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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 11.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191904112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19190411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19190411
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-04
- Tag 1919-04-11
-
Monat
1919-04
-
Jahr
1919
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Nr. 84. Nüi'r Taqsstititt ,i,,ft Riizetner »<5i^ Gi'^ ts,ipizq,t,,<, ^,-ettckst, den 1t April tH«S. t«n. (Lllrm bei d«n Unobh.) Bratz! (UnabH.); Tte rMI- schen Genossen sollen hier hlnau-geworjen kerben, well sie dem Zentralrat nicht passen. (Lachen recht», Entrüstung link» ) Nach weiteren Erklärunoen 'der De mokraten ünd anderer Fraktionen wurde beschlossen, die sogenannten russischen Delegierten de» Peters burger A., und G .Rate» als solche nicht ansuerkennen und au» "dem Saale zu weisen. (Beide begaben sich hierauf auf die Tribüne.) Die Volkskammer über äie Feuerbestattung. Dresve«, 10. April. Ten ersten Punkt der heutigen Tagesordnung bil det die allgemeine Borberatung Ober zwei Anträge der MehrheitSsozialtsten und Unabhüngigen wegen der Feuerbestattung. i Abg. JUge (Soz.) begründet einen Antrag seiner Fraktion r Tie Volkskammer wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, der Kammer einen Gesetzentwurf vorzu legen, durch den die di« Feuerbestattung einschränken den Abstimmungen des Gesetzes über die Feuerbe stattung vom 29. L>!ai 1906 aufgehoben werden und die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt wird. Namens der Unabhängigen begründet Abg. Menke einen Antrag folgenden Inhalts: I. Tas Feruwbestattungsgesetz vom 29. Mui 1906 wird aufgehoben. Tie gesetzlichen Bestimmungen sitr die Erdbestattung gelten auch für die Feuerbestattung. II. Zur Errichtung und Inbetriebnahme von Lei- chvnverbrenuuugSanlagen sind nur die Gemeinden berechtigt. Tie Aschcnreste der cingeäscherten LAchen müssen beigesetzt werden. Sie dürfen den Angehörigen nur ausgeltefnck werden, wenn diese den Nachweis erbringen, daß die AsHenrcste ans einer Begräbnis stätte oder in einer Urnenhnile Aufnahme finden. Hl. Ter Z 1-1 der Verordnung vom 28. Atai 1900 wird insofern geändert, daß für Leichen!ransbvrte zum Zwecke der Verbrennung nach dem nächstgelege nen KremaiorUun ein Leichenpaß nicht arfvcderUch ijt. Minister des Innern Uhlig gibt die Erklärung ab, daß die Regierung etn^ den Wünschen der Antrag steller entsprechende Vorlage einbringen werde, »vorauf die Anträge als durch die Regierungserklärung erledigt erklärt werden. Einig« Petitionen bilden den Schluß der Sitzung. Nächste Sitzuug am heutigen Freitag. Tagesordnung: Zusammen^«.'?!'.g der Ge meindeverwaltungen. — Landcsstelle für Gemeindewirt ¬ rungen gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bevölke», rung will es nicht. , Limburg will bei Holland bleiben. Die Königin W > l - helmina hat eine Abordnung au, der Provinz Limburg emp fangen, di« ihr eine Liste mit Unterschriften von 172 V00 groß, jährigen Männern und Frauen überreichte, die wünschen, daß da» ganze Limburg holländisch bleiben soü. Die Königin betonte in ihrer Antwort, daß die Abstimmung die unzerstörbaren Bande zwischen Limburg und der übrigen Heimat be. kräftigt habe. Staätveroränsstensihung zu Aue. Dreistündige Aussprach« über Polizei, und Schulsragen. Ick. Mehr und mehr ziehen sich neuerdings die Stadtverordne« tensttzungen in die Lange. So verhandelte man gestern abend wie der länger als drei Stunden über eine Tagesordnung, von der man mit Recht annehme» konnte, vag sie glatt erledigt werden würde. Denn einige Fragen über das Polizeiwesen unserer Stadt schienen so selbstverständlich zu sein, daß erheblicher Widerspruch kaum er wartet werden konnte. Da entpuppte sich die geplante Einstellung eines Kriminal- Schutzmannes, die schon lange vor dem Kriege ein dringender Wunsch weitester Kreise unserer Einwohnerschaft war, als Stein des Anstoßes und entfesselte einen breiten und langen Redestrom, was sich wiederholte bei der Beschlußfassung über d e Umgestaltung unseres Volksschulwesens, obwohl diese Angelegenheit seit Monaten schon aufs eingehendste vorbereitet und des öfter».» bereits besprochen worden war. So war nur schwer ein Ende zu finden, zumal stellenweise die Auseinandersetzungen auch »och einen etwas erregten Charakter annehmen wollten, was Stadtverordnetenvorstrher Ziegler aber immer mit feinem Takt zu verhindern wußte. Interessant war es. daß zum zweiten Male in wenigen Wochen ein Natsmitglied Stellung nahm gegen e ne Ratsvorlage, ein nicht allein gesetzlich, sondern auch nach parla mentarischem Brauch nicht gestattetes Verfahren. Stadtrat H o - fer war es, der sich dieses vermeintl che Recht nicht nehmen las sen wollte und die revidierte Städreordnung, die cs ihm dennoch strittig macht, daiiir kurzer Hand in die Tiefe des Papierkorbes wünschte. Endlich aber sand auch diese lange Sitzung ein Ende, nachdem der zu Anfang sehr stark besetzt gewesene Zu hör er - rau m sich nach und nach bereits erheblich gelichtet hatte und auch einzelne der Stndtnerordneten infolge der gar zu langen Dauer der Sitzung den Saal schon verlassen hatten. Vom Stadtverordneienkollegium waren zu Beginn der Sitzung 22 Mitglieder anwesend, am RatVische folgten den Verhandln»«»» Vüigermeister H o fmnn n and jüns Siadiräie. Den Vorsitz siihlti Stadtverordnetenvorsteher Ziegler, der vor Eintr tt .n die Ta gesordnung einen warm empfundenen Nachruf aus den verstorbenen Fabrikbesitzer Kühnel genehmigt. Zn di sein wird bestimmt, >aß alle Einwohner hat der Verstorbene dem Kollegium angehörl und stets gewissen haft in allen Dingen seine Psl iht erjütil. In mehreren Ausschüs se» bat er ersprießliche Arbeit geleistet, und auch in v»» Kriegszeit sich nm die Leitung der Goldeinkaufsstelle verdient gemacht. Wir danken ihm dasiir auch über dns Grab hinaus! — Zu Ehren des Verstorbenen erheben sich die Kollegien von den Plätzen, nm so dann .Kenntnis zu nehmen van einem Dankschreiben der in den Ruhestand getretenen Hundarbeitslehretin Frau verw. Otto für die ihr gewährte Pensiouvelhöhnng. Hierauf wurde ein Nachtrag zur Fcuerlöschordnung Gchulwefen an. Zunächst waren zu bewilligen die Kosten für Umgestal ung d„ städtischen Volksschulwesens, Es ist bekannt, daß zu Ostern diese» Fahre» die AllgemetneBolk, schule in unserer Siadt «tn- genführt werden soll, zunächst tn den untersten drei Jahrgängen. (Das Auer Tageblatt hat hierüber wiederholt so ausführlich be, richtet, daß wir uns für heute kurz fassen können und nur da. Neue zu erwähnen brauchen. D. Red.) Zu diesem Zwecke ist zu Ostern die Einstellung von sechs Hilfslehrern erforderlich für jede der drei Volksschulen zwei, wöbet 18 Stunden unbesetzt bleiben, die zu Vertretungen benutzt werden können. Es wären dann vorhanden für das erste Schuljahr 12 und für da» zweit« Schuljahr 11 Klassen, außerdem werden tn den oberen Jahrgängen noch gemischte Klassen nötig sein, weil nicht genügend Räume vor handen sind und ein Neubau finanziell sich nicht ermöglichen läßt. Die ganze Neueinrichtung erfordert ab Ostern für dreivtetel Jahr einen Kostenaufwand von 18 000 ^t, Auch hierbei kommt es wie, der zu einer längeren Aussprache, hervorgerufen durch den Stadt verordneten Schultheiß, der die Behauptung aufstellt aus Standesrücksichten. solle die Allgemeine Volksschule nicht gleich in den vier untersten Klassen eingefllhrt werden. Bürgermeister Hofmann und'Stadtverordneter Bär widerlegen diesen Vor, wurf n jeder H nsicht, worauf die angeforderten Kosten bewilligt wurden. Ferner wurde die Errichtung einer Mädchenfortblldangofchul« beschlossen. Es lag ein vom Stadtverordneten Bär entworfener Vorschlag vor, diese Schule in zwei Abteilungen zu gliedern: 1. für Haushalt- und D enstpersonal; 2. für gewerbl ch tätige weibliche Personen. Für die 1 Abteilung sind zwei, für die 2. Abteilung drei Schuljahre vorgesehen. Die Kosten belaufen sich jährlich auf OliOO -tt, und zwar IM!)für den Unterricht und 1000 für fach« lichen Aufwand. Sie wurden bewilligt. Auch in der Knabensortbildungsschule soll nach einem vor- schlage des Direktors Zeidler eine Erweiterung stattftnden und zwar hat der Schulnusschuß d>c Erhöhung der wöchentlichen Stun denzahl nm e ne beschlossen lWirtschaftslehre und Bürgertunde), wodurch die Kosten von 4100 ,4t erwa auf 10 000 -4t sich erböhen. Weiter soll noch Turnunterricht erteilt werden, und zwar durch di« Turnvereine, die dafür eine Entschädigung erhalten. Auch diese Kosten wurden bewilligt. Schließlich war noch die Genehmigung der Stadtverordneten einzuholen für sOe .'>000 «, die der Gewerbeschule als Jubiläums geschenk überreicht worden sind. (Siehe den Bericht an anderer Stelle dieses Blattes. D. Red.) Die Genehmigung wurde erttilt, ober nnier der Bedingung daß das Geld nicht dem neugcgriinde- ien G e m c r b e s ch u l d a u k znfließe.. Vielmehr soll über die Verwendung der Zinsen mit der Schulleitung näheres vereinbart werden. Vor Schluß der Sitzung stellte Frau Hofmann noch die An frage. wer die städtischr Mtlchausgabe kontrolliert, weil sein viel geklagt werde über Unregelmäßigkeiten, die bei der Milch, Verteilung Vorkommen sollen. Diese Klagen werden von verschie denen Siadtverordneten bestätigt, wie Bürgermeister Hofmann mitteili, sind sie so alt, wie die Ausgabestelle selbst. Man ist auch amtlich vielen Anschuldigungen nachgegangen, bat irgend eine Unregelmäßigkeit aber nicht feststellen können. Es se> erwünscht, daß Damen aus der Einwohnerschaft selbst die Kontrolle übernehmen wollen — Damit hatte die um eiuhalb 0 Uhr begonnene öffentliche Sitzung kurz vor 0 Uhr ihr Ende »rreicht; es folgte ihr eine n i ch t öffentliche. Nach Tete- ch w e i z i.'s Ver- rd. schäft. — Interpellation wegen der ErwerbLlosenfür- sorge. gneuehmigt. In diesem wird bestimmt, daß alle E i n w o l> n e r der St»rot (früher hieß es Bürgers zum Dienste bei der Feuer wehr verpflichtet sind von dem Jahre an, in dem sie in ihr 20. Lebensjahr eintreten big zu dem Jahre, in dem sie ihr 80 Lebensjahr beenden Eintritt und Entlassung haben im Frühjahr zu erfolgen. Ferner wird festgelcgt, daß die Leitung ein Ober- sichrer Hai, der non der Führerschaft gewählt und vom Nate be stätigt wird Die Zugführer werden von der Mannschaft ge- wählt und ebenfalls vom Nate bestätigt und verpflichtet. Wer Führer wird, muß mindestens ein Jahr schon Dienst getan haben. - Die »ächiien beiden Punkte den Tagesordnung beiraseu Angelegenheiten der Schutzmannschaft. , Ein Gesuch an den Rat bat um Erhöhung der Bezüge für die Hilsvschntztcute. Diese erhiclien bisher wöchentlich 88,M) .8, der Rai Hai beschlossen, die'eo Einkommen aus wöchentlich 40 . it zu er- höhen, woiiiU oas Kollegium sich einverstanden erklärt. Es wurde betont, daß die Hisssschutzleute alle noch Nebeubeschästchnng^haben, da sie sonst anch mit 40 .U nicht ouskommen könnten. Weiter solile die Bewilligung der Koste» süe Neuregelung des Schul,mannsdlcnsics eisolgen. Diese Anpelegnihe t nahm ihre Enl- wirtelnng in den 'Noneniberlagen. Früher hallen die Schutzleute abwechselnd 24 Stunden Dienst und t!l Stunden Ruhe tn Zu tuns! sollen sie 12 Stunden Dienst und 24 Stunden Rübe baben, mithin wöchentlich 01 Stunden D'enst. Diese Neuregelung er- fordert eine 'Vermehrung der Schutzmannschast um mindesten« zwei Mann, sodaß sich die Gesamtkopfznhl auf 17 stellen wirb. Fer- »er sollen zwei Schutzleute zu Oberschntzlenten eruauni und dir Schutzleute nom Botendienst mögt chst befreit werben. Außerdem fordert der Rat die Einstellung eines Krimina ! sch n tz m n n n es. Einschließlich der Erhöhung des Kleidcrgeldea von 80 U auf 100 ,.tt erfordert diese Neuregelung eine Mehrausgabe van jährlich 10 000 .4... Zur Beschaffung von Dienst-Fahrrädern sollen bessere Zeilen abgemartet werden. Es entst'tnnt sich eine lang« Aussprache. Sladtnerordueter Schlosser stellt den Antrag, dns Gehalt der Oberfchntzlente jähr lich nur um 100 . tt zu erböhen und nicht, wie die Rntsnorlage vor sieht, nm 200 u. Stadtverordneter S ib l e m b a ch wendet sich ans Ersparnisrücksichten gegen d e Einstellung ejnes Kriminnlschutz, manneo, die demgegenüber Bürgermeister Hofmann stark be. fürwortet mit dein Hinweis darauf, daß, um begangenen Verbrechen nachzufarschen und zur Feststellung de« Tatbestandes ein Spezialist aus diesem Gebiete weit mehr leisten könne, als andere Schutzleute. Auch tritt er warm kür eine Gehaltserhöhung von LOO .N für die Oberschutzlcute ein, wie auch Stadtverordneter Wolf feststellt, daß selbst 200.N nur eine Zulage von 0 für die Dienststunde bedeuten. Sladtrat Schubert wendet sich gegen die vvm Stadtverordneten Schlosser gebrauchte Redewendung: Wir wollen uns vom Pol'zei. staute entfernen, mir brauchen die Schutzleute nur zum Schutze ne» Piibllknm» und nicht zu Parndezwecken. Im übrigen tritt er energisch für die Ratsnorlage ein, während Stadtverordneter W il !>ol m sich gegen die Anstellung eine« Kriminalschutzmnnne» auasprtcht mit der Meinung, daß es Verbrechen nur In Großstädten gebe. Dem hielt Bürgermeister Hofmann gegenüber, daß dem nickst so ist, daß vielmehr die Verbrechen Ker Graßstadt ihr» Wellen sehr oft tn kleine Städte hinüberschlugen. Auch Stadtverordneter Bär nertritt dis Natonorlnge und Stadtverordneter Gaedt kommt auf eine Neuster»»» des Stadt». Schlosser zurück, der gesagt hatte, Lebenamitteldiebstähl« seien für manche notwendig. Nun, das seien sie nicht, höchsten« erklärlich und wenn gesagt worden sei, Verbrechen gäbe ea in kleinen Städten nicht, so erinnere er nur an TreibLemendtebstähle, dis ein so gemeine» Verbrechen sind, daß sie wahrend der Kriegszeit als Landesverrat bestraft wurden, Stadtuernrdnet«r Justizrat Raabe hält Im Interesse der Sicher, heit der Etnwahnersachft einen Krlmtnalichittzinann für sehr wün. schenswert, es sei sogar die höchste Zeit, daß e>ne Stadt von 20 000 E'nwohncrn einen solchen erhalte. Es sprechen g gen die Ro's- Dt« holländisch,belgisch« Frage. Der Nteuwe Notterd Cour. Vorlage nach Stadtverordneter Schultheiß und Stadlrat H ö schreibt tn einem Leitartikel: Holland ist bereit, allen Wünschen fer, worauf auf Vorschlag des Borsibenden htn d'e Vortage ' ' che Höste erreicht stabe. Den St, tungen M-sswi sich Belgiens, die mit den Interessen Holland« tn Einklang zu bringen einmal an den Finanz- und Polizei NussMiß zurück»»» den mn-do Aus,« chnungen und Belobigungen von Schülern find, entgegen zu kommen, aber sogenannte Grenzoerbesse- Sodann schlossen sich Beratungen über da« Io», die Direktor Vang nist einer An prache an die abgehenden Ulclir« politisch« rNcl-ttirgctt. Di« Mti ch « » er Kommunisten am Ruber? einem beim dritten Armeekorps eingelaufencn Münchener gramm habe» die Kommunisten dir seitherige unabhängige Regierung gestürzt, und die Gewalt an sich gerissen. Das Militär steht auf feiten der Negierung Ho ss in a n n. Der größte Teil der Münchener Benöllceung wartet nur aus einen Anstoß von außen. Die wirtschaftliche Lage Münchens hat sich verschlimmert. Preußens Absage an Manche». Das preußisch« Staatsministerium hat folgenden Beschluß gefaßt: Di« preust!- sche Negier ung sieht, wie die Negierungen von Württemberg, Bade» und Hessen, das Ministerium Hofs mann als die allein rechtmäßige Regierung Bauerns an. --- Laut Beschluß des provisorischen revolutionären Zentralrates sind sämtliche in Bauern besuidlichen Kriegsgefangenen sofort auf freien Fuß zu setzen. Nach Miiteiliing des Zentralrates begann gestern die B ewassnung des Proletariat«. Sturmzeichen in Berlin. Regierungstruppeu Huben von neuem mit den Durchsuchungen von Hänsrrn in einer An zahl Stadtbezirke nach Waffen begonnen. An« Magdeburg, wo die Zitadelle vorübergehend im Besitz von Ausrührern war, sol len Waffe ntranoport« nach Berlin unterwegs sein. In den Moabiter Fabriken wurden gestern kommunistische Flug,- blätter nrrbrcztct, dir die Arbeiterschaft ansfordrrn, sich s ii r >o i ch - tige Ereignisse in den nächsten Tagen bereit zn halten. Wie unsere Feinde di« Streiks unterdrücken. Der Siretkversuch beim Kraftwerk Mainz wurde durch die französische An» drohung sofortiger Zwangsarbeit beim Wiederaufbau um. gehend wieder beigeleg». Die belgische Abteilung im Düsseldorfer Hafen, die die Lebensmittelversorgung überwacht, bat bekannt gegeben, daß an die. ausständigen Arbeiter k e i n e L e b e» o m i t - t e l verteilt werden sollen. Deroute an den nordischen Börsen. Seit vor gestern stehen Vie Börsen tn Kopenhagen und Chriftia« nta tM Zeichen der Baisse. Tie wurde verursacht durch dt« tun re polt rische Lag« Deutschlands. Schiss«, und Jndnstrieaktlen erleben schwarze Tags. An de» Kopenhagen»« Börse wurden In wenigcn Stunveu viel, Millionen ver loren. Die vfterreichischen Kronen werden feit oorgeftcrn nicht mehr notiert. Dao Gerücht, wonach es der deutschen Mark ebenso geht, bewahrheitet sich nicht. Scharfe Fremdenkontrolle an der Schweizer Grenze, Aste das Bureau Eucopnpreß meldet, handhabt die Schweiz die Fremden- kantrolle an der Grenze ä n ßecst schar f. Nach einer Meldung aus St. Gallen Ist in Lindau seit Dienstag die Ausreise deutscher Staatsangehöriger naih der Sis untersagbt. E« soll nicht ausgeschlossen sein, baß diel bot auch auf Reisende Schweiz«! Herkunft ausgedehnt wii Italien» Nöte. Die Streikbewegung in Italien tn den tttzten'Tagen hat wiederum erheblich an A n o b e h n n n g ae. wannen, Die Arbeiterschaft in ber Provinz Modena Hai den Ge neralstreik proklamiert. Auch in Turin hat sich die Zahl dbr Streikenden um 20 000 Mann erhöht. DI« sozialistische Partei, leltung tn N o in hat für Donnerstag einen 2 4 stiindigen G e. neralstrctk proklamiert. Der Streik ist als eine Kundgebung für einen raschen Gerechtlgkettosrieden, für schleunige Verwirklich- Ung der italienischen Nrbvltersoidrrungcn und als Protest gegen die Maßnahmen der deutschen Negierung während der Berliner Roten Woche gedacht. Mnszig Hahre Auer Gewerbeschule. Erinnerungsseter und Tchülercntlassung. tn. Der ernsten Zeit entsprechend, schlicht und einfach, trotzdem ober würdig und erhebend verlief die zweistündige Feier die gestern nachmittag im festlich geschmückten Saale des Gasthofe» Muldental die Gewerbeschule Aue und ihre Gönner vereinte zum Gedächtnis an das Olisährige Bestehen der Anstalt. Eine stattlich« Zahl von Ehrengästen wohnte der Feier bet, darunter Bürger meister H o f m a n n und mehrere Etadkräle, die Direktoren der !m Stadtteil Zelle belegenen Schulen, Pfarrer Meusel, Aints- gertchtorat Richter usw. Auch sonstige Freunde der Schule hat ten sich eingefunden, Gewerbetreibende und insbesondere auch Mütter non Schülern Die meisten Teilnehmer an der Feier jedoch stellte die Schule selbst, die Schülerschar fitUte den Saul tn Be gleitung der Lehrersiliaft. Ein Harmoniumvorspiel, vorgetragen von Realschuloberlehrer Hohlseldt, und gemeinsamer Gesang leiteten die Feier ein, woraus der Leiter der Anstalt, Direktor Bang, im Namen des Schulnusschusseo und der Schule den Willkommenogruß entbot, um daran anschließend «tuen NÜckbllck aus das GrÜndungsjahr l'öiiü zu geben. In eingehenoer Weise schilderte Redner die Gründung des G e m e r b e v e r e i n s und der Schule vor 00 Jahren, wo, bei die Warte durch Lichtbilder unterstützt wurden, die rin Stückchen aus dem alten Aue vor den Augen der Anwesenden er stehen ließen. So erschienen auf der Leinwand das alte Rathaus (das viele von uns noch gekannt haben) und die Stammtlschrunds in der alten Rat Hauswirtschaft;, der die Gründer der Schul« angehörten. Als deren Haupt feierte Redner den Hüttenmeister Dr. Clemens Winkler, dessen Lebenolauf er schilderte, wie er auch eine Wiirvigung seiner Persönlichkeit im Berufe gab. So dann wurde durch fünf Jahrzehnte die Entw'ckelung der Schule und des Vereins skizziert, die Hand in Hand gingen mit der Entwickelung der Stadt. Schließlich wurde als Krönung des in fünfzig Jahren «ufgebauten Werkes der jetzt tn» Leben gerufen« Gewerbeschuldank bezeichnet, worauf die Ansprache in dem Wunsche weiterer glücklicher Entwickelung von Schule und Ge werbeverein auoklang. Ihr folgten Slückwunschansprachen. Im Namen der städtischen Körperschaften ergriff das Wort Bürgermeister Hofmann, um der Schule wie dem Gewerbe verein herzliche Glückwünsche auszusprethen. Er hob hervor, daß in den 00 Jahren ihres Bestehen» ein reicher Strom von Segen durch die Gewerbeschule in« wirtschaftliche Leben unserer Stadt geflossen sei, und daß an d«r Entwickelung unserer Stadt zwetselios auch die Gewerbeschule ihren Anteil hab« ipsofern, al» viele junge Leute wären» dieser langen Zeit au« der Schule befruchtend in» öffentlich« Leben traten. Gleichzeitig übermittelt« Bürgermeister Hofmann die Glückwünsche des am Erscheinen verhinderten Gewerbernt» Ta «g«r. der ihm erklärt hab«, daß die hiesige Gewerbeschule eine der besten und leistungsfähigsten de» Lande» sei. Dem Direktor Bang und dem Lehrkörper dankt« er für die reiche Arbeit an der Schule und teilt, schließlich mit, daß der Staktrnt beschlossen habe, ein, Stiftung von NOVO zu machen, deren Zinsen bestimmt fein lallen zur Beschaffung von Prämien für abgehende «Güler. Doch ließen sich auch über eine ankere Verwendung der Zinsen Per«Inl>arung«n treffen. Die wegen der Kürze der Zett noch ausstehende Zustimmung de, Stadtverordneten zu der Stiftung sei Meifello». Weit«, prach der Schüler Albert Mehl Horn den Dank der Schülerscha t für t>!« an ihr geleistet« Erziehungsarbeit au» und gab bekannt, daß ür den G e w e r b e s ch u I d a n k eine in nächster WoGe abzu chlie z nde Sammlung veranstaltet worden "st, dt« bereits eine ansehn. Schütt, zur M> aufeint nen, a Frage Meuschi und be lehr«! Mo. d für dt« sitzende Scheid« Lehm an Ken Ker Di für die kannt § zu Erh> Mit ge «r Dr. K Zwicka, hunger: gesagt, die imi lich zu Produkt gewurz ist abe nicht a sanat ß das di, nerbesß hat. D Soz''«l i ihr einsteüi anlass'.: bald d< o insun Wir hä Fl-.'sch IN," w sä' .ne: Jnsolg, lande t ben ,.ii 1 > w E rzeug: -inEbei UNi^t d reu» ii "aosei Sireiks ien ei schweig, Nabrnn stehen s Kampf erster L berechn e'nzig i nßltti i. "S1 di, 'Nil ' bii T>rar u » üiönhi nahezu teZum lassen, rer Stg l- ., get de« hie ragende <r sich > und Be Nri Zwickae ab an Lrl Kopf i: Bei Streik i rung be Das W tnitiel c 180 Mi die zum sächsi Vergärt gemacht vereinb, Zu mit ihr band v dem Ha ntissen I , ndtich le» uni rrweis' L'ssnch-' sich biet m dungon, Lehfgäi Leyrgäi wer mü be'noinh leit besi für di« meldun, den-A., Rei me« ist Tagedl«
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