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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 06.05.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192005064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19200506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19200506
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-05
- Tag 1920-05-06
-
Monat
1920-05
-
Jahr
1920
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»r»ka Ott t« Vor» da» Iah t» Versatz- tnzatzlmtpr etst« Haber u» und 17 Elnnahrne j 582,29 M -151458.1 illt sich an «I-Kontt. 9 Mk. peclai .dem Kon- »nt« Mar üm Scheck- 236,41 M.) 704,20 Mt gesprochen Entlastung e» rtnem Dor so lat b< I« 10568.8' 9880- 12S00- 18200.- 1500».^ 6890.- 4850.- 6370- .100.- 100.- 754.VI aren Aus meister Her- >i« tz-LVH. Aue, ersal rins.chät es Scutut- alermeistsr trat Sch il-. je he» fiv; ler fteL oO üMlNTG j» nd waren catcht v» csammkme er Wochen S ist. T k Dünkte: inung so^ v-raofev-?. rnosie 1! wobei dir ftk. (b»M >ie ordent ke» Ber» annt: nung von z auf de- fteichswah karteten Die Ge- b Zeit dec zu machen r zum Ab- nzubringe» >ir Einsicht teien aua, öonn- und e Wähler, ung eine» r Stadtrat, n Bezirks- Ibung de« der Dauer ldaten im lehlich der izier«, die es Heeres acht dazu; : an der usdriicklich Wahlrecht morgen, adtverord- g- der Fort« weiblich- bet Vtr- n Ausbru chlung der Nr. 10S. Auer Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Donnerßtag, den 6. Mat 1SS0. I.-,itpunkte der Ständlgmachung der Realschuilehrer Heyne, Mohr, Nüßler, Dr. Sieber, 6. Erhaltung einer Badegelegenheit. 7. Erhöhung der Kehrtarr des Schornsteinfeger». 8. Erhöhung der Vergütung für Lieferung der Verpflegung an die Krankenwärterin. 9. Erhöhung der Verpflegungssätze im städt. Krankenhause. 10. Hilfspflegerin im städtischen Krankenhause. 11. Abordnung zum Besuche des Sächs. Gemeindetages. 12. Bewilligung eines städtischen Beitrages an die Freiw. Feuerwehr aus Veranlassung ihres 50jähr. Bestehens. Hierauf folgt eine nichtöffentliche Sitzung. Dl» Gilbermark von der R«ich«bank auf K Mark herab gesetzt. Infolge des Sinkens des Silberpreises wurde vom 8- Mat ab der Wert der Silbermark bei der Nelchsbank und der Post von 6 auf 5 Mark herabgesetzt — Wenn man be rücksichtigt, daß im, Jahre 1914 etwa eine Milliarde deutsches Silbergeld im Umlauf war, und bah bis fetzt an die Netchsbank nur etwa 100 Miltonen Mark Silber geld abgeliefert wurden, so erscheint dies ein Beweis, daß außerordentlich viel Silbergeld nach dem Ausland ver schoben oder eingeschmolzen worden sein muß. Allerdings dürfte auch noch ein erheblicher Teil im Strumpf der Silber hamsterer stecken. Hauptversammlung. Für Freitag, den 30. April, hatte der Wtssenschaft li che Verein zu Aue seine Mit glieder zu einer Hauptversammlung zusammengerufen. Als wichtigster Punkt siand auf der Tagesordnung die Aussprache über die Erweiterung der Vereinstätigkeit. Sie führte zu dem Beschluß, zwei Abteilungen zu gründen, eine geisteswis senschaftliche und eine naturwissenschaftliche, die den besonderen Neigungen und Bestrebungen der Mitglieder Rechnung tra gen sollen. Es ist dabei nicht nur an Vorträge, sondern auch an Gemeinschaftsarbeit in engerem Kreise gedacht. Außerdem werden, wie bisher, allgemein interessierende Vor träge in dem alten Nahmen gehalten werden. Die Wahlen ergaben als 1. Vorsitzenden Oberlehrer Professor Hentschel, als 2. Vorsitzenden Oberlehrer Dr. Sieber (Leiter der geisteswissenschaftlichen Abteilung), als 3- Vorsitzenden Ober lehrer Professor Dr. Pauli (Leiter der naturwissenschaft lichen Abteilung), als Kassenwart Oberlehrer Engelhardt (Handelsschule) und als Schriftwart Dr. Rohr. Lebensmittel sfilr An« am Freitag, den 7. Mai: Auf die Bezirkslebensmittclkarre, Abschnitt bl 1, für Kinder: 250 Gramm amerikanische Hafernährmittel für 90 Pfg. und 125 Gramm Zwieback für 85 Pfg.; für Erwachsene: 250 Gramm Bohnen für Mk. 2.80 und 250 Gramm Sup pen für 90 Pfg. Auf Abschnitt bl 2 125 Gramm Hafer- mehl für 85 Pfg. und 125 Gramm Hülsenfruchtmehl für 60 Pfg. — Am Freitag werden die Landeskartoffel karten L, Nr. 1 bis Nr. 2500, im Ernährungsamt gegen Dezirkskartoffelkarten eingetauscht. Kein Zucker zu Einmachezwecken. Wie wir hören, kann die Reichszuckerstelle rücksichtlich des ständig steigenden Zucker angels auch für den Sommer 1920 eine Sonderzuweisung von Zucker zu Einmachezwecken nicht verfügen. Rrr» -«in PavteUckbeir. Sozialdemokratisch« Reichstagskandidaturen für den Wahl- krel» Lhemnitz-Zwickau-Plauen. Eine Konferenz der sozial- demokratischen Bezirksverbände Chemnitz-Zwickau stellte für die Reichstagswahl folgende Kandidaten auf: Stücklen, Schrift steller, Berlin-Steglitz; Meier, Parteisekretär, Zwickau; Molken- buhr, Stadtrat, Berlin-Schöneberg; Schilling, Minna, Haus frau, Döbeln; Fettisch, Redakteur, Chemnitz; Friedel, Eewerk- schaftssekretär, Chemnitz; Jungnickel, Parteisekretär, Annaberg; Hartsch, Lehrer, Mylau; Schmidt, Richard, Geschäftsführer des Tertilarbeiterverbandes, Reicyenbach; Mütter, Mar, Redakteur, Chemnitz; Wagner, Helene, Hausfrau, Chemnitz; Oszwald, Richard, Elektrotechniker, Chemnitz; Stark, Elise, Tertilabeiterin, Wilkau; Richartz, Geschäftsführer des Holzarbeiterverbandes, Schönheide. i Theater, honrelte, Vergnügungen. -4. Dr«izehnte rheateraufführung der Bereinigung der Kunstfreunde. Was dem gestrigen Theaterabend — dem dreizehnten der Vereinigung der Kunstfreunde — einen besonders pikanten litera rischen Anstrich gab, bas war die Gegenüberstellung des Schweden August Strinbberg mit Frank Wedekind. Vor sehr gut be- '«htem Hause gab man des ersteren Tragikomödie: Gläubiger .. und Wedekinds Groteske: Der Kammersänger. Beide Autoren sind Scbilderer des Weibes in ganz besonderer Art: Strinbberg, durch unglückliche Lheverhältnisse in seinem klaren Urteil getrübt, hasst die Aau aus tiefster Seele, sieht in ihr nur ein böses, lügenhaftes Mesen; Wedekind kennt bas, was andere Weib nennen, eigentlich überhaupt nicht, wohl mit der einzigen Ausnahme im Kammersänger, stellt er sonst nur wurmstichige Weibsgestalten auf die Bühne. Strind- verg bleibt auch in dem Einakter: Gläubiger. .. , . seinen Grund sätzen treu, indem er zum so und so vielten Male zu beweisen ver sucht, wie der Mann am Weibe leidet und wie moralisch minderwertig bas Weib sei. > Wedekind, dem jedes Weib ein von Leidenschaften zer wühltes Rätsel Ist, verzichtet im Kammersänger auf die Ausrottung problematischer Weibssragen nnb begnügt sich damit, mit Ironie, Satire und ein gut Stück Sozlalphilosophie die Ekstase der Liebesleidenschaft bis zum Freitod dem seelischen Verständnis näher zu bringen Und deckt dabei einen den Grundsätzen der Strindbcrgschen Tragikomödie geradezu diametral entgegengcsehen Fall auf, nämlich bah eine Frau am Mann« zu Grunde geht. Insofern also war der gestrige Theater abend besonders interessant, als er zwei Bühnen-Matadore der krank haften Frauenpsyche miteinander aus gleichem Wege zu verschiedenen Zielen brachte.... Zuerst boten die Gäste — wiederum Mitglieder des Chem nitzer Sladtthealers — Strindbergs Gläubiger. Der böse Geist (wohlverstanden: in Strinbberg'schem Sinne!) beitzt in diesem Einakter Thekla. Obren ersten Mann verrät, Ihren zweiten ruiniert sie. Als bi« Ehe mit dem Zweiten hohl und brüchig geworben ist, kommt der Erst« wieder und rächt sich, indem «r das morsch« Gebäude der zweiten Ehr vollrnb» »um Einsturz dringt. In diesem dramatisch«!, Rahmen «ntwirst Strinbberg graurnvoll« Bilder brr g«kennzeichn«trn Art, dl« durch dir vorzüglich« Darstellung, insbesonberr durch da» Solei von Georg Braatz und Heinz Papst, zu geradezu plastischer Wirkung ge laugten. Georg Braatz als erster Gatte legte in seine Darstellung förmlich suggestive Kraft, fand einen Ton kühler Ueberlegenheit. der nie die Tragik zu stark unterstrich und unterlieb es auch nicht, in zu rückhaltend-vornehmer Wels, daran zu erinnern, bah neben brr Tragik In b«m Einakter auch die Komik einen Platz bat. Hein, Papst al» zweiter Gatte hatte auf die Komik kein« Rücksicht zu nehmen, ver tieft« dafür sein Spiel umsomehr durch inneres Erleben, war wetch- mütig und bart, ,art-sanft und rauh, »in unfertiger, gebrochener, hilf loser Charakter. Di« dritte Gestalt, die Thekla, hatte in Alle« W « vmuth «in« den beiden anb«r«n Rollen gleichwertig« Vertretung; ihr Spiel steigert« sich mit dem Fortgang« der Handlung zu voller HSH«. Scharf ließ st« de» kalten Verstand in ihrem Frevel an den , beiden Männern hervortteten und bracht» bab«t all« bi, Eigenschaften, bi» Strinbberg der Thekla zuschreibt, voll zur Geltung: moralische Minderwertigkeit, Koketterie, Leichtsinn, spielerische Hartherzigkeit. — Vie Ausstattung be» Stücke» war mit ihrem Ausblick in die Berg« sehr stimmungsvoll. Nach der schweren, aufregenden Gtrlnbberg'schen Tragikomödie wirkt» Wedekind» Kammersänger fast wie Erlösung von einem Alpdruck. Bis auf den Pistolenschuh, der die tragische Groteske be endet, Ist dieser Einakter, der beinahe gar kein Wedekind zu sein scheint, eine liebens''ürdltz« geistreiche Plauderei. Der gefeierte Kam mersänger, mit allen Allüren eines vom Publikum verwöhnten Künst lers von HeinzPapst tresslich verkörvert, ist auf dem Sprunge, nach Brüssel zu reisen, wo er am kommenden Tage den Trlstan singen soll. Da stört ihn in der letzten halben Stunde vor Abgang des Zuges ein liebetolles Backfischchen, das sehr nett von Emmy Tar- don gegeben wurde, ein feiner Meinung nach verkanntes Musikgenie, da» Max Kühne Gelegenheit zu seiner Tharakteristik gab, heisch von ihm Hilfe für sein Wert, und schließlich jagt sich eine von Lei- drnschaft für ihn verblendete Frau, mit viel Temperament von Dora M. Herwelly dargestcllt, eine Kugel in die Brust. Da er nicht kontraktbrüchig werden darf, läßt er, der Kammersänger, die sterbende Geliebte im Hotelzimmer liegen, um nach dem Bahnhof zu eilen. Die Gesamtdarstellung war bemüht, alles Possenhafte zu vermeiden und verhalf dem Einakter zu vollem Erfolge. Mährend er das Pub likum zu heiterer Laune onregte, zog die Strindberg'sche Dichtung dir Zuschauer tief in den Dann ihrer erschütternden Tragik.... Elternabend de» kaufmännischen Jngendbnnde». Der kaufmännische Iugendbunb im V. D. H. zu Aue, der sich unter der Leitung seine» Obmannes, Richard Taeger, zu einer der führenden Iuaendverelnigungen entwickelt hat, veranstaltet am Sonnabend seinen 4 Elternabend im Hotel Stadtpark. Dah auch zu diesem Abend etwas Gutes geboten werden wird, läßt sich bei der regen Tätigkeit dieses Bundes auf dem Gcbiere der Jugendpflege voraussehen. Dke Larolatheater-Lichtkpiele bringen ab Freitag bas grohe 6-Akter-Monumental-Fiimwerk: Die Nacht der Prüfung . . , ein Drama von Manuel Schnitzer. Dieser Kolossal-Film wird In der fachmännischen Kritik als mit einer glänzenden phantasievollen Hand lung ausgestattet, bezeichnet. Die bunte Vielgestaltigkeit dieses Films, der ein dichterisches Werk in darstellerisch-fesselnden, auch in der tech- nischen-phoivgraphischen Reproduktion trefflich gelungenen Bildern vor führt, misch! spannende Kriminalistik, visionäre Phantastik und romantische Schicksalsmolive zu einem dichterischen Gebilde, das von der ersten bis znr letzten Szene den Beschauer in Spannung hält. - Den zweiten Teil des Programms füllt ein Original-Wild-West-Schlager aus. » Zwickau, 5. Mai. Von den neun beim Flöz' brand auf Wilhelmschacht U verunglückten Berg' a rb eitern sind nach mehrtägigen unausgesetzten Rettungs versuchen nunmehr die ersten vier als Leichen geborgen worden. Die Versuche, den Brand einzudämmen, werden mit Erfolg fortgesetzt. Auf Wilhelmschacht I konnte die Belegschaft bereits wieder einfahren. Die Belegschaften auf Schacht I! und Hl werden, solange diese Schächte noch nicht wieder befahrbar sind, auf Wilhelmschacht l mit verteilt. Hohenstein-Ernstthal, 4. Mai. Der schlechte Ge schäftsgang imEa st wirtsgewerbe macht sich auch hier bemerkbar. In den letzten Tagen wurden die Gasthöfe Deutsches Haus und Meisterhaus geschlossen. Sie wurden von der Stadt angekauft und sollen zu Industrie- nnd Wohnzwecken verwendet werden. Außerdem werden in den nächsten Tagen noch zwei weitere Gastwirtschaften und zwar die Zentralhatte und Uhligs Restaurant geschlossen. Leipzig, 5. Mai. Ais den sch würze st enTag in der Finanzgeschichte Leipzigs bezeichnete Stadt verordneter Jeremis die letzte Stadtverordnetenversammlung, in der 45 Millionen Mark Mehrausgaben an Löhnen für städtische Arbeiter bewilligt wurden, ohne daß dafür eine Deckung vorhanden ist. Man weiß keinen Aus- weg und will abwarten, wie die Dinge sich entwickeln. Im Ausschuß wurde gesagt, dah man zwar die Erhöhung der Löhne beschlossen habe, ob die Stadt sie aber bezahlen könne, wisse man nicht. Straßgräbchen bei Kamenz, 5. Mai. Kindlichem Uebermut ist hier ein junges Menschenleben zum Opfer gefallen. Eine Anzahl Kinder hatte ein sogenantes HeXen- feuer angezündet. Ein 9 jähriges Mädchcn wurde von den Gespielen ins Feuer gestoßen und erlitt dabei so schwere Brandwunden, daß es nach wenigen Stunden verstarb. Deutscher evangelischer Oemeinüelag. II. (Schluß.) s. Eine Feier seltener Art bildete ein Gottesdienst wie zur Zeit und an der Wirkungsstätte Johann Seba stian Bachs, des Leipziger Thomaskantors. Unter Mit wirkung des Thomanerchores, geleitet von Professor Straube, war er durch Musik und Gesang reich auS- gesiuttet. Auch die Abschnitte aus der Bibel wurden vom Liturgen Oberkirchenrat D. Cordes-Leipzig ab gesungen. Die Predigt hielt Konsistorialcat Zenker- Leipzig. Unter starker Beteiligung fanden zwei Abend versammlungen statt. Für die Jugend und ihr« Be ziehungen zu Religion und Kirche sprachen die Pro fessoren T. Naumann nnd Hennig sowie ein Stu dent. Tie Leipziger Ortsgruppe des Volkökirchlichen Laienbuudes, der in Sachsen auf.300 000 Mitglieder an gewachsen ist, veranstaltete einen Volksabend, an dem über die Gemeindeaufgaben für den Aufbau der Volks kirche von Prof. Tr. Meher-Göttingen. .Frau Dir. Käte Kaiser-Leipzig und Staatsminister a. D. T<r. Schröder-Dresden eindrucksvolle Borträae gehalten wurden. Am letzten Tage zeigte Pfarrer Eger aus Berlui-Moabit in scharfumrtssener Weise das Problem Kirche naustrittsbewegung und Kirchen ge mein de. Unter starkem Beifall stellte er die Forde rung auf: Aa es sich um einen Austritt nicht aus dev Einzelgemeinde, sondern aus der Kirche handelt,, mutz die Kirchgemeinde von der Kirchenbehürde bindende und jeden Pastor und jede Gemeind« verpflichtend« klare Rcchtsbestimmungen verlangen. (Eine dementsprechende Resolution wurde etng«bracht.) Nur «ine kirchliche und gemeindliche Tätigkeit hat Zukunftswert, dl« aus.Bil dung christlicher Lebensgemeinschaften htnzielt. Darauf mutz auch glle Pastorale Tätigkeit htnztelen. Sie darf sich iveder in Cinzelseelsorge noch in von ander«« Or-i ganen auchlu nd zum Teil sogar besser zu leistender Ar beit zersplittern. Nur dann werden unsere Ktccheng^ melnden eine Anziehungskraft behaupten, wenn sie et wa» -beten, was anderswo nicht geboten werden kann: Christliche Lebensgemeinschaft. Letztere wurden in der regen, vielfach gegensätzlichen Aussprache als Kern der Volkskirche allgemein anerkannt. Im Schlußwort dankt» der Vorsitzende D. Ttock d,m rührigen Leipziger Ar» beitsarrsschrrß, an desfen Opitz« D. Lor des und D. Naumann standen. Er wie» hin auf -a» gerade vor 40«) Jahren geschrieben« Wort Luther», daß.Gott seiner Kirch« durch den Latenstand helfen wolle. Reiche An regungen dazu hat, wie seit seinem Bestehen, der Deut sche Evangelische Gemeindetao neu gegeben. Mögen st« wirken! Letzte vrabliiachrichten. F»sts»t»ngd«rSntschSdig«ng»summ». Pari», 8. April. Petit Parisien will wissen, daß da» Hauptziel der im Lauf« dieser Mach» in London statt findenden Besprechungen zwischen Chamberlain und dem französischen Sachverständigen sein «erde, «in Ein»»»- nehmen zwischen Frankreich nnd England über di« Ent schädigung hrrbeijnsiihrei!, weich« Deutschland zu zahlen Hube und den Anteil Frankreich» an den Zahlungen fest- zustellen. vberschlesien. Ratibor, 6. Mai. Die blutig verlaufenen Polen- Kundgebungen vom Sonntag veranlaßten sämtliche politischen Parteien, Arbeiter-, Angestellten- und Beamten verbände in Nattbor, einen energischen Protest an die interalliierte Kommission in Oppeln zu richten, in welchem sie sofortige Bestrafung der Urheber, sowie deren dauernde Entfernung ans dem Abstimmungsgebiet fordern. Berlin, 6. Mai. Die Vossische Zeitung meldet au« Breslau, dah das Gieiwitzer französische Kriegsgericht den französischen Alpenjäger Pesenti wegen Erschießung des Oppelner Eütervorstehers Plazek zu 10 Jahren Deportation, Zwangsarbeit und Aberkennung der Ehrenrechte, Serurteilt hat. Weiter wird mitgeteilt, daß eine alliierte Sonder kommission unter Leitung des Generals Nollet auf Grund der deutschen Beschwerden nach Oberschlesien unter wegs ist. , Die Besetzung der ersten nordschleiwlgschen Fon». Berlin, 6. Mai. Wie der Lokalanzeiger an« Flen». bürg meldet, ist die Besetzung der ersten Zone durch dänische Truppen erfolgt. 25V Infanteristen trafen in Tondern, 2 Kompagnien mit Dampfer in Hadersleben, weitere Truppen mit einem Kiistenpanzrrschisf in Sonderbnrg ein. Ueberall fanden Empfangsfeierlichkeiten statt. Ein königlicher Erlaß an die Truppen fordert sie zur Höflichkeit und Takt allen Landbewohnern gegenüber auf. Pari«, 6. Mai. In der gestrigen Sitzung dr« Bot- chafterrates erklärte Sir Charles Worling, der Vorsitzende der internationalen Kommission füy die Volksabstimmung in Schleswig, daß die Mitglieder der internationalen Kommission ich nicht vollkommen einig seien über die Festsetzung der Grenzlinien. Nach dem Temps wäre die Kommission' einig, die erste Abstimmungszone Dänemark zuzuweisen. Di« zweite Abstimmungszone wollen der englische und der chwedische Delegierte Deutschland zusprechen, der fran zösische und der norwegische Delegierte dagegen schlagen vor, vier Kommunen Dänemark zuzuieilen und den Nest bet Deutschland zu belassen. Die gesamte Kommission habe di« Aufmerksamkeit des obersten Rates auf die schmierige Lage gelenkt, in welcher sich die dänischen Bewohner in der zweiten Zone befinden würden. Di« neuen Forderungen der Ortskrankenkassen. Berlin, 6. Mai. Zu den neuen Forderungen der Orts krankenkassen, welche die Versicherungsbeiträge auf ieben Hundertstel des Grundlohnes erhöhten, berichtet der Lokalanzeiger, daß für die höchste jetzt einbezogene Einkommen klasse mit 15000 Mark demgemäß 105 0 Mark Beiträge zu zahlen wären, sicherlich aber mehr, als die meisten An gestellten jährlich für ihre Krankheiten aufzuwenden hätten. Dazu kommt bei 15000 Mark Einkommen noch eine regulär« Reichseinkommensteuer von 2300 Mark. Verhandlungen mit Sowsetrußland. Haag, 6. Mai. Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet aus London, der interalliierte oberste Rat hab« beschlossen, daß Vertreter der wirtschaftlichen Abteilung un verzüglich nach Kopenhagen reisen sollen, um dort mit Krassin und anderen Delegierten der Somjeiregierung zu be raten. Die englische Negierung hat dem Sowjetdelegierwn die Erlaubnis erteilt, nach London zu kommen. Anarchistenumtrlebe in Italien. Rom, 6. Mai. Anarchistische Umtriebe, welche sich gegen den Beschluß der Arbeitskammer wegen Beendigung de« Streiks in Livorno auflehnten, plünderten zwei Waffen läden, wobei es zu einem Zusammenstoß kam. Tine Person wurde getötet, 20 verwundet, darunter 5 Karabinerie.
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