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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 26.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192006262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19200626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19200626
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-06
- Tag 1920-06-26
-
Monat
1920-06
-
Jahr
1920
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ist hatte, daß die genannten Zahlen vorläufig-auch für di» Pri. .wagen», der 28 000 4t gekostet und Reparaturen lni Meken»- vutwirtichaft Geltung haben, dah man aber nicht wissen könne,' »»n 7000 4t erfordert hat. — St.-B. «chulth«itz bat ob st» noch maßgebend sein werden, wenn du» Hau» fertig ist, be. um baldige Feststellung, wie hoch sich der Schauen beläuft, />- zweifelte St.-N, Gaswerkedtrekto, Wolff, daß da« Reich in, Stadt durch da» Anfaulen der a r t o s f»l n erlitten hat. / ' US Elsuß-Lüthringen au-ge- i "Wie -!us .V-, V ' o?!«sL7t >1» Nr. 14k. Auer Tageblatt und Anzetfle» ' r hns zgestiss» Eoiinabenb. »«»> L6. Juni 1ö2<». mit hatte oie um dretviertel u Uhr begonnen» ässentltch, eh um 8 Uhr L0 Minute»» ihr Ende erreicht. G» schloß sich ihi ein» nichtöffentliche an. StLätveroränelenslhnng in L. Von den mancherlei üblen Folgeerscheinungen des Krie- ges, unter denen unsere Zeit leidet, ist eine der unangenehmsten die Wohnungsnot, lleb-rall im Reiche ist sie fühlbar, so auch in Aue, wo die städtischen Körperschaften schon wiederholt darüber zu Rate gesessen haben, wie ihr zu steuern sei. Leicht ist das nicht, und es ist zu befürchten, daß die Wohnungsnot nur -langsam und schwer wieder zu beheben sein wird. In der gestri gen Stadtoerordnetensitzung bildet? sie wieder einmal das Haupt thema, mit dem sich das Kollegium beinahe einunddreiviertel Stunden lang befähle, während die übrigen Punkte der reichhal tigen Tagesordnung rasch Erledigung fanden. Angeschnitten, wurde die Frage bei der Aussprache über die Errichtung eine, Vierfamilienhause, am Niederschlemaer Weg. Es lag eine Rntsvorlage vor, nach der dieses Haus - in städtischer Regie gebaut werden soll unter Leitung des Stadtrats Zettel, dem mit Planungen und in technischen Din gen das Stadtbauamt zur Seite stehe» wird. Der Bau soll sich also darstcllen als ein Versuch kommunalisierter Bauweise, wobei die einzelnen Bauarbeiten an die verschiedenen Gewerkschaften ver geben werden. Wie Bürgermeister Hofmann zu dem Projekt ausfilhrtc, werden die Koster dafür, wir da, gar nicht anders zu erwarten ist, sehr erheblich fein. Schätzungsweise — etwas Bin dende« Iaht sich ja nicht lagen, weil Materialienpreis« und' Löhne heute ständig meist steigenden Schwankungen unterworfen sind — velaufen sich die Ausgaben für die Maurerarbeiten auf 140 000 »st, für die Zimmerarbeiten auf 07 000 ,4t und für die übrigen Handwerkerarbeiten auf 183 000 4t, zusammen also auf 840 000 Mark. Der Reichozuschuh stellt sich auf 40 820 .<t, sollte das Reich über gröbere Mittel verfügen al» jetzt, so tatrn er sich vielleicht verdoppeln. Für eine Vierzimmerwohnung bleibt also ein un gedeckter Aufwand von SO 000 4t. Mit der Frage, zu welchem Preis» die Privatwirtschaft den, Dau Herstellen würde, leitete St.-V. vär ein« sehr ausgedehnt« Aussprache ein. Nachdem Vürgermetster Hofmann gsantwor- Von Staät unä Lanä. , Nu«, L6. Juni 1920. Gesuch« an falscher Stell«. An den MinisterPräsiden- ten gelangen fortdauernd Gesuche um Anstellung im Staatsdirn st«, sowie um Beschäftigung in irgendwelchen Berufsstellungen. E» muh darauf hingewieserf werdens daß der artige Gesuche den gewünschten Erfolg nicht haben können, da der Ministerpräsident unmiGltch in der Lag« ist, selbst solche Gesuch» zu prüfen und die Besetzung etwaiger offener Stellen zu veran lassen oder sonst Arbeitsgelegenheit zu verschaffen. Derartig« Ge suche müssen daher stets an die zuständige Stelle bei den einzelnen Behörden weitcrgegeben werden. Die Eesuchsteller laufen Gefahr, dah durch die Einreichung ihrer Gesuche bei dem 'Ministerpräsi denten eine Verzögerung ihrer Angelegenheit eintritt. Ferner wird das Publikum ersucht, sich mit Gnadengesuchen nicht an den Ministerpräsidenten zu wenden. Di» Bearbeitung voH Gnadengesuchen ist in allen Straftaten zunächst Sach» de» »Iust 1 zm 1 n 1 sterium ». Steuererlasse für die Gemeindeeinkommenste««». Da, Mini sterium des Innern teilte dem Verein derKlein-undMtt« telrentner Sachsens auf seine an da» Finanzministerium ge richtete Eipgabe folgendes mit: In Paragraph 5 de» Gesetze» vorst 28. Februar 1020 ist bestimmt worden, dah Steuererlasse» die nach dem Beschlüsse der Volkskammer vom 12. Februar 1020 zug.standen werde», auch für die Gemeindeeinkommeu« steuer (einschließlich Schul- und Kirchensteuern) Gültigkeit haben. Die Gemeindeaufsichtsbehörden sind beauftragt worden, hierauf nochmals htnzuweisen. D«r Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Die Verordnung d«, Mi nisteriums des Innern vom 29. März 1920, durch die für da» Freist,-.«ter Sachsen bis auf weiteres der Verkehr mit Kraftfahrzeug.'» von12Uhrnachtsbis SUHrmorgen» son:: Verg'liiaongkfahrien an Sonn- und Festtagen unter sogt worden waren, wird aufgehoben. In Kraft bleibt da gegen die Ministerialverordnung vom 18. August 1919. St« sclmibt u. a. vor, dah in jeder Zulassungsbescheinigung eingetra gen sein soll der die Zulassung begründende Verwendungszweck, der Ruine der,ur Verwendung oes Fahrzeuges und zum Mttfah- ren berechtigten Personen, der Verwendongsbezirk oder die Ver- wcndungsstrecke, bei allen Kraftomnibussen, Kraftdroschken, Miet- krastwagen das Verbot des Fahrens zu Wettrennen und ähn lichen Massenbelustigungen auch innerhalb ihres Verwendungs bezirkes. Gründung einer Ortsgruppe Aue des Vereins der Klein« und Mittelrentner. Der Verein der Klein- und Mittelrentner Sach sens, E. V., mit dem Sitz in Dresden (Klein und Mittelkapitali sten) hielt gestern eine Versammlung im Fremdenhof Blauer Engel ab. Der Vortragende des Hauptvereins, Otto, berichtet« über die bereits erreichten Begünstigungen in den neuen Steuer gesetzen. Wenn diese bisher nicht gröher geworden sind, so sei das ocm ablehnende» Standpunkte der einen oder anderen der ausschlaggebenden Parteien der Nationalversammlung zuguschrei- ben. In der letzten Ausschuhsitzung sind dem 'Vorstande folgend« Richtlinien gesteckt worden: 1) Überprüfung der jetzt überhasteten Steuergesetze zu Gunsten der Rentner mit Vermögen bi, 200 000 Mark,2) Steuerfreiheit aller alten oder erwerbsunfähigen R«nt-- ner mit Einkommen bis 6000 und 3) staatliche Unterstützung, wie sie bereits de», Erwerbslosen gegeilt.» wird, und -wär in ein«: Hohe, dah jedem alten oder erwerbsunfähigen Rentner iniisamt seinem eigenen Einkommen mindestens 3600 4t jährlich zur ver- fügung stehen: für jed« zu seinem Haushalt gehörend« Person kom men hier hinzu noch 600 ^tt bih zum Höchstbetrage von 1800 4t. Rach dem Bericht des Vorstandsmitgliedes Otto bestehen in Sach sen jetzt schon 60 Ortsgruppen mit über 8000 Mitgliedern. In den anderen Staaten bilden sich neue ähnliche Verbände, mit denen gemeinsam gearbeitet werden soll. Nach Schluß der Versammlung meldete sich eine Anzahl neuer Mitglieder und gründeten «in« Ortsgruppe, es wurden gewählt Privatus Gustav Stern, Wettiuerstrahe 48, als erster Vorsitzender, Bäckermeister Mo thes, Schwarzenberger Straße 77, als zweiter Vorsitzender, Frau Milda Fischer, Markt 5, als Schriftführerin und Frau Marth» verw. Müller, Bockauer Straße 26, al» Kassiererin; di« auch weitere Anmeldungen gern entgegennehmen. Die Ernährungslage Sachsens. Im Gegenreil zu anderen deutschen Bezirken, wo"empfindlicher Eetreidemangel herrscht und bereits zu Hungerkrawallen geführt hat, ist nach Informationen an zuständiger Stelle in dem industriellen, dicht bevölkerte» Sach sen, das auf Eetretdezuschüsse von außersächsischen Gebiet«» an? gewiesen ist, dank einer glücklichen Ernährungspolittk «ine Brot kalamität nicht zu befürchten. Die Zusammensetzung de« Bro tes ist allerdings auch in Sachsen mangelhaft, doch ist immerhin ein gewisser Reggenmchlhestand vorhanden, dr» »'s Zusanrm 'v Hang mit dem Kartoffelüberfluh ermöglicht, Uber dir bevorstehen den schwersten sechs Wochen des alten Wirtschaftsjahres hinweg- zukommen. Die Gerstenernte in Sachsen wird in diesem Jahre be- reits in der zweiten Hälfte de, Juli beginnen, Di« Lage ist schwierig, aber nicht unmittelbar gefahrdrohend, zumal wenn di» sogenannten selbst bewirtschaftenden Kommunalverbänd« ihre Pflicht hinsichtlich der Ablieferung alle restlo» befolgen, was lei der nicht immer der Fall ist. Fruhkartoffclpreise. Wie im vergangenen Jahre bleiben auch »smal die ersten Frühkartoffeln, d. h. die in Mistbeeten, Treib häusern und gartenmäßigen Kulturen gezogenen Kartoffeln, von der Festsetzung eines einheitlichen Höchstpreise«, sowie von der öffentlichen Bewirtschaftung bi, zuin 80. Juni au»genomm»n. Da- , gegen werden vom 1. Juli ab die Frühkartoffeln, wie bisher öf fentlich bewirtschaftet werden. Der Höchstpreis für Frühfar- tosfeln aus der Ernte 1920 wird mit Genehmigung der Retchs- tartoffclstelle für den Freistaat Sachsen mit Gültigkeit vom l. Juli 1920 ab zunächst auf 85 4t für den Zentner beim Verkauf durch den Erzeuger festgesetzt. Feinseife für Au«r Kriegsbeschädigte. Amputierten, Augen- bcschädigten und solchen Kriegsbeschädigten, deren Verletzung ein» 'icsondere Reinlichkeitspflege erfordert, können in der Geschäfts telle des Vereins Heimatdank (Stadthaus, Zimmer N». 16) wieder je zwei Stück Feinseife zum Selbstkostenpreis«'von zusammen 6,50 4t abgegeben werden. Neu htnzukommeno» B»« mgsberechtigte haben ihre Mtlttärpapier, vorzulegen drz«. vor legen zu lassen. Seifen- und Waschmittelpeeff«. Di« Seifen-Herstellungs- und Vertriebs-Gesellschaft gibt bekannt: Dir mit Genehmigung der» Neich^swirtschaft,Ministerium« festgesetzten Preise für fetthaltig,» Waschmittel betragen bi, auf w»tt«re,: 1 Stück rein« Krrnstif» 5 I Doppelstück reine Kernseife 10 4t, 1 Stück «in» Frtn »if» 8 1 Stück Rasterfeif, 2,80 4t, 1 Stück K,«f. 8,80 4t, »1«' Yalbpiund-Paket Setfrnpulv« 8,50 4t, »in Pfund-Pakrt Seifen- pulver 7 4t. Dies» Preis« sind Hvchstprets». Di, S»if»n und Seifenpulverpakete werden mit Genehmigung de» Reich»wtrt« schäft,Ministerium» ohne Pr«t»aufdruck hergestellt. absehbarer Zeit genug Geld baden werd», um den Baukostenzu schuß zu verdoppln und warnte vor einem Experiment mit so hohen Köstsn, da das Hau» unrentabiel sein werde. St.-V. Hauff« ging der Ursache der Wohnungsnot auf den Grund, di« er für Aue im Hinblick darauf, daß die Stadt inx Jahre 1914 2000 Einwohner mehr hatte.als jetzt, zum Teil zu erblicken dür fen glaubte darin, daß im Verhältnis zum Werte des Geldes die Wohnungen gewissermaßen wohlfeil sind, weshalb mancher Ein wohner den früheren engeren Raumbedingungrn eine Ausbrei tung vorziehe. Im wetteren Verlaufe der Aussprache, an der sich die St.-V, Schlembach, Sonntag, Wilhelm und Oer- tel, sowie Stadtrat Höfer die Ratsvorlage befürwortend be teiligten, wurde auch das Wohnungselend zur Sprach« ge. bracht, das heißt das Zusammenschlafen zahlreicher Personen in einem Raume. St.-V. Justizrat Raabe trat einem in der Aus sprache zutage getretenen Irrtum entgegen, daß St4V. Hausse Mit seinen Aurführukgen speziell die Arbeiterschaft gemeint hab«: das sei unrichtig, Herr Haufe habe ganz allgemein und sehr ob jektiv gesprochen. Zur Sache selbst bemerkte er, daß in Aus 260 Wohnungen fehlen, und daß da mit dem Bau von vier Wohnungen nichts getan sei. Wenn er trotzdem für die Ratsvorlage stimmen werde, so deshalb, um zu zeigen, daß es an dem guten Willen zur Milderung der Wohnungsnot nicht fehlt. Wirksame Abhilfe werde aber wohl nur ein engeres Zusammenrücken der über viel Raum verfügenden» Einwohner bringen. Auch Bürgermeister Hofmann bestätigte, daß Herr Haufe gewissenhaft zur Sache gesprochen habe und ergänzte die Ausführungen des Vorredner» dahin, daß man hoffe, durch engeres Zusammenrücken der Ein wohner 100 bis 150 neue Wohnungen zu schaffen. Dabei sollen nur Räume in Frage kommen, die sich ohne Schwierigkeiten, ab- tr^nnen lassen." Eine Frage des St.-V. Lein beantwortete er dähin, daß die vorgesehenen Bauten in der Ernst-Papst-Straße und in der Blücherstraße wegen dec enormen Kosten — 1 200 000 -4t — einem neueren Beschlüsse zufolge nicht ausgeführt werden sollen, man wirb zunächst einmal es mit dem kleineren Projekt am R< derk't'b'mc-.»" .'U».-, oe-fuchen. Es '.'tzte. nunmehr eine er- -F-.ache rin, in per das Wort für die Ratsvorlage er griffen dis Stad-' .3!; Ziegler und Lorenz, sowie dir St.-V. Wolff und Schultheiß, worauf dem Van eines Vicrfami- ltenhauses am Niederschlemaer'Weg unter Bewilligung der Kosten einstimmig zugc stimmt wurde. Ebenfalls der Wohnungsnot steuern sollen Baulostenzuschässe an den gemeinnützigen Bauvrrtin. Von diesem lag ein Gesuch vor, in dem er um die Gemeinde- Zuschüsse bittet unter Hinweis darauf, daß am Sichert noch in diesem Jahre 31 Häuser mit bOWohnungen erbaut wer den sollen, wofür sich die Kosten auf 3 961000 -K stellen. Der Eisenbahnfiskus interessiert sich für das Projekt, von ihm sind große Zuschüsse zu erwarten, und es würden diese 31 Häuser dann zunächst einmal bestimmt sein für die vielen in Aue wohn haften Eisenbalmbeamten. Bevor aber der Reichszuschuß angefor dert werden könne, muß die Gemeinde grundsätzlich ihre Bereit willigkeit zur Zahlung der Zuschüsse ihrerseits erklären, wozu das Kollegium sein Einverständnis gab. — Mit diesen beiden Punkten in Zusammenhang stand die Wahl von drei Mitgliedern des Kol legiums in den Ausschuß für das Wohnungswesen. Es wurden gewählt die St.-D. Bär, Wilhelm und Schultheiß. Weiter lag dem Kollegium, das in Stärke von 23 Mitglie dern zugegen war, während am Ratstische sieben Ratsmitglieder den Verhandlungen b"iwohnsien, folgende Tagesordntmg vor: Man nahm Kenntnis von einer Einladung der Freiwilli gen Feuerwehr zur Feier von deren NOführigem Bestehen und von der Abrechnung der Kriegsgefangene »heim- kehr. Diese Abrechnung schliesst mit 7920 -4t Einnahmen und 7500 — Ausgaben; der Üeberschußberrag von 4-0 4l wurde der Reichsstelle für Kriegsgefangenenhetmkehr überwissen. Dem vom Raie dem Leiter der hiesigen Stelle, Techniker Kretzschmar und Stadtrat Matthes, der dem Ausschüsse angehörte, ausgespro chenen Dank schloß sich das Kollegium an. Ueber die Verwendung des Spnrkassengewinnes für 1919 wurde folgendes mitgeteilt: Der Gewinn stellt sich auf 136 775 -4l, wovon in Abzug zu bringen sind 37 879 -it für Verwaltnngskosten und 37 395 fit als 1 'F> Abschreibung vom Nennwert der Wert papiere. Abzüglich dieser 75 284 -R verbleibt also ein Reinge winn von 61491 -4t, wovon an die ordentliche Rücklagekasse kommen 20 494 -4t und an die Kursgewinn-Rücklagekasse 40 988 Mark. (Die Zahlen sind hier ohne Pfennige wiedergegeben.) Das Kollegium gab zu dieser Verwendung seine Einwilligung, nachdem St.-V. Bär bemerkt batte, daß früher der Sparkassenge winn zum guten Teil Lssentlichsn Zwecken zugute kam, y>as vom Publikum immer anerkannt worden wäre. Weiter wurde die Bewilligung der Kosten für die Ferienkolonie in Overstützengrvn angefordert. Sie sind, den Zeitverhältnissen entsprechend, hoch, nämlich 15 000 4t. Stadtrat Ziegler bemerkte dazu, daß die Ferienkolonie sich aus Privatwohltätigkeit gründet. Auch dies mal sind Schuldirektor Bauers Bemühungen viele Spenden zu danken, daß Fabrikdirektor Schroth seine Fabrikräume in Ober stützengrün unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat, ermöglicht« überhaupt erst die Ferienkolonie, und auch Frau Direktor Schroth unterstützt diöse reichlich mit Nahrungs- und Genuß mitteln. Alles dies reicht aber nicht zu, um 210 Kinder auf je drei Wochen in die.Kolonie zu schicken. — Daq Kollegium bewil ligt die angcsorderte Summe, desgleichen 424 4t als Kosten für die Aufstellung einer von Herrn Arthur Stahl leihweise über lassenen Dynamomaschine und eines Elektromotors in derOber - r "al sch ule und 500 4t als städtische Beihilfe für die durch Wassersnot heimgesuchte Stadt Mansfeld. Zur Beschaffung von Wäsche für das S t a d t k r a n k e n h a u s wurden 1300 4t be willig! und 557,90 4t als noch' ungedeckte Kosten des Aktions ausschusses beim Kapp-Putsch, wobei Justizrat Raabe be sinne, daß eine rechtliche Forderung zur Deckung dieser Kosten nicht bestehe, deren Uebernahme er aber aus Billigkeitsgründen befürwortete. Wetter stimmte man der Errichtung einer Liingenfiirforgestekl« unter Leitung des Dr. Müller zu, wie sie früher schon einmal bestanden hat, und warf die hierfür nötigen Kosten aus, Dr. Mül ler wird die Beratungsstunden alle 14 Tage im städtische» Kran kenhanse abhalten. Desgleichen erklärte man ssch einverstandesr mit der Errichtung einer Derufsveratungsstell«, -- die den schulentlassenen Knaben und Mädchen mit Rat und Tat bei der Wahl des Berufes zur Seite stehen soll. Dieser Ans chuß wird sich zusammcnsehen aus je einem Mitglied des Rats und Stadtverordnetenkollegiums, drei Vertretern der Bürgerschu len. je einem der Oberrealschulr, der Gesamtinnung, der Volks- wirtschaftlichen Vereinigung und de, Gewrrkschaftskartell», so wie dem Schulärzte, Di« Stadtverordneten wählten in den Aus- chuß Frau St.-V. Löffler. — Endlich wurden noch 20420 4t bewilligt für Gummibereifung de, städtischen Lastkraft- GggahÜ« bsi d«r nächsten Zahlung abgezogen werden.. Lurch Ho» Gesetz vom LO. v. M. sind auch Mr di« Wat son, Hi« nicht Krtegerwa-lsen sind, Rentenzulagen von monatlich 10 Mark eingeführt worden. Diese Zulagen worden ober erst Mogezahtt .nachdem <den EmpsangöHe- rochtigten vesondore Nachricht von der Lande»derkichc- nrnasrmjta'lt Angegangen ist,. Md zwar nachträglich für dio Zeit vom 1. Juli ab. In ihre Quittungen ist also bttz zum Empfang dieser Nachricht nur der MonatSbe- trag Her Rente selbst «inzuliellen. Klein« politische Meldungen. Deutsche Vorbehalt« sür Spa. Nach den in der Zentrums- sraktion abgegebenen Erklärungen des Reichskanzlers Fehrenbach wird Deutschland nach Spa nur unter dem Vorbehalt gehen, daß mit ihm auch wirklich verhandelt wird. Der Ver such, in Spa Beschlüsse über den Kopf Deutschlands hinaus zu fas sen, würde die weitere Anwesenheit der deutschen Vertreter in Spa unmöglich machen. — Der englische Geschäftsträger erklärte dem Auswärtigen Amt in Berlin, er sei beauftragt, offiziell mit zuteilen, daß die Konferenz von Spa am 5. Juli stattfinden würde. Deutschland ersucht um Fristverlängerung. Auf die durch den deutschen Geschäftsträger übermittelte neue alliierte Note über die deutsche Abrüstung wird, soweit bei der augenblicklichen Ka- btnettslage Informationen eingeholt werden konnten, die deut sche Regierung um eine endgültige Verlängerung der Frist für Reduzierung der Reichswehr auf 100 000 Mann, sowie um Aufhebung des Beschlusses nach Auflösung der Sicherheits wehren die Alliierten ersuchen. Bürgschaften für ausländische Lebensmittellieserungen. Der Regierung,fällt .es ncuurgemäß nicht leicht, die notwendigen Kredite für den Ankauf von Lebensmitteln im neutralen Aus land zu finden. Wie verlautet, find nunmehr von der Regierung zahlreiche deutsche Firmeninhaber gebeten worden, sich bei den Lebensmittelkrcditen für die Bezahlung der Schuld mit ihrem guten Namen zu. verbürgen. Erfreulicherweise haben viele der angofragten Industriellen und sonstige gutgestellte Ge schäftsinhaber >'h»:e weiteres zugesiimmt. 96 o,.n t'-iaß Latl.i.ip < berichte: wiro, berrogr die Zahl der aus wiesenrn De,us h.n u.-geführ oOO u 0 MLnrr»r, 310 0 0 Frauen und 3 6000 Kinoe r). Nach einer Erklärung des französischen Ministerialdirektors Nndrieur vom Innenmini sterium dürften vorläufig noch etwa 80 000 Deutsche in Elsaß- Lothringen verkdeilen. Dag Schicksal der deutschen Kolonien. Aus London wird ge meldet, daß die englischen Blätter, offenbar inspiriert, über das Schicksal der deutschen Kolonien folgende Ausführungen machen: Nach Artikel 4<t des Friedensvertrages sind die deutschen Kolo nien den alliierten und assoziierten Mächten zu übergeben, und diese haben darüber zu entscheiden, wer das Mandat führen soll. Die Bedingungen jedes Mandats werden dem Völkerbunde unterbreitet werden, und dort wird von Zeit zu Zeit darüber ver handelt, wie diese Kolonien zu verwalten sind. Aber die alliier ten und assoziierten Negierungen, die diese Länder unter den größten Opfern befreit haben, haben allein darüber zu bestimmen, wer das Mandat erhalten soll. Deutsche für die Fremdenlegion. Falt alltäglich kommen in Metz Transporte ju n g.e r Deutscher an, die sich sür oie Fremdenlegion anwerben ließen. Sie reisen unter militärischer Begleitung von dort nach Marseille und werden von dort nach Algier zu den Stainmregimentcrn befördert. Gegen die Einreise Deutscher nach Amerika. Daily Mail mel de» aus Neuyork: Die Einwanberungsbekörde erhob Einspruch ge gen die weitere Einreise Deutscher und Oesterceicher in die Ver einigten Staaten. Die mit dem letzten Dampf».r angekommenen Deutschen werken vorläufig an der Einreise verhindert. Die Ein wanderungsbehörde beruft sich auf das Fortbestehen des Kriegszustandes, solange der Friedensvertrag nicht ange nommen ist. Vor einem neuen Balkankriege.? Jugoslawische Truppen sind den «brückenden Italienern sofort gefolgt und haben außer der albanischen Küste auch ihren Einzug in Mon tenegro gehalten und es besetzt, Dort wird es zweifellos bald zum Treffen kommen, da sich freiwillige Bataillone gebildet ha ben, die zur Halste aus Italienern, zur Hälfte aus Montenegri nern bestehen. Der italienische General Garibaldi hak sti lrein Aufruf die Tat folgen lassen und bereits die ersten Freiwilli gen nach Montenegro gesandt. Er selbst hofft, mit weiteren Trup pen in einigen Tagen zu folgen. Die Serben mobilisie ren im geheimen, da nach ihrer Auffassung ein neuer Krieg auf dem Balkan und in Albanien beginnen wird. Bürgerkrieg in Irland. In Londonderry hat unter den J^ en ein förmlicher Bürgerkrieg begonnen, und die Sinn seiner beschuldigen d>e Unionisten, daß sie mit England ini Bunde stehen und von England Unterstützung erhalten, um gegen die Stnnfeiner zu kämpfen. Seit Sonnabend wird in Londonderry zwischen den beiden Parteien heftig gekämpft, wobei es Tote und Verwundete gibt.
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