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Nr. 158. Auer Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Montag, den 18. Juki 1S90. preußischen Neuwahlen und nach der Abstimmung in Ober schlesien stattfinden. Wahrscheinlich ist mit einer Wahl im Dezember zu rechnen. Dl« Dispositionen -«, Relchstag». Der Reichstag wird vom 28- Juli bis 6. August noch Sitzungen ab- halten, um die notwendigsten Gesetze zu verabschieden und Beschlüsse über das Ergebnis von Spa herbeizuführen. Der Reichstag wird sich alsdann bis Mitte September vertagen. Di« Restarbeiten de» Preußenparlament». Die preußische Landesversammlung wird voraussichtlich nur noch von Mitte September bis Mitte Oktober Sitzungen abhalten, um Der- fassungsvorlage, Etat, Besoldungsgesetz und Wahlgesetz zu verabschieden. Mit Neuwahlen wird für Mitte Septem' der gerechnet. Italien vor einem Staatsstreich? Nach dem Tempo erhielt Giolitti einen anonymen Warnungsbrief, wonach durch einige sozialistische Abgeordnete ein Staatsstreich vor bereitet werde. Danach soll eines Nachts Giolitti gefangen genommen, derKönigspalast umzingelt, die Gefängnisse ge öffnet und die Behörden gestürmt werden. Die Eisenbahner befördern angebeblich überallhin die nötige Munition. Die Zwangswirtschaft. Das Wirtschaftsmtntstertum, Landeslebensmtttelamt, schreibt folgendes: In der Oeffentlichkeit wird hin und wieder erklärt, daß nicht mehr die nötige Klarheit dar über bestünde, auf welche Gebiete sich die Zwangswirt schaft noch erstreckt und auf welche nicht. .Für die Ge biete der Landwirtschaft und de^s Ernährungswesens ist zu bemerken: Ar: der Bewirtschaftung -es Brotge treides ändert die Neichsgetrcideordnung für das ganze Erutejahr nur zweierlei: Erstens wird der Ha fer wieder in die Zwangswirtschaft eiubezogen; dies war erforderlich, weil eA unmöglich ist, eine Getreide art zwangsläufig zu bewirtschaften und eine andere freizugeben. Die schlimmen Folgen dieser einseitigen Durchbrechung -es Systems haben sich in den übermäßi gen Haserpreisen und der Neigung, statt Brotgetreide Hafer anzubauen, im abgelaufenen Wirtschaftsjahre ge zeigt. Tie zweite Aenderung ist die^ daß die Getreide erzeuger das Recht erhalten,, ihrem Arbeitspersonal die tarifmäßigen Teputatsätzc zu gewähren, An der Zuk - ker-, Fett- und Fleisch bewirtschaftung hat sich nichts geändert. Erwägungen schweben zurzeit beim Reiche über die.Umgestaltung der Fleischbewirtfchaftung sowie darüber, ob und zu welchem Zeitpunkte die Be wirtschaftung der Margarine freigegeben werden soll. Auf eine Völlig neue Grundlage ist die Bewirtschaf tung der Kartof.feln gestellt worden und zwar auf die Grundlage des Systems der Liefcrungsver- träge. Di« Kartoffelerzeuger sind verpflichtet, in be stimmtem Umfange je nach ihrer Anbaufläche Verträge abzuschließen, im anderen Falls haben sie die Kartof feln an den Kommunalverband zum Höchstpreise' abzu liefern. Ter Vertragspreis übersteigt den Mindestpreis Um 6 Mark für den Zentner. Lieferungsverträge kön nen nur zwischen den Erzeugern auf der einen und den Organisationen der Landwirtschaft und des Handels auf der anderen Seite abgeschlossen werden. Die so abge schlossenen Verträge .sind der Neichskartoffelstelle zu melden, die nach .der Bedarfsanmeldung Heu Kommu nalverbänden Verträge zumeist. Falls nicht bis zum 1. August.1920 Verträge über insgesamt 120 Millio nen Tonnen im Deutschen Reiche abgeschlossen sind oder falls sich in anderer Weise das System als undurchführ bar erweist, soll es fallen gelassen werden. Alle ande ren nicht vv .raglich sicherzustellenben Kartoffeln sollen frei sein. Ob dieses System nicht zu erheblichen Schwie rigkeiten führen wird und ob es überhaupt nicht rat-, famer gewesen wäre, das bisherige System so lange fort bestehen zu lassen, bis die Freigabe unbedenklich war, hält die sächsische Regierung für zweifelhaft. Sie hat wegen der Kartoffelbewirtschaftung, überhaupt der Zwangswirtschaft, den Standpunkt vertreten, baß sie, so bald e s un'bed enk lich ,s e i, aufg e ho den wer den müsse, daß aber der Zeitpunkt dazu augen blicklich noch nicht gekommen sei. Für Gemüse und Ob st .ist die Zwangswirtschaft aufgehoben. Wahrscheinlich wird die RetchSrcgie- rung in -leiem Jahre für sie auch keine Höchstpreise fest- setzen. Wenn also das Obst der freien Preisbildung un terliegt, so hat doch das Landespreisamt durch die ge schlichen Bestimmungen gegen Wucher und gegen über mäßige Preissteigerung, ebenso jeder Kommunalverband durch eine Verordnung des sächsischen Wtrtschaftsministe- rtums über die Verpachtung von Obstnuhungen eine Handhabe, um das liebel schon an der Wurzel zu tref fen, nämlich bei der Verpachtung von Obstnutzunaen. Aufgehoben ist auch .die Marmeladebewtrt s.ch a f - tung Lei der Verwendung von Früchten au- den Iah. r<n 1918 und 1919. Ob die Marmeladebewirtschaftung für. Obst.aus der Ernte 1920 völlig fretgegeoen wird, steht noch nicht fest. Für Fische, Futtermittel, Kaffxe und Kaffee-Ersatzmittel, .Hülsen » fr lichte, Honig ist die Zwangswirtschaft im Inland ebenfalls aufgehoben. Schranken in der Preisbildung bestehen aber auch hier durch Vie gesetzlichen Bestim mungen gegen Wucher und übermäßige Preissteigerung. Die Einfuhr aller Waren, insbesondere auch -er Lebensc- mittel, aus dem Auslände ist.neuerdings strenger als bisher zentralisiert worden; jedoch werden die durch die Zentralstelle cingcfüh, ten Lebensmittel, .soweit sie nicht mehr der JnlandSzwangswwtschaft unterliegen, .in der Regel dem freien Handel zum weiteren Absätze über lassen. Ohne besondere Genehmigung können u. a. ein geführt werden: frisches Obst^(außer Luxusobst (d. 1.. Pfirsiche, feine Tafelbb ncn Md Kipfel), getrocknetes und gedörrtes Obst, .frisches Gemüse, ferner Hartkäse (außer. Margarinekäse), Quark und Quarkkäse. Endlich.ist frei- gegeben di« Einfuhr von Fischen und Fischwaren mit Ausnahme von Salzheringen- sowie -te Einfuhr von Giern und Eierprodukten. Von Staät unä Lanä. Aue, 12. Juli 1S20. Medatllenverleihnng. Dem Kommerzienrat Wilh. Röll und Dr. med. Gaudlitz wurde di« Preußische Rote-Kreuz- Medaille g. Klasse verliehen. Sachsen «nd die Mietansgleichsstener. Wenn der Reiche tag das Mietausgleichssteuergesetz ablehnen sollte, beabsichtigt Sachsen selbständig vorzugehen. Den sächsischen Gemeinden ist jetzt schon von der Regierung nahe gelegt worden, auch von sich aus auf die Einführung hinzuwirken, doch halten sich die Gemeinden bisher noch zurück. Der deutsch-tschechisch« Grenzverkehr. Entgegen einer vor kurzem in einem Teile der Presse erschienenen irreführenden Notiz wird darauf htngcwiesen, daß es nicht gestattet ist, die tschecho-slowakische Grenze ohne weiteres — wie in früheren Jahren — zu überschreiten. Es ist vielmehr nach wie vor jeder verpflichtet, sich beim Grenzübertritt durch einen Reise paß (bei Reisen ins Innere Tschechiens) oder durch einen Grenzausweis (im sogen, kleinen Erenzverkehr) auszu weisen. Hinsichtlich des kleinen Grenzverkehrs sind seit einiger Zeit insofern Erleichterungen eingetreten, als Grenzausweise von den zuständigen örtlichen Polizeibehörden (Siadirat, Bürgermeister, Gemeindevorstand) in Zukunft nicht nur den Einwohnern der Grenzortschaften, sondern auf An suchen auch Sommerfrischlern und Kurgästen, die aus touri stischen Gründen die Ueberschreitung der Grenzen wünschen, ausgestellt werden dürfen. Voraussetzung dabei ist, daß die betreffenden Personen der Gemeindebehörde Gewähr dafür bieien, daß kein Mißbrauch vorkommt. Als solcher wäre z. B. ein weiteres Reisen ins Innere der Tschechoslowakei, Schmuggel, Bermögenscibschiebung u. a. anzuschen. Die Zu verlässigkeit der Personen muß der Gemeinde durch längeren Aufenthalt oder durch sonstige ausreichende Umstände be kannt sein. Auto-Fahrtgekegenhekt zwischen Zwickau und Aue. Diens- tag, den 13- Juli 1920, bietet sich Gelegenheit zur Fahrt mit einem staatlichen Kraftwagen von Zwickau nach Aue und von Aue nach Zwickau. Abfahrt: Bahnhof Zwickau nachm. 12,30 Uhr, Rückfahrt: Bahnhof Aue nachm. 4,00 Uhr- Der Fahrpreis bis Zwickau und umgekehrt be trägt je 3,50 Mk. Zur Neuregelung des Steuerabzuges wird aus Berlin geschrieben: Der neue Beschluß des Reichstages zum zehnrrozentigrn Steuerabzug von Lohn und Gehalt hat zunächst keinerlei Aenderung der Rechtslage herbeigeführt, denn einstweilen handelt es sich nur um einen einseitigen Beschluß des Reichstages, der, da er von diesem ausgegangen ist, erst nach Zustimmung des Neichsrates Gesetzeskraft erlangen kann Diese aber steht noch aus und würde, auch wenn sie erteilt würde, erst mit Wirkung vom 1. August ab eine neue Nechts- uud Sachlage schassen. In zuständigen amtlichen Kreisen ist man sich so ziemlich darüber im klaren, daß der neue Neichs- tagsbeschluß die Verhältnisse gegenüber den Vorschriften der Neichsabgabenordmmg noch ungleich verwickelter und schwieriger gestalten wird. Deshalb macht man seine Genehmigung noch von weiteren eingehenden Erwägungen abhängig. Dis diese abgeschlossen sind, können natürlich auch keinerlei Ausführungsbestimmungen erlassen werden, und das wiederum hat zur Folge, daß die Steuerbehörden und Finanz ämter zurzeit noch gar nicht in der Lage sind, den rat losen Steuerzahlern mit den dringend verlangten näheren und genaueren Auskünften zur Seite zn stehen. Ferienkolonie. Mit Ende der letzten Woche traf die dritte Kolonne der Auer Ferienkolonie aus Oberstützengrün wohlbehalten in der Heimat wieder ein. Die 26 Knaben wurden dank der Stadt Aue und der Fürsorge des Direktors Schrott) unter der Oberleitung des Dir. Bauer gut und reich lich mit Lebensmitteln versorgt. Es gab nicht nur viel Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Brot, sondern auch mehrmals Kuchen, Brötchen, Schokolade, Milch. Bei dem letzten Besuche des Dir. Schroth überreichte dieser jedem Knaben eine Tafel Schokolade, und Dir. Bauer brachte zur großen Freude Mundharmonikas mit. So ging es täglich mit Sang und Klang unter Leitung des Oberlehrers Hamann durch üppige Fluren uud kühle Wälder. Es wurden Beeren und Pilze gesammelt, das Wasser lockte öfters zu erfrischenden Bädern. Der Glanzpunkt war die Einladung der Familie Singer in Rothenkirchen, wobei die Kinder Kakao und Kuchen erhielten. In dein Garten war für jedes Kind, in dem Laube der Bäume und in Büschen wohl versteckt, ein Ei aufgehängt. Ein großes Vergnügen der Teilnehmer war auch die zum größten Teil mit Auto zurückgclegte Heimkehr. Die in Ober- stiitzcngrün verlebten Tage, werden den Kolonisten unvergeß lich sein. — Die Kinder haben erfreulicher Weise auch einen guten gesundheitlichen Erfolg von ihrem 3 wöchentlichen Ferien-Aufenthalt zu verzeichnen. Sie haben von 1,8 Pfund bis 6,5 Pfund zngenommen. Im ganzen sind 74 Pfund Zu nahme zu verzeichnen, so daß im Durchschnitt 2,85 Pfund auf ein Kind kommen. Reiseverkehr. Aus dem Hauptbüro bei der Eisenbahn- Generaldirektion Dresden wird uns geschrieben: Im Hinblick auf den während der großen Ferien zu erwartenden stärkeren Reiseverkehr wird zur Verhütung der sonst unvermeidlichen Stockungen bei den Fahrkartenausgabe- und Gepäckannahme steilen der größeren Bahnhöfe empfohlen, bereits am Tage vor der Abreise die Fahrkarten zu lösen und die Gepäckstücke aufzugebcn. Zn beachten ist hierbei jedoch, daß eine frühere Ausgabe von Gepäck dann nicht in Frage kom men kann, wenn anf der Bestimmungsstation die Aushän digung des Gepäcks durch den Zugführer erfolgt- Weiler sei darauf hingewlescn, daß es sich empfiehlt, die Gepäck- stücke fest zu verpacken und gut zu verschnüren. Auch muß jedes Stück die genaue und dauerhaft befestigte Adresse des Reisenden (Name, Wohnort, Wohnung) sowie den Namen der Aufgabe- und der Bestimmungsstation tragen. Nach Möglichkeit ist die Adresse an der Stirnseite der Gepäckstücke anzubringen, weil hierdurch das Umladen und das Auffinden der einzelnen Stücke in den Lagerräumen sehr erleichtert wird. Vorteilhaft ist es, auch im inneren Raum de» Gepäckstückes einen Zettel mit gleicher Aufschrift betznlegen, damit bet Ab handenkommen der äußeren Bezettelung und amtlicher Oeff- ntmg des Gepäckstückes sofort ein Nachweis de» Eigentümer» gefunden und da» Gepäck unverzüglich nachgesandt werden kann. Alt« Bezettelungen und sonstig« Befürderungsbezeich- nungrn müssen sorgfältig entfernt werden, um zu verhüten, daß da» Gepäck verschleppt wird. Di« Gepäckabfertigungen »er» kaufen Anhängsahnen mit Vordruck für Angabe de» Absender» und Empfänger» (1 Stck 5- Pf., 100 Stck. 4,80 M)- Di« Reisenden haben selbst «in dringende» Interesse daran, hiervon Gebrauch zu machen. Vie sächsischen Arbeitgeber gegen «in« Zersplitterung, Der Hansabund hatte bekanntlich di« Gründung einer Gewerkschaft der Arbeitnehmer geplant Nachdem die» von den maßgebenden sächsischen Jndustrirverbänden abgelrhnt worden war, wollte man einen Lande»au»schuß sächsischer Unternehmer bilden. Der Gesamtvorstand de» Verband«» sächsischer Industrieller hat auch diese Gründung abgelehnt mit der Begründung, daß eine solche Gründung, wie sie der Hansabund beabsichtige, statt die dringend not wendige Vereinfachung und Vereinheitlichung lediglich ein« Zersplitterung der Organisation der Arbeitgeber in Sachsen herbeiführen würde. Alle dies« Pläne werden von dem ver bände sächsischer Industrieller abgelehnt. Lebensmittel für Aue am Dienstag, den 13. Juli: vom Bezirk zugewiesener Goudakäse, das Pfund zu Mk. 13,70, gelangt markenfrei in beliebigen Mengen zum verkauf. Keine Pr«i,au»hang»pflicht mehr. Die Preisaushang* pflicht, die in Sachsen für bestimmte Lebensmittel seit dem Jahre 1917 angeordnet war, ist jetzt wieder aufgehoben worden. Für di« Grenzspend« sind neuerding» beim Auer Tage blatt eingegangen Mk. 20 von K. S. und Mk. 1-50 von einem Spender, der nicht genannt sein will. Rot« Fünfzigpfennigschrlne. Di« Stadtgirokass« Aue nimmt di« roten 50-Pfg.-Sch«ine de» Bezirksverbaude« bloß noch bis zum 17. Juli an. ... Leipzig, 11. Juli. Bevorstehend« Massen demonstration. Die Parteileitung der U. S. P. D- und das Eewerkschaftskartell Leipzig erlassen an die Hand- und Kopfarbeiter Leipzigs einen Aufruf zu einer Massendemon stration am Nachmittage des 13. Juli auf dem Augustus- platze. Die Demonstration soll sich gegen den Lebens mittelwucher, die Schließung der Betriebe, den Abbau der Erwerbsiosenunterstützung und den Steuerabzug richten. Dresden, 11. Juli Stillegung von Schuh fabriken- Hier sind 17 Schuhfabriken stillgelegt und in- 9 anderen Betrieben ist die Arbeitszeit verkürzt worden. Im ganzen sind etwa 800 Entlassungen zu ver- zeichnen. Die größt« Dresdener Schuhfabrik, di« etwa 300 Leute beschäftigt, wird Anfang August mit verkürzter Arbeits zeit den Betrieb wieder aufnehmen. Königstein, 11. Juli. Ein« Anzahl Geschütz« der Festung werden gegenwärtig im Pirnaer Stahlwerk ei n g es ch mölz « n- Di« Geschütze sind vom Zeugamt in Königstein in den einzelnen Garnisonen gesammelt worden. Eine Kommission des Verbandes überwacht di« Derntchtung und den Transport. Der Königstein wird voraussichtlich Festung bleiben. Blschosswerda, 11. Juli. Di« hiesig« Sozial demokratie hat angeregt, all« Berufsrät« zusammenzu berufen, um Über eine Demonstration gegen den Steuerabzug sowie gegen die Lebensmittel teuerung zu beschließen. Dabet soll zum Ausdruck kommen, daß der Steuerabzug ungerecht ist, da er nur Arbeiter und Festbesoldete trifft, während «in Teil der Bevölkerung sich selber einschätzen kann. Zittau, 11. Juli. Zwei Wertbriefe mit 177000 Kronen I n h al t hat der 18 Jahre alte Kassenbote Walter Rosenkranz zum Nachteile einer hiesigen Bankfirma unterschlagen- Das Geld besteht zumeist aus 800 Kronen- Noten. Rosenkranz ist flüchtig. Er soll sich nach Böhmen gewandt haben. In seiner Begleitung befindet sich ein gleich altriger Kompstce. Bernstadt, 11. Juli. Ein Mord aus Eifersucht hat sich in Kemnitz zugetragen. Als der Wtrtschaftsgehils« Ernst Wunderlich in der Nacht zum 8. Juli von seiner Braut heimkehrte, wurde er von dem 20jährigen Arbeiter Paul Schönfelder aus dem Hinterhalt erschossen. Der Mörder wurde am nächsten Morgen festgenommen. Die Lat ist mit einem Jnfantertegewehr ausgeführt worden, da« der Mörder als Mitglied der Einwohnerwehr erhalten hatte. Vermischtes. Sin führerloser Zug. Meldungen au« dem bergischen Dorf« Dieringhausen zufolge lief dort frühmorgen ein Leerzug in voller Geschwindigkeit ein, der nicht einen Beamten bei sich führte. Eine von Gummersbach kommende telephonische Warnung traf zu spät «in. Der Zusamm«n- stoß mit einem Rangierzug war bereit» erfolgt. Die Bcgleitbeamten dieses Zuges waren abgesprungen. Nur ein zelne wurden verletzt. Der Sachschaden ist enorm, da dir große Mehrzahl der Wagen vollständig zertrüm mert wurde, Wäre der Leerzug ein« halbe Stunde später etngelausen, so wär» ein Zusammenstoß mit einem dichtde- setzten Schülerzug unvermeidlich gewesen. Lin« Viertelmillion am Fahrkartenschalter unterschlagen. Seit etwa einem Jahre war am Fahrkartenschalter am An halter Bahnhos in Berlin al» Dienstanfänger der 19jährige Kurt Anders beschäftigt; am 30. v. M. meldete er sich krank und ist seitdem nicht wieder zum Dienst erschienen. Bor einigen Tagen stellte sich aber heraus, daß Ander» am letzten Tage seines Dienste» die Tageskasse mit einem Betrag« von etwa 108000 Mark nicht abgeliesert hatte; weiter« Nachforschungen führten zu der Entdeckung, daß Ander» auch durch Fälschungen in der Buchführung ziemlich erheblich« Betrügereien verübt hat, dir ihm im ganzen weit übe» 260000 Mark eingebracht haben. Ander» ist flüchtig. Verhaftung von Spartakisten. Im Schlafsaal der Ar- beiterkolont« La tzouve in Lothringen sind von der Kreuz- walder Polizei acht Personen sestgen om men worden, die von der deutschen Regierung wegen Beteiligung an spartakistischen Unruhen verfolgt wurden und nun dort Gruben arbeit suchten. Mit falschen Pässen waren sie über die Grenze gekommen. Mehrer« von ihnen verfügen bereit» über ein ansehnliche» Strafregister und haben sich bei den letzten Un ruhen in Westfalen besonder» hervorgetan. geben über Alle Gräbl Glsäss fallen Schla genon i da» t lichen Wied, raten, sorges Krieg, oder i der Z sich v 148 ! wechse Eh« e e Washi in G Drdk Der E Mitt r rid I Vers quelle In la: Tag L in Fül mit m suchten des N Polizei dieses sundhe bttlk« daß d< daß dc über ! Sonnr Vers« verlaN betont, gen er reichst: vorsl darauf lesener etn'hall schlag nach.dl wendig Ersuch« nen B tvertagt Reichs: scheu ! tür der die G« Friede? einen i schlüge ken »n Metzer Uhr vr GP land v e"r Ur Durchs«! d',n M im DM rung a HausLr Lieferst Verbrrv Tabelle jährlich Wohnst' Mehrfü Von d« Mr da« und M' AN preußisch laufe: bürg, Ly abgab« < sich di« Ma jeden Marien« 8000 Ti Lar w«st p r vor: St« gültig« 4 Nische Si 5 ungült Nische S polnisch« 827 polr