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Für die meisten der verschiedenen Methoden der Verarbeitung des Uranpecherzes ist es zweckmässig, dasselbe fein gepulvert vorher mit Salz säure zu behandeln. Diese wirkt nicht auf das Uranoxyduloxyd, löst aber die kohlensauren alkalischen Erden und einige andere Beimengungen. Sol len sehr beträchtliche Mengen des Minerals verarbeitet werden, so kann man dasselbe auch vorher glühen, oder noch besser rösten. Nach Arfvedson (und Wittstein) behandelt man das Mineral bei Siedhitze mit Königswasser, oder besser mit mässig verdünnter Schwefel säure unter allmäligem Zusatz von Salpetersäure, bis es in ein weisses Pulver verwandelt und zum Theil aufgelöst ist. Im letzteren Falle besteht der Rückstand aus Kieselsäure, schwefelsaurem Bleioxyd und basischem schwefelsaurem Wismuthoxyd. Die Lösung wird zur Entfernung des Säure überschusses eingedampft, mit Wasser verdünnt auf ungefähr 60° C. erhitzt und Schwefelwasserstoff eingeleitet, wodurch Arsen, Kupfer, Blei, Wisinuth und Zinn gefällt werden. Da die Arsensäure erst nach längerer Zeit von Schwefelwasserstoff afficirt wird, so ist es, nach Wöhler, vortheilhaft, die : Flüssigkeit vor der Behandlung mit Schwefelwasserstoff mit etwas schwef liger Säure zu erhitzen, welche die Arsensäure zu arseniger Säure desoxy- dirt, die nun sofort durch Schwefelwasserstoff gefällt wird. Nach Entfernung der Schwefelmetalle durch Filtriren leitet man Chlorgas durch die Flüssigkeit, oder erhitzt man dieselbe mit Salpetersäure, um das in Folge der Behandlung mit Schwefelwasserstoff entstandene Eisenchlorür in Eisenchlorid umzuwandeln, auch das auf gleiche Weise entstandene Uranoxydul in Uranoxyd, wieder überzuführen, hierauf fällt man sie mit Ammoniak. Der Niederschlag besteht aus Eisenoxyd und Uranoxyd-Ammon, so wie aus geringen Mengen von Verbindungen der nach der Formel R 0 zusammengesetzten, in der Flüssigkeit vorkommenden Basen mit Uranoxyd, z. B. Uranoxyd-Magnesia, -Kalkerde, -Kobaltoxydul, -Zinkoxyd. Das Uranoxyd wird nämlich aus seinen Lösungen durch Al kalien niemals rein, sondern immer in Verbindung mit diesen gefällt, und finden sich Magnesia, Zinkoxyd u. s. w. in der Lösung, so geht auch von diesen in den Niedersöhlag ein (siehe Uranoxyd). Zur Trennung von Eisenoxyd übergiesst man den erhaltenen Nieder schlag, nachdem er gehörig ausgesüsst worden, mit einer- nur mässig con- centrirten, vorher heiss gemachten und mit Ammoniakflüssigkeit versetzten Lösung von kohlensaurem Ammon und erwärmt damit weiter, bis er das ; Ansehen von Eisenoxydhydrat angenommen hat. Die entstandene Uran auflösung wird dann noch warm und rasch von dem Rückstände (uranhal- I tigern Eisenoxydhydrat) abfiltrirt. Aus ihr setzen sich häufig beim Erkal ten schöne Kry stalle von reinem kohlensaurem Uranoxyd-Ammon ab (siehe unten). Die Mutterlauge nebst dem Waschwasser wird nun eingekocht, I wobei in dem Maasse, als Ammoniak entweicht, gelbes pulvriges Uranoxyd- Ammon ausgeschieden wird. Setzt man das Kochen nicht bis zur voll ständigen Ausscheidung fort, so bleiben das etwa vorhandene Zinkoxyd, I Kobaltoxyd u. s. w. in Auflösung (Mitscherlich). Um die letzten Antheile ' der noch bei dem Uranoxyd befindlichen fremden Basen zu entfernen, glüht man das kohlensaure Uranoxyd-Ammon unter Luftzutritt, wodurch es | sich in grünes Uranoxyduloxyd verwandelt, während die Verbindungen des Uranoxyds mit den Basen RO unverändert bleiben, hierauf digerirt man den Rückstand mit verdünnter Salzsäure, welche die letzteren auszieht.