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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 06.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192008061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19200806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19200806
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-06
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
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«r. ISS. Auer Lagevlatt und «n-etger für da» Erzgebirge. Freitag, den S. August 1V>0. DEdm, vagavan. »m mtt der Regierung «der den Rück- tremchrart dar Truppen in Verbindun« M trete». Tie «»adgsteten UnavhÜutztüen M> alle wieder entlasse« worden.> Li» Kommunisten befinden sich noch tn EM. M«v erwirk der Redner in der geftri- V» Versammlung, man wolle sich auch für die «nb» lossung -er Kommunisten verwenden, soweit bei diesen nicht eia besonder«» strafbare» vergehen verlies«. Li« Versammlung nahm di« Mitteilungen der Redner mtt vollkommener Ruhe entgegen. ^Sine Möfprache wurde nicht «ugelÄlen. Lie Stadt eeigt heute ein ruhi- ge» Aussehen, .nur ist dait militärische Bild da» Üblich«, wie wir «I vom Manöver, und von der Krieg». Mbt her kennen. Kleine Politische Meldungen. Die Gnttooffmttlgsvorlagi verabschiedet. In der gestrigen ßletchetagefitzung wnrde zunächst da, Entwaffnungsgesetz in dritter Lesung gegen die Stimmen, i der Unabhängigen und ei ner Minderheit der Deutschnationalen angenommen. Des weiteren wurde die Besprechung der Interpellation über die Ar beitslosigkeit zu Ende geführt. Präsident Loebe vertagte darauf den Reichstag und sprach die Hoffnung aus, daß er zu keiner früheren als der geschäftsüblichen Zeit zur Wtedereinbe- fruung zu schreiten brauche. f Notenwechsel über die Flagg,nsrage. Die Flaggenfrage istz wie wir hören, Gegenstand eines Notenwechsels zwischen der französischen Botschaft und der deutschen Regierung. Diese hofft, Mittel und Wege zu finde?», die aus der Flaggenangelegen- hett entstandene Spannung im Sinne der Bölkerbundsakte zu er ledigen. Verhinderung der Wasfentransport« durch Bayern. Der bay risch« Verkehrsrat hat in seiner Vollsitzung beschlossen, da» bayrische Eisenbahn- und Postpersonal durch Vermittlung sei ner Organisationen auf schleunigstem Wege anzuweisen, dem allenfalls beabsichtigten Ersuchen der Entente zur Beförderung von Waffen und Munition durch Bayern mit allen Mitteln, wenn nötig, auch durch völlige Transportlähmung-, entgegen zutreten. Der Beschluß wird u. a. mit der Notwendigkeit begrün det, die Regierung in ihrer Neutralität im russisch-polnischen Kriege zu unterstützen. Selbstschutz System Escherich. Der dberpräsident der Provinz Hannover, Noske, warnt in einer Bekanntmachung vor dem Versuche, für den sogenannten Selbstschutz System Escherich zu werben, der als Ersatz für die aufgelösten Einwohnerwehren gel ten soll. Alle behördlichen Stellen machen es Noske zur Pflicht, von jeder Zusammenkunft und von allen Bestrebungen, die der Schaffung de« angeblichen Selbstschutzes dienen, unverzüglich An zeige zu erstatten, damit strafrechtliche Verfolgung eintreten kann. / Da» rot« Gespenst. Erkundigungen der Reichsbehörden bei den höchsten sächsischen Regterungsspitzen über die in den letzten Tagen aufgetauchten Gerüchte von der Bildung einer roten Armee in Sachsen haben ergeben, daß diese Nachrichten nicht der Wahrheit entsprechen und daß es sich lediglich um «ine geringe Zahl,15- bis 18jähriger junger Leute handelt, die Sportübungen veranstalteten. Ebenso teilt der Oberpräsident von Stettin mit, daß sich dort keine Organisation der Unabhängi gen und Kommunisten zur Durchführung des Rätesystems gebil det? habe. Die Vorbereitung der ersten Völkerbundstagung. Die öffent liche Sitzung des Völkerbundrates wurde am Dienstag vormittag eröffnet. Auf den Bericht Tittont» wurde be schlossen, auf die Tagesordnung der ersten Völkerbundversammlung die Frage der Dlockademaßnahmen zu setzen. Der Rat schlägt vor, ein« Internationale Blockadekommission zur Aufstellung eines Aktionsplanes zu ernennen. Der Rat beschloß ferner, die Vereinigten Staaten zur Teilnahme an der internationalen Berkehrskonferenz ein- zuladeN und allen anerkannten Regierungen die Tagesordnung der Konferenz und das orientierende Material zuzustellen. Schließ lich beschloß der Rat, den Plan der internationalen Konferenz für Hygiene und Schaffung eines internationalen Am- tesfürHygienezu genehmigen. , Millerand Nachfolger Degchanels? Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, ist die Frage des Rücktritts desPräsi - dentenDeschanel im Prinzip entschieden. Deschanel will das Glysee im Laufe des September verlassen. In politischen Kreisen heißt es, daß sein Nachfolger Millerand werden Lua GeZgee. Roman von Anna Riedel. Fortsetzung. . " Eine tiefe Traurigkeit stieg in ihrem Herzen auf, säe mutzte plötzlich weinen. Unaufhaltsam flössen ihr die Tränen über da» Gesicht. Di« streckte ihm über den Lösch beide Hände entgegen. „Tom, Lu bist besser und größer al» ich. Tage Lin mtr, wa» ich tun füll. Wtznn Du willst, so nimm meiU Leben hin, es soll Dir gehören- Aber eines mutz ich Dir sagen, selbst auf die Gefahr, hin, datz vS Dich kränkt. Weh tun kann ich Dir, betrügen kann ich Dich nicht. Meine Gedanken werden immer, von Dir fort« Wandern. Al» ich -u Dir kam, da habe ich geglaubt, sitz ersticken zu können, und jch habe es nicht gekonnt " Beii den letzten Worten fach er, wie sie dunkelrot wurde. Gr konnte immer nur .staunend den Kopf schüt teln, G» war zum zweiten Mal, datz er! st« so weinen, sah. Zn 'jener Nacht, ckl» es am schlimmsten mit ihm stand, hatte er so ihre Tränen fließen fehlen; in där schweren Dumpfheit 'seines Gehirns waren sie die eiw- ztgeklaoe Wahrnehmung seiner Sinne gewesen. ,-Eva", sagte tzr, „wie« sind wir. beide so töricht ge wesen, und wie hat e» da» Schicksal gut mit un» ge- meint! Wir waren auf dem besten w«ge, un« gründ- lich von«inand«r Ku entfernen und nun sind wir un» wieder so nahe gekommen. Warum willst Lu weinen? Sieh mich einmal an. Mir ist.so leicht wie seit Jahren nicht. Tu glaubst ^a gav nicht, wie. dankbar ich Dir bin und so vielen andern, dem ganzen Leben fühle ich Lank gegenüber. Lenke doch nicht, datz ich etwa« von Liv verlangen wöchfe, wa» Tu mir nicht geben kannst. Aber lass« Un» nicht mtt Worten spielen. Du. bist mtr lieb und teuer. Ist da» nicht die Hauptsache? Ich Wünscht«, ich könnt« Dich ein Went? pon d«r groh«n Harmonie hören lassen, die in meinem Innern klingt; denn dal» fühle ich, Die habe ich sie in erster Linie zu wird, für den sich namentlich der ehemalige Präsident Potncar« sehr lebhaft einfetzt. Potncar« würde in diesem Fall« Minister. Präsident werden. Die französischen Rechtsparteien erwarten von der Kombination Mtllerand-Potncar» »in» aktiver» französisch« Außenpolitik. volschewMch» Revolution in «or»V. Dail, Telegraph 'meldet au, Thristtanta: In einzelnen Teilen Norwegen» ist di« bolschewistisch» Revolution offen zum «u»bruch gekommen. In D«outh«im wurde ein» kommunistisch, Repiubltk proklamiert. Auch in einigen anderen Städten, mtt denen -um Teil di« Verbindungen unterbrochen find, liegt di« Macht in den Händen von lokalen Sowjet». Die norwegisch« Regierung hat an- gesicht» der ernsten Lage die sofortige Militarisierung der Eisen, bahn beschlossen und erwägt, über da» ganze Land den Belage, rungszustand zu verhängen. Von Staät unä Lanä. Aue, 6. August 1920. Svxusstener. Da» am 1. Januar 1926 in Kraft getretene neue Umsatzsteuergesetz sieht für die Anmeldung und die Entrichtung der Luxussteuer vierteljährliche Zeitabschnitte vor. Der erste solche Zeitabschnitt wurde aber, weil die Ausführungsbestim mungen noch nicht erschienen waren, ausnahmsweise auf ein halbe» Jahr ausgedehnt, sodaß die für die Monate Januar bi» Juni 1920 etnzureichende Anmeldung im Monat Juli zu bewirken war. Wiederum als Ausnahme von der Regel ist diese Frist zur Ein reichung der Anmeldung erstmalig bis zum IS. August verlän gert worden. Bis dahin, also bis zum IS. August 1920, müssen alle Erklärungen über Umsätze luxussteuerpflichtiger Waren ein gereicht sein, damit das Veranlagungsverfahren alsdann sofort er folgen kann. Welche Gegenstände der Luxussteuer unterliegen, ist in Paragraph 18 de» Umsatzsteuergesetzes ausgesprochen. Jeder Hersteller und Verkäufer von kunst- und kunstgewerblichen Gegen ständen hat sich darüber im Gesetze selbst zu vergewissern. In erster Linie trifft die Steuer die Hersteller von Luxus gegenständen. Als solche kommen insbesondere inbetracht alle Schmucksachen, ferner alle aus Edelmetallen oder, in Verbindung mit solchen hergestellten Gegenstände, kunstgewerbliche Gegenstände aus Kupfer, Zinn, Nickel und deren Legierungen, Luxusgegen stände aus Steinzeug, Steingut, Porzellan, geschliffene und geätzte Elaswaren, Luxusgegenstände aus Horn, Leder, Holz, Seide, auch Luxusschuhe und pelzgefütterte Handschuhe, Luxusgegenstände aus Korbgeflecht und Luxusmöbel. Alsdann sind luxussteuerpflichtig auch dieHändler mtr solchen Waren, soweit diese Waren noch aus Beständen vor 1920 herrühren oder vom Hersteller nicht ver steuert sind. Zu den Herstellern gehören auch Wäschefabriken, Schneiderinnen und sonstige Gewerbetreibende, die Bekleidungs stücke anfertigen oder verkaufen, die ganz oder zum Teil aus luxussteuerpflichtlgen Waren hergestellt find, wie Pelz, Seide, Samet, Spitzen usw. — Wer für Entrichtung von Luxussteyer in Frage kommt und die gesetzlich vorgeschriebene Anmeldung nicht fristgemäß bewirkt, der macht sich der Steuerhinterziehung, schul dig und ist strafbar. Eg werden deshalb alle beteiligten Kreise aufmerksam gemacht, "damit sie sich durch rechtzeitige Einreichung einer Luxussteuer-Erklärung vor Strafe schützen können. Wer keinen Vordruck zu einer solchen Erklärung erhalten hat, muß sich einen solchen im Stadtsteueramte abholen. Wegen der Anzeigensteuer (Zeitungen) und Verwahruugssteuer (Banken pp.) ist der Steuerabschnitt auf ein volles Kalenderjahr vorgesehen; diesbezügliche Anmeldungen haben also erst im Januar'1921 zu geschehen. Ueber die Kohlenversorgung Sachsen, veröffentlicht der Leiter des Kohlenausgleichs Dresden, R'egierungsrat Krämer, in Nr. 44 der Sächs. Industrie, amtliches Organ des! Verbandes Sächs. Industrieller, einen ausführlichen Bericht, der sich auf die Brennstofferzeugung bet den vom Kohlenausgleich Dresden be wirtschafteten Kohlenrevieren einschließlich der aus Böhmen ein geführten Braunkohle bezieht. Der Artikel gibt dann weiter noch Aufschluß über die Förderung im sächsischen Steinkohlenbergbau, ferner über die Förderung von Rohbraunkohle und Erzeugung von Briketts. Er bringt zusammenfassend zum Ausdruck, daß mit dem Spaer Abkommen neue Sorgen über die sächsische Industrie und die sächsische Bevölkerung heretnbrächen, die auch die amt lichen Verteilungsstellen vor schwere Aufgaben stellen. Die In dustrie müsse wesentlich mehr als bisher Rohbraunkohle verwenden und wenn irgend angehend, ihre Feuerungsanlagen für die Verwendung umbauen. Sie müsse versuchen, sich auch mit diesen neuen schwierigen Verhältnissessn abzufinden, wie sie sich seinerzeit mit dem, sich immer mehr erschwerenden Kriegsverhält- nissen abgefunden habe. Dies wäre jedoch nur möglich, wenn die Bergarbeiter durch Verfahren von Ueberschtchten di» Förderung heben und wenn dl« Etsenbahnverrvaltung ihr« Transportmittel so rasch al, möglich miede» auf den Frteden»stand bringt. veudmmug d«, Postscheckorduun». wie da, R«tch,poftmini. sterium belanntgtbt, find Zahl karten, di» unter Auanutzun» de, Postscheckverkehr, zweck» Umgehung der Postgebühren z: Uebermittelung von Nachrichten oder geschäftlichen Anpreisung» - verwendet werden sollen, unzulässig. Di« Bestimmung gl - für da» ganz« Reich. L«ben»mttt«l für Au« am Sonnabend, den 7. August: Ws Reich»fleischkart»n, Reihe S, 170 Gramm Hammelfleisch 8,iS und 80 Gramm Blutwurstkonserven zum P^ift von 88 L. (Kinder dir Hälfte.) — Auf dt« gelbe Warenkorb Abschnitt L, so wett der Vorrat reicht, 100 Gramm Kokoefeti für 2,7S «<t. Auf die Krankenbutterkarte, Marke 26, 96 Gramm Butter für 2,96 l^l. Lvealrr, konrene, Vergnügungen. Tarolacheater-Ltchtspiel« Aue. Stn Prunkfilm mtt selten schö ner Ausstattung, mtt Massenszenen, wie sie in ihrer Buntheit und Reichhaltigkeit kaum zu überbieten sein dürften, gelangt seit gestern abend in den Tarolatheater-Lichtspielen Aue zur Vor führung. , Alkohol ist er betitelt, und wie schon dieser Name des Werke» vermuten läßt, richtet sich dessen Tendenz gegen da. Gift im berauschenden Getränk jeder Art, da» so viel Unheil an zustiften vermag und Schicksale, Menschenleben zu ungezählten Tausenden vernichtet. In spannender! Handlung werden die Ge fahren des Alkohols geschildert, nicht aber aufdringlich und ten denziös gefärbt, sondern an elftem wohl au» dem Leben Se-' griffenen Stoffe, der sich au» sich selbst heraus weiter entwickelt. Der besondere Wett des Film» aber liegt, wie schon gesagt, i? der Aufmachung, in seiner geradezu pompösen Äu»stattung. ! Nr sehen einen Tarnevalsball unter Massenaufgebot von Pracht : nd Menschen, unter Mitwirkung von Balletkorps, ferner «ine l anze Varieteevorstellung, die von erstklassigen Berufsartisten be. 's ritten wird usw., schließlich den Brand eines großen Balleta- I lissements, der kein sogenannter Kinobrand, sondern nach der Wirklichkeit ausgenommen ist. Dazwischen sind eine Reihe stiin nungsvoller Winterbtlder — wir wiederholen: es handelt sich um e. nen Film von seltener Schönheit, dessen Darstellung bewährten Kräften anvertraut war. Jedem Kinofreund kann die Besichti gung dieses bis mit Sonntag laufenden Film» nur aufs wärmste angeraten werden. Opsvt «nd -piel. Wettspiel-Veranstaltungen de» Sportverein, Alemannia. Dem < -portverein Alemann.« ist es gelungen, für kommenden Sonn- i ig die Ligareserve der bestens bekannten Leipziger Spiel vereinigung trotz bedeutender Unkosten zu einem Propa- ganduspiel nach Aue zu verpflichten. Leipzig wird mit einer äußerst spielstarken Mannschaft nach hier kommen. Ein Besuch dieses seltenen Treffens wird sich deshalb sicher lohnen. Beginn einhalb 4 Uhr. — Der Sportverein Alemannia hat weiter bi» Ende Semptember mit nur guten bekannten Vereinen Spiele ab geschlossen. Mm Sonntag, den IS August, wird er die Ltgareserve des Sportvereins Brandenburg-Dresden zu Gaste haben, ein sehr gefürchteter Gegner. Am 21. August wird da» erste Mal auch an einem Sonnabend der Spielbetrieb ausge nommen. Es ist hier die erste Mannschaft des F. 'T. Germa nia 1 897, Mittweida, die sich mit per ersten Elf vo»' Alemannia messen wird. — Am Sonntag darauf, den 22. August: verweilt Alemannia in Glauchau gegen die Ligareserve de» T f. B. — Am Sonntag, den 29. August, wird die Ligareserve de» d T. Sturm-Themnitz in Aue weilen. Am S. September' spielt voraussichtlich die Ligareserve des ganz vorzüglichen Dre». dener Guts Muts in Aue. Dieses Spiel ist jedoch noch nicht ganz abgeschlossen. Endlich am 18. September findet da§ zweite Sonnabend-Spiel statt, und zwar gegen die Ligareserve d^ Mitteldeutschen Meisters, Verein für Bewegungs spiele Leipzig. Der «Sportverein Alemannia hat sich als» bemüht, nur bestens bekannte Vereine nach Aue zu verpflichten. Ein Besuch sämtlicher Veranstaltungen wird sich deshalb sicher lohnen. (Näheres über das Spiel am Sonntag im Inserat in de» Sonnabend-Ausgabe des Auer Tageblattes.) Zwickau, 6. August. Am 1. Juni hatte die hiesig« Landesstrafanstalt einen Bestand von 896 Gefangenen zu verzeichnen gegenüber 661 am 1. Januar 1916. Während de» Krieges war diese Zahl zeitweise bis auf 266 herabgesunken. Am 1. Januar 1919 hatte die AHtalt nur 112 Insassen, ein Jahr spä- vserdanken. Mir W, al» wär« ich wieder ein Junge von achtzehn Jahren, und da!» Lehen läge vor mtr Witz sine grüne Wiese." . „Ist da!» wahr, Tom?" > „Ganz gewiß, .Gva!" „Und Tu.'glaubst, da« wird Iso bleiben?" .Za" sagte er strahlend, während «r beide Hände in die ihren lagt« und lie an sich.zog- „Ta« wird, fo bleiben!" Da war v» Frau Gröger. glÄ wenn sich .von' ihrer Seel« eine schwere Last hübe,.und zuM ersten Mal nach langer Zett atmete sie frei ans. < GS wurde chirklich so, .wie Thomas Magnussen ge sagt: der Neue Frühling j-n seinem Innern blieb. Iw ihm begann ein Sprossen und Keimen und Aufblühen von tausend kleinen Wundersamen beglückenden Gmp« ftndungen. Auch,ln dem neuen Aufenthaltsort war er viel allein. Gr heftete den Blick auf einen schwarzen Tannengrund, .der sich, gegen den tiefblauen Himmel abhob, .sah 'zu, wie ein Falke, in der MtttagSluft mit unmerklichen Schwingenregungen Höher und höher stieg uNd horcht« dabei auf die freudige Melodie in seinem! Innern. Mtt solchen Träumen hätte er als junger Mensch awch 'in die Natur htneingeschaut. Aber ander» war es jetzt doch. Damals ließ die pochende Unruhe der Erwartung in 'seiner Brust nicht den reinen Benutz auf kommen. Immer wieder drängt« sich, bi« Frage auf; Was hast Lu für mich bereit? wirft Lu mir einst hal ben, wa» Du mtr in taufend sütz«n Regungen versprichst? Htzut« waren diese leidenschaftlichen Forderungen verstummt. Zn 'ihm waltet« ein« groß« Stille. Gr fragt« nicht mehr und noch.weniger verlangt« er. TV horchte. Und immer wieder von neuem erfüllte e» ihn mtt Entzücken, wie fein sein Ohr für di« Stimmen ge worden war, dl« ihn umtönten. ES gab «inen Fleck in dem hochgelegenen Garten de» groben Kurhauses, wo tn der Ferne der Klaue Strich, «tner Gebirgskette den Horizont abschnttt. Gr liebte diese weiche, lockende blautz Wolke, und s» machte ihn frech, wenn er daran, dacht«, wt« fitz ihn tn früheren Jahren uäwidersteh- lich angelockt haben würde, um zu sehen, wa» dorr hinter jenen Höhen verborg«» fei, GA würden «aE- rnal Ausflüge von den anderen Gästen dahin unter nommen — aber er blieb zurück und träumt« lächelnd zU der blauen Wolke hinüber. Dä» Schönste blieb so doch diese sütze Sehnsucht, die fetzt so frei von aller Qual war. — Ttzrgestalt waren auch.sein« Träum«, dir sich an ÄiSbety Alles Gestalt hefteten. Er dachte Vie? an st«. Und wenn er so mit haldgeschlyfsenen Augen in da» dicht hinein träumte, tauchte immer im> Hinter«) gründ ihre ttebe Gestalt auf. Sie trug ihr wettzeB Kleid, und ein Weitzer Lichtschimmer lag auf ihren schwarzen Scheitel Und den Händen, die sich ihm ent gegenstreckten. In ihren schönen dunklen Augen tlgmmt» eine kleine Sonne, deren Strahlen in fein Hertz schieb wen. Aber er streckte niemals die Arme nach! feuer IG«-! statt aür, denn er wußte, dcktz fu, wk er heute Mari, chß für ihn kein schönere» Glück gehen tonnt, als dtestz Zartheit seiner Sehnsucht. . So gingen dt« Wochen hin. Da berichtete ihm ein Brief.Eka Gröger», datz Li» beth Elle zum Winter fortgeh«. E» war ihr gelungen, durch Vermittelung die Stell« «tner Unterbibliothekariv zu erlangen. Diese Nachricht wurde zuerst von ihm gleichgültig ausgenommen. Etz wollte st« nicht auf fick- wirken lassen. Die Gegenwart wär so schön. Warn,' schon fetzt di« Zukunft -eraufbeschwüren? Aber » vterund-wan-tp Stunden vergangen, Wutz er so wet^ datz er an seinem Schreibtisch satz und an ft« schrieb Gr hatte ruhige und sachlich« Worte wählen wollen, äbi «S erwies sich al» sehr schwer fein« Empfindungen in ein ÄlltagSgewand -u kleiden, .und lächelnd Uetz er di« Mer ihren Gang gehen. » Gr «schloß; ^Und darum bitte» tch^ St«, lenken Sie Ihr Leben und Ihre Gedanken nicht erst tn Bahnens au» denen Herauszuletten ich niemals de» Mut verlie ren würde. Meine Gedanken sind bet Ihnen. versMhew Sie mich und lassen Si« mich nicht» Wetter sagen. Dtznn noch lastet die Schwere de» Sommer» auf mir und erst, -venn ich Ihnen al» ein an Leib untr Seele G»
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