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Verarbeitung des Pecherzes. 77 sicht, welche Peligot über die Constitution dieser Verbindungen und ihrer Salze ausgesprochen hat, Erwähnung geschehen. Das Uran gehört zu den nicht sehr verbreiteten Metallen. Das wich tigste Erz desselben ist die oben genannte Pechblende, welche, da sie keine Schwefelverbindung des Metalle» ist, passender den Namen Uran pecherz erhalten hat. Das Uranpecherz, nierenförmig, derb und einge sprengt im Urgebirge vorkommend, ist im Wesentlichen Uranoxyduloxyd: U 0, U 2 O :J , enthält aber neben diesem sehr verschiedene andere Erze , so namentlich Bleiglanz, Schwefelkies, Arsenkies, Fahlerz, Kobalt- und Nickel erze, Wismuth und Bergart. In der neuesten Zeit hat Wöhler auch Va- nad und Patera Molybdän darin aufgefunden, und sehr wahrscheinlich sind auch Zinn -, Zink - und Silber - Erze (silberhaltige Fahlerze) bei gemengt. Die folgenden Analysen des Pecherzes mögen eine Stelle hier finden. I. II. III. Uranoxyduloxyd . 79,15 . . 76,0 . . . 80,5 Blei 6,2 . . 4,2 . . . 6,0 Schwefel .... — . 0,6 . . • 1,2 Eisenoxydul . . . 3,0 . . 3,1 . . . 2,8 Kalk 2,8 . . 5,2 . . . 2.9 Magnesia .... 0,5 . . 2,0 . . . 0,6 Kohlensäure . . . . 3,3 . . . 0.9 Kieselsäure . . . 5,3 . . 3,5 . . . 1,8 Wasser 0,4 . . 1,3 . . . 0,5 Von der Grube Tanne zu Joachimsthal; ausserdem 1,1 Arsen und 0,6 Wismuth; das Eisen als Metall berechnet, nicht Oxydul (Rammeisberg, Pogg. Ann. Bd. LIX, S. 35). II. Von Joachimsthal; ausserdem 0,8 Manganoxydul und 0,25 Natron (Ebelmen Journ. f. prakt. Chem. Bd. XXX, S. 414. III. Von Przibram; ausserdem 2,1 Antimon (v. Hauer, Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXI, S. 391). Hermann hält Silicate der Basen RO und R 2 O 3 für wesentliche Bestand- tlieile des Uranpecherzes (Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXXVI, S. 324). Der Kupfer- und Kalk-Uranglimmer (Uranit und Chalcolith) sind nach Rammeisberg: (3 RO, PO 5 ) 4- 2 (3 U 2 O 3 , P0 6 ) -k 24 aq., worin R entweder Kupfer oder Calcium bedeutet. Die Mineralien Uran ocher (Oxydhydrat) und Uranvitriol (Schwefelsäure-Salz) sind sehr selten. Verarbeitung des Uranpecherzes zur Darstellung reiner U r anverbindungen. Das Uranpecherz ist das Material für die Darstellung der verschie denen Uranverbindungen, und zwar stellt man sich zunächst aus demsel ben salpetersaures oder essigsaures Uranoxyd, oder kohlensaures Uran oxyd-Ammon. oder oxalsaure» Uranoxyd dar, weil diese Salze, von denen die ersteren drei sehr gut krystallisiren, möglichst frei von Verunreini gungen erhalten werden können. Handelt es sich darum, Uranoxyd- Natron zu gewinnen , welche Verbindung jetzt eine technische Anwendung ejleidet, nämlich zur Fabrikation des gelben, grünlich schillernden Glases benutzt wird, so kann man ohne Weiteres auf dieses hinarbeiten (siehe Uranoxyd).