Volltext Seite (XML)
Platinbasen. 985 Es ist oben Seite 975 gesagt worden, dass durch Einwirkung von Chlorgas auf Magnus’ Salze, einer Verbindung von Ammoniumplatammo- niumchlorid mit Platinchlorür, eine Verbindung von Ammoniumplatammo- niumcblorid mit Platinchlorid entsteht, indem 1 Aeq. Chlor an das Platin chlorür tritt. H 2 ) H 2 ) H 4 N NCl+PtCl und C1='H 4 N NCl + PtCl 2 . Pt ) Pt I Wird nach Entstehung dieses rothen Salzes das Einleiten von Chlor gas noch fortgesetzt, so verschwindet das Salz und man erhält aus der röthliehgelben Lösung durch Eindampfen und Zugeben von Alkohol ein goldgelbes Salz in glänzenden Flittern, das leicht löslich ist in heissem Wasser und sich aus der Lösung wieder in gelben Flittern abscheidet. Dies Salz ist die Verbindung von Ammoniumchlorplatammoniumchlorid H 2 1 mit Platinchlorid: H 4 N JNC1 PtCl 2 . Es entsteht also dadurch, dass 1 Aeq. PtCl) Chlor in das Radical des vorigen Salzes eingeht. Grimm erhielt es in der That bei fortgesetzter Einwirkung von Chlor auf Reis et’s zweites Chlorür, auf Ammoniumplatammoniumchlorid, nämlich wenn nach der Bil dung von Ammoniumchlorplatammoniumchlorid, also sobald Röthung der Flüssigkeit eintrat, das Einleiten von Chlorgas nicht unterbrochen wurde (Seite 978). Selbstverständlich können auch auf diese Verbindungen alle die Ansichten angewandt werden, welche über die Constitution des Ammo- niumchlorplatammoniumchlorids ausgesprochen sind. Es kann betrachtet werden als eine Verbindung von Ammoniumplatammoniumbischlorid mit Pla- H 2 1 tinchlorid: H 4 N !NC1 2 PtCl 2 oder als eine Verbindung von Diaminpla- Pt ) tinchlorid mit Platinchlorid : 2 H 3 N PtCl 2 -|-PtCl 2 . (Siehe auch Gerhardt *). Es sind nun noch die Salze zu erwähnen, welche Gerhardt als Sauer stoffsalze seines Diplatinamins betrachtet, die Salze, welche in den Gros’- schen Salpetersäure-Salzen u. s. w., wenn man darin kein chlorhaltiges Ra dical annimmt, in Verbindung mit dem Chlorüre oder Salzsäure-Salze ge dacht werden müssen (Seite 983). Wenn man salpetersaures Diplatosamin: (H 5 .Pt)N 2 ,NO ä -|-HO; salpe tersaures Ammoniumplatammoniumoxyd: (H 2 .H 4 N.Pt)NO,NO 5 ; salpetersau res Diamin - Platinoxydul: 2 H 3 N~PtÖ, NO 5 , das Salpetersäure-Salz der er sten Reiset’schen Base (S. 967), so lange mit concentrirter Salpetersäure erwärmt, als sich noch rothe Dämpfe entwickeln, und wenn man das da bei entstandene himmelblaue Pulver in kochendem Wasser löst, so giebt die Lösung beim Erkalten farblose Krystalle, welche Gerhardt anderthalb salpetersaures Diplatinamin nennt: 2 [(II|pt 2 )N 2 ],3NO 5 -|-3HO2 aq. Sie können betrachtet werden als basisches salpetersaures Ammoniumplatam- moniumbisoxyd: 2(H>.H 4 N.Pt)NO 2 ),3NO 5 4- HO, oder als basisches sal petersaures Diamin-Platinoxyd: 2(2H 3 N~PtO 2 ), 3NO 5 -(-HO (in beiden Fällen, als eine Verbindung von neutralem Salze mit halbsaurem Salze). Was gegen die Annahme eines Platammoniumbisoxyds und Amin-Platin- Journ. f. prakt. Chem. Bd. LIII, S. 366.