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sung von Chlorsilber in Cyankaliumlösung, der man noch eben soviel Cyan kaliumlösung, und dann ihr gleiches oder doppeltes Volumen starken Spi ritus zugesetzt hat. Man rührt mit dieser Flüssigkeit Schlämmkreide zu einem dünnen Breie an, den man mit Wolle oder Leder reichlich und schnell auf die zu versilbernden Gegenstände einreibt. — Nach Thiede (Uhrma cher in Berlin) erhalteir die Uhrzifferblätter dadurch eine schöne matte, weisse, körnige Versilberung, wenn man mit Kupfer gefälltes Silber, mit einer Mischung aus gleichen Theilen zerriebenem Kochsalz und Weinstein, mit den Fingern auf die gut gereinigten Kupfer- oder Bronze-Platten auf reibt. — Die Mischungen zu kalter Versilberung, so namentlich die von Varr en trapp, eigenen sich auch vortrefflich zum Putzen versilberter Ge genstände, um die Stellen, wo das Silber durch den Gebrauch abgegangen ist, wieder zu decken. In meinem Hause dient seit Jahren dazu Schlämm kreide, angerieben mit der Versilberungsflüssigkeit für die galvanische Versilberung. Zur sogenannten nassen Versilberung (Silbersud) siedet man die mit Salpetersäure gebeizten Metalle (Messing, Bronze, Kupfer) mit der Lösung eines Gemenges von 1 Thl. Chlorsilber, 16 Thln. Kochsalz und 16 Thln. gereinigtem Weinstein ohngefähr 1 / 4 Stunde lang in einem irde nen oder emaillirten gusseisernen Gefässe. Die Versilberung ist schön, aber dünn. Auch die erwärmte Lösung eines Silbersalzes in einer Lösung von schwefligsaurem Natron kann zur nassen Versilberung dienen, so wie für Kupfer eine Lösung von Chlorsilber in starker Kochsalzlösung. Zur galvanischen Versilberung werden die bei Kupfer S. 299 u.f. beschriebenen galvanischen Batterien mit einer besonderen Zersetzungszelle benutzt, namentlich die Batterien von Daniell 1 ) und Bunsen. Als Zer setzungszelle dienen Gefässe von Porzellan oder von emaillirtem Gusseisen. In diese kommt die Versilberungsflüssigkeit. Der zu versilbernde Gegen stand wird an dem Zinkpoldrahte (der Kathode) befestigt; ein Platinbleeh oder - Silberblech an dem anderen Poldrahte (der Anode). Die Poldrähte (Leitungsdrähte) dürfen nicht zu dünn, auch nicht unnöthig lang genom men werden; sie sind geglühte Kupferdrähte (auch versilbert) oder Draht seile. Zur Darstellung geeigneter 1 Versilberungsflüssigkeiten sind ausseror dentlich viele Vorschriften gegeben worden. Meistentheils sind es Lösun gen von Cyansilber in Cyankalium, also Lösungen von Cyansilberkalium. Elsner empfiehlt, gewöhnliches legirtes Silber in Salpetersäure zu lö sen, die Lösung zu verdünnen, aus derselben durch Kochsalz Chlorsilber zu fällen, dies gut auszuwaschen und nass in einer Lösung von Cyankalium aufzulösen. — Oder man löst salpetersaures Silberoxyd (Höllenstein) iu Regenwasser, und setzt zu der- Lösung eine concentrirte Lösung von Cyan- 1) Neuerlichst ist eine, wie es scheint, sehr erhebliche Verbesserung dieser Batte- rie durch Bronner angegeben worden. Das Zink kommt danach, in der Form eines weiten Cylinders aus stark amalgamirtem Zinkblech, zwischen das Glasgefäss und das poröse Thongefäss, also ausserhalb des letztem zu stehen; in das Thongefäss kommt eine Spirale aus dünnem Kupferblech. Letzteres ist oben schräg geschnitten, so dass nach dem Aufrollen eine Art Trichter entsteht, in welchen Kupfervitriol gelegt werden kann, um die Kupfervitriollösung in dem Thongefässe gesättigt zu erhalten. Die Oberfläche des Kupfers wird am besten doppelt so gross als die des Zinks genommen. Zur Erre gung des Zinks dient 2- bis 3-procentige Schwefelsäure, ein Gemisch aus 2 Liter Was ser mit etwa 1 Unzenmaass Säure. (Dingi. Journ. Bd. CLXII, S. 118.)