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Tageblattes und Anzeiger» für da» Erzgebirge. Sonnabend, den 26. Juni 1920. Beilage zu Nr. 141 des Auer argen mich war. Er sagte, ich sollte an gar nicht» wei> > ter denken al» an meine Gesundheit. So oerliep ich! mich Lanz .auf meinen kleinen Schutzengel, ging jn einen billigen Kurort und machte mich gesund. Ich durfte^ ein halbes Jahr so gut wie gar nichts tun, nicht ar beiten, nicht lesen, nicht schreiben und nur sehr viel spazieren gehen und essen und schlafen. Als die Zett vorüber war, hatte sich ein förmlicher Hunger nach Tätigkeit bei mir eingestellt. Ich ging nach .Berlin auf die Musikschule. Es war eigentlich ein leichtsinniger Streich, .denn das Studium fraß inetn letztes Geld auf. AIS ich mein Zeugnis in der Hand hielt, war ich so arm wie eine Kirchenmaus. Meine Lehrer waren mir wohlgesinnt. Ich .teilte ihnen meine Lage mit,, und sie verschafften mir reichliche Stunden" „Und wie kamen Sie hierher, Frau Gröger?" „Ich war drei Jahre am Konservatorium al» Leh rerin angestellt. Aber meine Sehnsucht war immer eine Klein- oder Mittelstadt. Ta verheiratete sich eine Kol legin von mir. eüte Dame, die hier einen großen Schll-, lerinnenkreis hatte. Sie schrieb mir, .ob ich Lust habe, ihren Posten zu .übernehmen. Ich war wieder leicht sinnig, gab das Sichere für das Ungewisse hin und habe abermals großes Glück gehabt." „Frau Gröger", sagte Herr Kammerkoog, .„ich hätte gar nicht geglaubt, daß Sie eine solche Heldin seien. Sie-haben ja den Kampf .ums Dasein tapfer durchae- fochten." „O nein, .ich .bin gar keine Heldin. Aber ich kann mir keine Sorgen um meine Existenz machen. Es ist ge wiß Leichtsinnig. Aber vielleicht" — Frau Gröger er ¬ griff die Teekanne urtd erhob sich — „gewinne ich noch einmal da» große Los. Wie ist »S doch.gekommen, daß wir über solche Tinge reden? ES ist sehr ungeschickt von mir, bitt«, verzeihen Sie mir. Ich glaube e» ist eigentlich nicht mein Fehler, .so über meine Persönlichen Angelegenheiten zu reden. Helfen Sie mir, .ihn Wiede?' gut zu machen, und erklären Sie mir —" „Nein. Frau Gröger,, lassen Sie. Wir sind heut« auf eine persönliche Not« gestimmt. Wir wollen dabet bleiben. Ter Zweck meines Kommen» ist ganz und gar Persönlichen Charakters. Ich bin hier, um Sie zu tra gen, .ob Sie sich entschließen können, meine Frau zu werden." Herr Kammerkoog hatte sich zu Frau Gröger her übergebeugt und ihre Hand ergriffen. Er sah sie fest mit seinen großen offenen Augen an, .und in ihnen lag Piel mehr Bitte und Liebe als in seinen Worten. Auch Frau Gröger sah ihn an. Das Blut stieg M bet seinen Worten langsam ins Gesicht; er konnte sehen, wie es! sich über die Wangen und dann über die Stirn ausbrei tete. ein warmes Helles Not. Darauf wich es zurück, und sie wurde bleich, viel bleicher, als' sie vorher, ge wesen. „Liebe Frau -Gröger, bitte, geben Sie mir eine' Antwort. Verzeihen Sie, ich bin gewiß viel zu rasch und übergangslns gewesen. Ja, das ist so meine Art.! Ich.habe Sie von dem ersten Augenblick an geliebt, .wo' ich .Sie hier in dieser Stube sah. ES war ein, grauer Herbsttag, aber als ich nachher mit Philli hinaustrat, war es plötzlich Frühling geworden. Und es hat dies Jahr keinen Minter für mich gegeben. Sie können ja gar nicht glauben, welche Freud« ich hatte, wenn Phillt mir von Ihnen vorplauderte. Und sie sprach.so gern/ von Ihnen." Nun senkt« Frau Gröger doch die Augen. St« konnte d«n leuchtenden und bittenden Blick von Bartel Aarw- nwrkoog nicht mehr ertragen. Sie entzog ihm auch! ihr« Hand, umklammerte mit beiden Händen die Knie unk beugt« d«n Kopf so tief.herab, daß Kammerkoog ^o gut wie gar nicht» von ihrem Gesicht sehen konnte. Eine große Sorge schlich.sich ihm in» Herz. Mein Gott wa» war denn da»? Ihr« Tränen fielen ihm wieder eint und er wußte sofort, da war etwa», was sich seinem Glück entgegenstellte, und eine schwere Beklemmung legt« sich auf.seine Brust. ' „Frau Gröger, .bitte, reden Tie." Ta begann sie, aber sie blieb noch immer! in .ihrer gebeugten Haltung und er bemüht« sich.vergeblich, et wa» von ihrem Gesicht zu sthen. ' > „O ja, Herr Kammerkoog.. ich antwort« Ihnen so gleich. ES ist da so manches zu sagen. Und es fällt mir schwer. Wenn ich.nur wüßte, ob Sie mich.richtig verstehen. Bitte, .haben St« ein wenig Geduld.!" Pause. „Nicht wahr, Sie wollen mich! .für Phillt?" fragte sie leise. Tas Wort regte ihn sehr auf. Im ersten Augenblick war er nahe daran, eine ganH bittere und verletzende Antwort zu geben; aber zugleich fiel ihm ein, daß dies« kleine Bemerkung auch.seine Sorgen Vertrieb. Wenn da» nur ihre Bedenken waren — (Fortsetzung folgt.) K«EL«DMKNöl "'TH Zur Beförderung von lisipriH, Lr-übl 2. ktl-llekiw II. isismiüiiüSL^ililrbl. Zimmel Bockauer Gasse 16, 2. „ m»gl- mit Pension. per Kilo Farben und Größen empfiehlt Ttvi'n K kiougen rrpke-u.?erlIckenlabi-Itz,Nue Syorislx-escstükt kür all« Wsacv-u.Uackksppsrst«. to. ÄlrZtlret, »«»vssüter». 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