu den Grenzboten veröffentlicht. St» stammen von einem deutschen Delegierten, de, in Moskau wirtschaftliche Besprechun gen gihabt hat. Di« Wohnung »verhält nisse der meisten ' Ngsto w der Stadt, heißt »» da, find di« gleichen, und zwar woh nen mehrer« 'Personen in einem Zimmer; vor allen Dingen im Muter schar« sie sich in größeren Mengen um einen kleinen ^lernen Ofen, um stch auf die primitivste Art zu erwärmen. Der Ofen wird mit Holz gehetzt und raucht furchtbar. Seife ist nicht vorhanden, so daß die Stadtbewohner im Winter fast alle grau und schwarz von Ruß find, den sie mit dem kalten Wasser und ohne Seif« nicht abwaschen können. Ueberhaupt find die Begriffe von Hygiene und Reinlichkeit in Rußland derart gefallen, daß man von einem Bad oder Wäschewechsel oder Deschirrwaschen kaum mchr spricht. Man interessiert sich nur für das tägliche Stück Brot und sucht es durch die nach dortigen Begriffen gefährlichsten Spekulationen zu erlangen. Zerrissene Stiefel, zerfetzte Kleider, defekt« Wäsche find an der Tagesordnung. Nur die Kom munisten schwelgen im Luxus. Ich fand in allen Sow- jetbehörden die sogenannte Sabotage. In Wirklichkeit ist «s «über kein» Sabotage, denn jedermann ist infolge de» von der Sowjetregierung festgesetzten unmöglichen Gehalts gezwungen- «ährend seiner Arbeitszeit private Nebenbeschäftigung zu haben, Kor Ge« reg «en unt< r uri Vis die § 'chol >001 Pslv gang Vollz - eiger -.ich Erst lassen v!erw spree Pur pö is lasser wierd Mbrf die < Hörer die i stischr Murr der s S die ! schäft Wirts Zeit liche Jrnm den i solda Siiel griffe berbr mitsfi tibero leister das i Tor Woh heißt Wögli mehr dern Bat» der e bau ar svater Soldo Mrer sind i dH Z Maß Wirt sc A MN« und - hin««) dyr A und Y Lalle ' Perles diese: recht, lung.1 Kamp' Staat« leugn« LondE A WW AmWm. W Mlistt MM. WW SIAIWPSl- 5perIslMßerllM Wz. MftMW für sofort oder IS. dss. Mls. bei guter Behandlung gesucht. Frau Richter, Aue,Wafferstr.3. der mit der Herstellung von Massenschniiten und Härten, sowie mit der Instandhaltung der Werkzeugmaschinen genau Bescheid weiß. 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