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bi'ck SdÄ srmmi- 7,4 ?! »'s »»«»HptiKf tu» Dresdner Journal. »,nir N'.s ,. , ö, . nn..1 u/.Nl Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. . V 60. Erscheint mit Ausnahme der Son». - «... «mm. - Preis für da« Vierteljahr Lhaler. med Festtage täglich Abend« und ist 14. Insertion«. Gebühren für den Raum D durch alle Postanstalten zu beziehen. " einer gespaltenen Zeile 1 Neugroschen. Abonnements - Einladung. Mit dem 1. April beginnt ein neues vierteljähr liches Abonnement auf das Dresdner Joirrnal, für welches auswärts bei allen Postanstalten und für Dresden bei der unterzeichneten Expedition Bestellungen angenommen werden. Der Abonnementspreis hat infolge der gesteiger ten Papierpreise auch bei unserm Blatte vierteljährlich um SK Ngr. erhöht werden müssen, so daß derselbe vom 1- April ab vierteljährlich 1 Thlr. 1V Ngr. beträgt, wofür das „Dresdner Journal" in ganz Sachsen ohne weitem Postaufschlag zu beziehen ist. > Der Preis für Inserate bleibt unverändert für die gespaltene Zeile oder deren Raum L Ngr. Dresden, im März 1858. Kömgl. Erprditilm des Dresdner Journals. Nichtamtlicher Theil. Nlebrrsich t. kagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Wien: Die Unruhen in den türkischen Grenzprovin- zen. Zollamtliches. — Berlin: Vom Landtage. — Karlsruhe: Die Gesandtschaft für Rom. — Darm stadt: Generalversammlung der Bank. Dividende der Cre- ditanstalt. — Offenbach: Ercesse. — Gotha: Land- tvgSangelegenheiten. — Frankfurt: Keine neuen däni- : schen Eröffnungen. — Hamburg: Volkszählung. — Paris: Prinz Järüme. Die Correspond,nz Napoleons I. Die CaffationSgesuche Orsini'S und Consorten verworfen. Steuererträg«. Bankausweis.^— Brüssel: EaffationS- äntrag LabarrS'S — Rom: Mintsterwechsel. — Neapel: , Der Proceß in der Cagliari-Angelegenheit. — London: Der Proceß gegen Bernard. — Konstantinopel: Aus der neuesten Post. . Die geheimen KlüchtUngSqesellschaften in England und . die englische Presse. Local- und Provinzialangelegenheiten. Dresden: Vermischtes. —Leipzig: BürgerrechtSertheilungen. — Chemnitz: Ehrengeschenk. — Freiberg: Die Gerüchte . über Ardeiterentlaffungen. Sparkasse. Armenwesen. — Bautzen: Die Gasbeleuchtungsangelegenheit. — Neu- ftädtel: Das Wildbacher Schiefrrbruchunternehmen. — Döbeln: Feuer. Anstellungen bei Schulämtern. Beilage. Uebersktzung der Broschüre: „Kaiser Napoleon Hl. <- und England." Tagesgeschichte. Lelegraphische Nachrichten. Paris, Sonnabend, 13. März, Bormittags. Pierri und Orfiui find, nachdem der CassationShof die Be rufung verworfen und auch ihr Begnadigungsgesuch vom geheimen Rath zurückaewiesen worden war, heute früh 7 Uhr unter Zulauf einer großen Volksmenge gnillotinirt worden. Die Strafe Rudio'S, der gleich falls zum Tode verurtheitt war, ist im Gnadenwege abaeändert worden. Wie der „Moniteur" meldet, haben englische Offi ziere eine Prämie ausgesetzt für die Entdeckung des Urheber- einer französische« Obersten zugesandten Carricatur. Die erwartete englische Depesche ist eingeaangen und bereits erwidert worden. Beide Aetenstücke find sehr versöhnlicher Art. London, Freitag, LS. März, RachtS. Das Un terhaus hat heute Abend seine Sitzungen wieder auf- genommen Der Schatzkanzler, DiSraeli, kündigte an, eS sei soeben eine Depesche de- Grafen WalewSki eingetroffen, wodurch die jüngsten Differenzen zwischen England und Frankreich auf eine für beide Theile ehrenvolle Weise ihre vollständige Lösung gefunden hätten. Auf eine Anfrage Kinglake'- erwiderte DiSraeli, Neapel sei berechtigt, über die in der Cagliari-Affaire gefangen genommenen englischen Ingenieure zu rich ten. Die englische Regierung überwache den Proceß. Headlam und Roebuck bestreiten diese Berechtigung Neapel-. Gladstone erklärt daS Zugeständniß der- selben alS für die Situation Englands erniedrigend. Lord John Russell erwartet nichts von der Gerechtig keit Neapels. Lord Palmerston spricht sich dahin auS, die Regierung könne die Vorlage der betreffen den Aktenstücke genehmigen. Wie«, 10. März. (K. A.) In Bezug auf die Haltung Oesterreichs gegen die bosnischen Unruhen und das unver antwortliche Benehmen Danielo'S von Montenegro wird es sich binnen sehr kurzer Zeit zeigen, daß Oesterreich in diesen Fragen ganz,auf die Seite der Pforte sich stellen und der selben zur Unterdrückung der Unruhen auf ihrem Gebiete nicht die mindesten Schwierigkeiten bereiten, sondern im Gegentheile mit Rath und, fall« die Umstände es erheischen sollten, selbst mit der That beizustehen sich jederzeit bereit zeige« dürft«. -- . — Im Vernehmen mit dem Handelsministerium hat das Finanzministerium die Nebenzollämter >1. Klasse zur Einfuhrbehandlunq der Baumwolle, roh und in Abfällen, ermächtigt. Berlin, 12. März. (B Bl.) Nach Vorgang mehrerer Mitglieder des Herrenhauses mit einem ähnlichen Anträge, haben auch die Abg. v. Tettau und Genossen folgenden An trag gestellt: das HauS wolle die Regierung ersuchen, „mit allem Nachdruck dahin zu wirken, daß zur Minderung direkter Steuern, sowie derjenigen indirekten Steuern, welche die ersten Lebensbedürfnisse vertheuern, eine Erhöhung der Staatseinnahmen aus einer Tabak-Verbrauchssteuer im Zollverein möglichst bald vereinbart werde." In den Mo tiven wird, unter Anführung der vom Anträge im Herren hause her bekannten Gründe die Einführung einer den Con- sumenten direkt treffenden Tabaks-Stempel-Steuer em pfohlen. — Die Commission des Abgeordnetenhauses zur Berathung der Regierungsvorlage über Erhöhung des Run- kelrübenzucker-FabrikatS hat am Dienstag und Mittwoch ge tagt und bei der Abstimmung die Erhöhung mit 15 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Es sind dabei die Bedenken gegen die rechtliche Seite der Sache vorherrschend gewesen, indem die Majorität der Commission annahm, daß die bezüglichen Gesetze eine derartige Erhöhung der Steuer bei den bis herigen Beträgen der Steuer- und Aolleinnahmen nicht rechtfertigten. Karlsruhe, 8. März. Die für Rom ernannte ba dische Gesandtschaft, bestehend aus dem Herrn v. Berkheim, Ministerresident in München, OberhofgerichtSrath Ur Roß hirt und Referendar Brunner, wird, nach Mittheilung des „Schwäbischen Merkur", in dieser Woche ihre Reise an treten. Darmstadt, 9. März. (Z.) In der heute stattgehabten Generalversammlung der Bank für Süddeutschland (Darm städter Zettelbank) wurde beschlossen, 4 Procenl Zinsen auf die Aktien zu zahlen, und der VerwaltungSrath beauftragt, bei der großherzogl. Regierung zu beantragen, daß die No ten der Bank bei sämmtlichen Staatskassen in Zahlung ge nommen werden. — Der VerwaltungSrath der Darmstädter Creditanstalt hat in der gestern abgehaltenen Sitzung die Superdividende pro 1857 auf 1 Procent festgestelll, waS mir Hinzurechnung der 4 Procent Zinsen eine Gesammtdividende von 5 Procent beträgt. Im Jahre 1856 hat diese Anstalt bekanntlich 15 Procent unter ihre Aktionäre vertheilt. Der VerwaltungSrath hat die Ernennung eines vierten Directors beschlossen und den frühern königl. preußischen Regierungs präsidenten v. Wittgenstein in Köln für diese Stelle bestimmt Offenbach, 10. März. Soeben marschirt, nach Mit theilung des Journals „Deutschland", ein Detachement des hier garnisonirenden Bataillons (4. hessischen Regiments) ab nach Büdingen; zu gleicher Zeit geht von Friedberg aus ein gleich starkes Detachement dorthin. Die Grafen von Büdingen und Wächtersbach haben seit Jahren Proceß geführt mit den umliegenden Gemeinden wegen beanspruch ter Waldnutzungsrechte. Seit unvordenklichen Zeiten hat namentlich die Stadtgemeinde Gelnhausen sehr ausgedehnte HolznuhungSrechte auf Stümp - und Oberholz auSgeübt; andere Gemeinden bezogen Bauholz und LooSholz. Diese Gemeinden halten sich für beeinträchtigt durch die neuer dings eingetretene BeholzungSart und Forstcultur der ge nannten beiden Grafen, und sind zur Selbsthilfe geschritten, indem ganze Schaaren von Stadt- und Landbewohnern aus den Waldungen — ohne forstamtliche Anweisung — das gefällte Holz abholten. Auch Dragoner sind nach Büdingen entsendet worden. d Gottza, 12. März. Der gestern hier zusammenge- tretene Speciallandtag de« HerzogthumS Gotha wird nur sehr kurze Zeit und zwar gleichzeitig mit dem des Herzog- thumS Koburg beisammen sein; beide Landtage sollen zu nächst sich darüber entscheiden, ob die von der SlaalSregie- rung beabsichtigte Neugestaltung des Strafanstaltwesens in der Weise, daß die bis jetzt bestehenden Institute dieser Ka tegorie in zwei große Anstalten verschmolzen werden, ihre Zustimmung findet oder nicht. Bisher hatte jeder LandeS- theil sein eignes Zuchthaus, Arbeitshaus rc.; künftig soll daS Zuchthaus für beide LandeStheile in da« im diesseitigen Herzogthum gelegene Schloß Tonna, das gemeinschaftliche Arbeitshaus nebst polizeilicher CorrectionSanstalt nach dem koburgischen Schlosse Hassenberg verlegt werden. Sind beide Sonderlandtage damit einverstanden, so erklären sie die fragliche Angelegenheit für eine nach tz. 72 deS StaatS- grundgesrtzes gemeinsame, und die weitere Behandlung der selben fällt damit in die Competenz des gemeinschaftlichen Landtags, der unmittelbar nach dem Schlüsse der gegenwär tigen Session der Sonderlandtage zusammentritt. — Der Bürgermeister unsrer Stadl, HünerSdorf, hat gestern beim Landtage den dringlichen Antrag eingebracht, daß die StaatS- regierung einen Gesetzentwurf vorlegen möge, kraft dessen daS jetzt bestehende System der Erhebung der direkten Steuern nur noch bi« Ende d. I. in Geltung bleiben und an dessen Stelle ein zweckmäßigere« treten solle. Vielfache Unzufrie denheit mit der jetzigen Art der Abschätzung zur Einkommen- Feuilletou. Die Sonnenfinsterniß am IS. März I8S8. Am 15. März Nachmittag 12 Uhr 54 Min. mittl. Dresdner Zeit (d. 1. wie hier richtig gestellte gewöhnliche Uhren zeigen) wird man, bei unbedecktem Himmel, in Dresden sehen können, daß der östliche Rand de- MondeS an den westlichen Rand der Sonne gelangt, die Mondscheibe hierauf allmählich einen immer größrrn Theil der Gonnenscheibe bedeckt, diese Bedeckung um 2 Uhr S Min. am grüßten sich zeigt, dann allmählich wieorr ab» nimmt, biß endlich um 3 Uhr 23 Min. nur noch der westliche Rand deS MondeS den östlichen Rand der Sonne berührt. Der Mondrand wird bei der größten Bedeckung so weit in die Sonnen« ' scheibe eindringrn, daß er dieselbe bis SH Zwölftel deS Sonnen« durchmefferS (bezeichnet durch SH Zoll) bedeckt, wobei der unbe deckte Theil der Sonne nach Süden, also, wie eben die Sonne am Himmel steht, unten, nach dem Horizont im Süden hin ge legen sein wird, da der Mondmittelpunkt während deS ganzen Verlaufe« der Erscheinung für Dresden höher über dem Hori- zont bleibt, al« der Gonnenmittelpunkt. Dieser unbedeckte Theil der Sonne wird ungeführ dir Gestalt und Größe haben, welche man am Monde drei Tage vor dem Neumonde erblickt. Der Mond schreitet also bei dem diesmaligen Umlaufe um die Erde in seiner Lahn so vor der Sonne vorüber, daß er zu der genannten Zeit, von einigen Oertern der Erde an« gesehen, genau, von andern fast genau in der Richtung nach der Sonne hin erscheint; befindet fich derselbe bei seiner Conjunction mit der Sonne nahe bei dem aofsteigenden Knoten, d. i. nahe bei seinem Durch- gangSpunkte durch die Ebene der Ekliptik, in welcher stet«, von der Erde auS gesehen, die Sonne fich befindet. An denjenigen Oertern der Erde, wo die GefichtSlini» zu dem Sonnenmittel, punkt und zu dem Mondmittelpunkt eine und dieselbe ist, stellt die Sonne fich central und diesmal ringförmig verfinstert dar ; central, daS Centrum der Sonne und daS Eentrum de« Monde« befinden fich für den Beobachter an einer und derselben Stelle de« Himmel« ; ringförmig, der Sonnenrand ragt ring« herum noch ein wenig über den Mondrand hervor, indem die Mond scheibe dabei ein wenig kleiner erscheint, al« die Sonnenscheibe, wovon der Grund in den Entfernungen de« Monde« und der Sonne von der Erde zu finden ist. Diese central-ringförmige Verfinsterung wird zuerst im caraibischen Meere um 11 Uhr 37 Min. mittl. Dr. Z. und zuletzt im wüsten Ural unfern von Nowaja Semlja um 2 Uhr 23 Min. mittl. Dr. Z. gesehen. Innerhalb dieser Grenzen und während dieser Zeit beschreibt der Gang der ringförmig, centralen Verfinsterung eine Linie auf der Erde, welche anfänglich in östlicher, dann in nordöstlicher Rich tung den atlantischen Ocean durchschneide», an der Westküste von Frankreich vorübergeht, über den Canal nach England, hierauf nach Schweden und endlich nach Rußland fich zieht. Auf der nördlichen sowohl al« auch auf der südlichen Seite der Linie der centralen Verfinsterung befindet fich rin schmaler Streifen der Gegenden, in welchen die Finsterniß zwar nicht central, aber doch ringförmig gesehen wird. Ungefähr in der Mitte zwischen dem östlichen und westlichen Theile von Nordamerika liegt die Westgrenze der Verfinsterung, im nördlichen Theile von Süd amerika und im nördlichen Afrika die Südgrenze derselben und im nördlichen astatischen Raßland ihr« Ostgrrnze, d. h. aa den jenigen Oertern der Erd«, welch« über die angegebenen Grenzen nach Westen, nach Süden oder nach Osten hinan« liegen, sieht man keine Sonnenfinsterniß, die Mondscheibe geht neben der Sonnenscheibe vorüber. Die Grenze der llzolligen Finfterniß kann für nicht große Strecken annähernd durch eine gerade Linie angedeutrt werden, welche nahe bei Leyden und Kopen hagen vorübergeht; die Grenzlinie der lOzolligen Finfterniß liegt ein wenig nördlich von Nancy und von Berlin, dir Grenzlinie der Szolligen Finsterniß geht durch München und Bre-lau, so daß Dresden ungefähr in der Mitte zwischen den Linien der lOzolligen und Szolligen Finsterniß sich befindet. (In dem von mir herau«gegebenen Buche: „Die Sonnenfinsternisse u. s. w." find auf Taf. V. die Centrallinie und die Grenzen der Sichtbar keit und auf Taf. VI. die Grenzen der llzoll., lOzoll. u. s. w. Finfterniß dargestellt.) — Bei der diesmaligen Sonnenfinsterniß, wie dieselbe in Dresden fich zeigt, wird schon eine Veränderung in der Beleuchtung der Gegenstände eintretrn, eine Lichtabnahme und eine Abnahme der Wärme werden bemerkbar sein und die eiqrnthümliche Ruhe der Natur wird beginnen. Wenn nun die Bedeckung fich noch vergrößerte, würde die fernere Lichtabnahme sehr rasch erfolgen, man würde unmittelbar vor der gänzlichen Finsterniß dir bunten Wolken- oder Luftdunst-Streifen, Baily's Perlen (fruerglänzende kleine Kugeln, welche von der un« zu gewendeten Sonnenseite nach der entgegengesetzten sich zu br- wegen scheinen, «ine Erscheinung, dir in der Brechung der ver einzelten Sonnenstrahlen in den verschieden erwärmten und daher vrrschieden dichten Luftschichten der Erd« ihren Grund haben mag) und während der totalen Finsterniß die (Licht.) Corona um den dunkeln Mond, die Protuberanzen (einzelne scheinbare Feuerflammen, welche über den Rand der verdunkelte» Sonnenscheibe auflodern), in der ThirrweltZeichen de« Schreckens und der Angst und unter den Menschen ei» Erstaunen, Ben»«»-