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Platin. Literatur. Acusserst reich, umfasst oft zügleich die anderen Platinmetalle. Die älteren Arbeiten über Platin finden sich in Gehlen’s u. Schweigger's Journal. Specieller mögen hier die folgenden aufgeführt werden: Scheffer, Abhandlungen der Schwed. Akad. d. Wissenschaften, Hamburg u. Leipzig, 1755, Bd. XIV, S. 275.— Berzelius, Schweigg. Journ. f. Chem. u. Phys. Bd. VII, S. 55; Bd. XXXIV, S. 81; Jahresbericht IX, S. 110; Pogg. Ann. Bd. XIII, S. 435 u. 517; Bd. XV, S. 108. — Wollaston, Pogg. Ann. Bd. XVI, S. 158. — Döbereiner, Journ. f. prakt. Chem Bd. I, S. 114 u. 369; Bd. XV, S. 315; Bd. XVII, S. 158; Bd. XXVIII, S. 165.—Schweigg. Journ. Bd. LIV, S. 414; Bd. LX1II, S. 476; Bd. LXVI, S. 289. — Pogg. Ann. Bd. XXVIII, S. 180; Bd. XXXVI, S. 308 u. 548. — Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. II, S. 1; Bd. XIV, S. 10; Bd. XVII, S. 67. — Osann, Pogg. Ann. Bd. VIII, S. 505; Bd. XI. S. 311; Bd. XIII, S. 283; Bd. XIV, S. 329; Bd. XV, S. 158. — Von den Neueren: Claus, Zur Kenntniss der Platinmetalle, Dorpat 1854. — Deville u. Debray, Ann. de Chim. [III] T. LVI, p. 385; T. LXI, p. 5. Zeichen: Pt. Aequivalent: 98,5 oder 1232 (Andrews 1 ) fand im Mittel 98,94, also 99). Das Verfahren zur Gewinnung des Platins aus dem Platinerze (Seite 924) gründet sich im Allgemeinen darauf, dass das Platin aus der Lösung, welche durch Behandeln des Platinerzes mit Königswasser resultirt (Seite 926), und worin es sich als Chlorid: PtCl 2 befindet, durch Salmiak als Platinsalmiak (Ammonium - Platinchlorid: AmCl, PtCl 2 ) gefällt wird, wäh rend das Iridium, welches ebenfalls als Chlorid in der Lösung vorkommt, weniger vollständig gefällt wird, weil es in weit geringerer Menge vor kommt, das Rhodium und Palladium aber, von denen das erstere als Ses- quichlorür, das andere als Chlorür in der Lösung enthalten ist, gar nicht durch Salmiak gefällt werden, weil die entstehenden Doppelchloride weit löslicher sind. Das gediegene Platin des Platinerzes wird von dem Königswasser schwierig vollständig gelöst. Anfangs wirkt zwar das Lösungsmittel leicht ein, später aber nur sehr langsam. Man bereitet das Königswasser aus 1 Thl. Salpetersäure von 35 bis 40° B. (1,32 bis 1,38 specif. Gew.) und 3 Thln. Salzsäure von 20" B. (1,16 specif. Gew.) und behandelt das Erz mit demselben wiederholt, nachdem man stets die entstandene gesättigte Lö sung zuvor abgegossen hat. Man muss die Wirkung des Lösungsmittels, nach der ersten Einwirkung desselben, durch Erwärmen unterstützen, aber dies darf nur mässiges sein, damit nicht das Wirksame aus dem Säure gemische verflüchtigt werde. — Zeit, viel Zeit und viel Königswasser sind erforderlich, um alles Auflösliche, in Lösung zu bringen. Sehr gelegen kommt daher Düllos Beobachtung, dass ein etwas erhöhter Druck das Gelöstwerden sehr beschleunigt. Man befestigt auf dem Kolben, in wel chem die Lösung bewerkstelligt wird, eine zweischenkliche Glasröhre mit telst einer Kautschuckkappe und lässt den längeren Schenkel etwa 3 Fuss tief in Wasser tauchen. Ehe man das starke Königswasser an wendet, um 1 ) Pharm. Centralbl. 1853, S. 16.