Volltext Seite (XML)
und dem Herreuhause, so wie zwischen beiden HLusern des Land- lag« Mei»«ngtorrschie»euy«it»n brrvorgelreten. Ich hab« die feste Zuversicht, daß der in der gesummten LandeSoertretung te- bendig« altpreußische Sinn diese lssegensthe zum Heile der Krone und de« Lande« überwinden und alle Gemüther immer fester in dem Geiste der Treue und Hingebung für König und Vaterland einigen werde, welcher in den Beschlüssen der letzten Tage auf eine Meinem Herzen wohlthuende Weise sich unzweideutig kundge- grben hat. „Der Krieg, den die angestrengten und lovalcn Bemühungen Meiner Regierung vergeben« zu verhüten trachteten, ist in Ita lien zum Ausbruch gekommen. „Der «Linst dieser Lage erforderte die Kriegtbrreitschafk der Armee. Dieselbe Hit auch auf die Marine au«gedehnt werden müssen, zu deren weiterer Entwickelung Sie die nöthigen Mittel gewährt haben. „Die Einhelligkeit, mit welcher Sie die großen, für den Fall dec Mobilmachung de« gesammten Heere« erforderlichen Summen bewilligt haben, ist ein neue« Zeugniß für di» bewährte patriotische Gesinnung de« Landes. Empfangen Sie Meinen wärmsten Dank dafür! Die Ration ist hinter Ihrer Bereitwillig keit nicht zurückgeblieben. Freudig sind die gesammten Reserven und die Landwehrmannschasten der Artillerie unter die Waffen getreten. Die Haltung und der Geist der Armee erfüllen Mich — wa« auch dir Zukunft bringen mag — mit fester Zuversicht. Sie wird, wenn da« Vaterland ruft — Ich weiß e« — hinter den Thoren, hinter dem Waffenruhm der Väter nicht zurückbleibrn. „Meine Herren! Preußen ist entschlossen, die Grundlagen de« europäischen Rechtszustande« , da« Gleichgewicht Europa'S zu wahren. E« ist sein Recht und seine Pflicht, für die Sicher heit, den Schutz und die nationalen Interessen Deutschland« einzustehen. Die Obhut dieser Güter wird cs nicht au« seiner Hand geben. „Preußen erwartet, daß alle deutschen Bundesgenossen ihm , bei Lösung dieser Aufgabe fest zur Seite stehen und seine Be reitwilligkeit, für das gemeinsame Vaterland einzukreten, mit Vertrauen erwiedern werden. „SS ist ein ernster Augenblick, in welchem Ich Sie, meine Herren, zu Ihrem heimarhlichen Herde entlasse. Möge der Allmächtige Seine schirmen5e Hand über dem theuern Vaterland« halten, möge Er unsre Wünsche für unfern geliebten König und Herrn erhören! „Vereinigen Sie sich mit Mir in dem Rufe: S« lebe der König!" Se. königl. Hoheit fügte, al« von der Bewilligung der erhöhten Krondotation die Rede war, da« Eigenschafts wort „wärmsten" zum „Dank" hinzu und betonte dasselbe. Ebenso betonte Höchstderselbe die Stelle von der Mei nungsverschiedenheit zwischen der Regierung und dem Herrrnhause,c. Bei den Stellen von der Tapferkeit de« Heere« und der Haltung Preußen« wurde Se. königl. Hoheit von dem zustimmenden Beifallsrufe der Versamm lung unterbrochen. Um '41 Uhr war die Feier zu Ende, nachdem Se. Hoheit dec Fürst von Hohenzollern „auf allerhöchsten Befehl" die Session für geschloffen erklärt batte. Der Prinz zu Hohenlohe brachte dem Regenten abermals ein dreimalige« Hoch au«. Müneben, 13. Mai. (Fr. Pz.) Auf Grund des Zcll- grsehe« und im Hinblicke auf die Zollvereinsverträge ist die Ausfuhr von Pulver über die äußere Zollgrenze nach dem ZollvereinSauSlande von heute an verboten; ein Verbot der Ausfuhr de« Schlachtviehes und de« Hafer« wird baldigst folgen. Bern, 12. Mai. (Fr. Pz.) General Dufour hat dem Bund,«rath die Annahme der auf ihn gefallenen Wahl zum Obercommandanten der schweizerischen Armee anq,zeigt. Letzten Montag Vormittag machte da« Of- siziercorpS de« Eanton« Genf dem General seine Auf wartung. Artillerieoberst Empeyta, der älteste der an wesenden Offiziere, stellt, dieselben dem General vor. Auf dir Anrede de« Obersten antwortete General Dufour mit einer Hinweisung auf die Pflichten, welche di« sich vorbereitenden Ereignisse der Armee auferlegen. „Die Sompatlsten", sagte der General, „sind natürlich, und ich begreife sie so gut wie Jeder; allein wir sollen auch begreifen, daß, wenn wir Genfer Sympathien für eine Nation haben, Ander, die ihrig, auf eine ander, der kriegführenden Parteien übertragen können. Einmal unter Waffen aber, müssen wir darauf verzichten; denn unser Aller gemeinsamer Feind ist dann Der, der unsre Grenze bewaffnet zu überschreiten versucht. Einen sol chen müssen wir mit aller Kraft bekämpfen, und sollten unsre Leichen den Boden bedecken, dessen Verth,idiqung un« da« Land anvertraut. Da« verhindert aber gleich wohl nicht, daß man den Besiegten und Wehrlosen, di, sich an unfern Grenzen einsinden, jederzeit ein Asyl auf unserm Boden gewährt." — Seit Sonntag hält ein kleines Eorp« österreichischer Kaiserjäqer da« Sttlfser Joch besetzt — Der Juller ist seit Sonntag, der Splü gen seit dem 11 Mai auch für Räderfuhrwerke offen. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmai Herausgeber- König!. Srprdition de« Dom Kriegsschauplätze. Bom Kriegsschauplätze liegen anch heute kein» Nach richten von Bedeutung vor. Die «IgenttzümllchM Ler- hällnisse de« Terrain«, auf welchem dir sich gegenüber stehenden Heere bewegen, gestatten ihnen keine großartige Entfaltung ihrer Kräfte. Di, Dämme der Flüsse, deren Bett meisten« im Niveau de« Flachlandes liegt, sind an vielen Punkten von den Piemontesen durchstochen wor den, die Schlüßen der Canäle wurden geöffnet «mb der tagelang niederstürzend, Regen hat da« Uedriqe grtha«. Da« ganze Flachland die«- und jeasett« de« Po und der Srsia — sagt der „T - B. a. B " — ist ein große« Kothmeer, und e« ist wahrlich kein Wunder, wenn unter solchen Umständen kein, größere Operation erfolgt. Ein Bericht der „National-Alg." au« Turin, vom 10 Mai, bestätigt, daß die Orsterrricher sich «ach Ber- celli zurückgezogen haben. Sie waren in drei Colonnen, nämlich läng« dem linken Po-Ufer bi« Trino, dann von Vercelli bis Ciqllano, Livorno und Saluria, und zuletzt nördlich, von Gattinara bi« Biella und Mongrando vor gedrungen. „Nach diesen Vorgängen —sagt »er Korre spondent der „Nat.-Z." — kann man da« Vorhaben der Oesterreicher, nach Turin vorzudringen, al« anfgegede« ansehen. In den ersten Tagen de« Kriege« hatte die Nolbwendigkeit, eine starke Macht im Festuttg«drtteck von Alessandria, Casale und Valenza zu roncentriren, da«Cvm- mando der piemont,fischen Truppen vermocht, dir Dora- linie ganz zu entblößen und ohne Verth,idiguug zu las sen. Die dort ausgestellte Division Cialdini sammt dem Garibaldi'schen Corp«, im Ganzen 20,000 Mann, wur den nach Casal, gezogen. Wenn damal« die Oesterrei- cher rasch einen Handstreich versucht hätten, so wären sie ohne Schwierigkeit bi« an die Hauptstadt vorgedrungen, wobei aber freilich ihre Rückzugslinie von Casale au« hätte angegriffen werden und in große Gefahr gerathen können. Jetzt ist dir Doralinie von einer Brigade fran zösischer Truppen, vom Garibaldi'schen Corp« und einigen andern Adtheilungen piemont,sischer Truppen sammt einigen Batterien wieder besetzt. Der Oberbefehl über die Vertheidigungsanstaltcn in Turin ist dem pirmonte- sischen Divisionsgeneral Sonnaz anvertraut, welcher nöthi- genfall« auch die Nationalgarde aufbirten würde. Die letzten Nachrichten scheinen aber, wie gesagt, die Gefahr von Turin wieder entfernt zu haben. Von den Oester reichern an der Sesii und dem Po weiß man, daß sie zu Vercelli, zu Vigevano und am Gravelloae, dem bet Pavia die Grenze bildenden Canal, sich immer stärker befestigen. Der Rückzug der gegen dir Dora abgesen- deten Colonnen, der Versuch, bei Cambio und Cornale über den Po Brücken zu schlagen, und «ine größere An häufung von Truppen am linken Po-Ufer scheint übri gen« auf eine neue Phase der österreichischen Kriegs operationen hinzudeuten, welche vielleicht in einem Po« Uebergange und in einem Angriffe auf da« von den französischen Truppen besetzte Scrivia-Lhal bestehen dürf ten. Bi« jetzt haben die französischen Truppen noch kein Gefecht gehabt und sind von den österreichischen noch nicht gesehen worden." Börsen Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 14. Mat. .Aufgeg: —Uhr — Min.; eingeg.: — Uhr — Mm.) Ataalspapirre: Pr. Staat«schuldscheine 74'4 G.i 414 ?h neu« Anl. 89 G.r Nar-Anl. 43'4 G.r 3'4 A> Präm-Anl. 100'4 G z 58i> Lst. Metall. 39'4 G.r öster. 54r Loos« 65 S r k. poln. Schatzodliq 72'4G Aktien: Darmst. 46 G , do. Geraer 57 G.; vo. Norddeutsch, 65'4 G r do. Thüringer 38 B.; do. Weimar. 68 G r Creditactien: Dessauer 2014 G r do. Genfer 22'4 G.; do. Leipziger 3814 B .; d». Mei ninger 48 G.r do. österreichische 45'4 G. <ise»b«hn- actirn . Berlin-Anh. 89 S; do.Berliu-Steltiu. 84^ B.; do. Bexbacher 107 G r do. BreSlau Freiburg-Schwdtz. alte 67 G ; do. Köln-Mind. 108 B.r do. Kosel-Oderberger 29'4 G-; do. Magdeb.-Wittenb. 27H G r do. Meck lenburger 3714 G.r do Nordbahn Frdr.-Wllh. 3614 G r do- oberschlesische 97 G.; do. östr.-franz. 88'4 G. r do. Rheinische alte r do. Rhein-Rahrbahn 23'4 G r do Thüringer 86 B r österr. Banknoten 70 G. r Am sterdam K. 8 141'4 G r Hamburg k. 8. 150^ Gr London 3 Mt. 6,14 G r Pari« 2 Mt 78 G r Wien 2 Mt. 65'4 G ; Frankfurt a. M. 57,26». Druck von B. G. Leutzuer in Dresden. Dresdner Journal« «Manenßratz« 7).