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Die empirische Regel dazu ist die folgende: Man ziehe von dem ermittel ten specifischen Gewichte die Zahl 8,814 ab, hänge dem Reste zwei Nullen an und dividire diese Zahl, welche jetzt als ganze Zahl gilt, durch 579. Der Quotient zeigt den Feingehalt in Gränen an. Es sei z. B. das gefundene specifische Gewicht 10,065, so ist zu nächst: 10,065 — 8,814 = 1,251. Dann ist: 12 . 3 , 100 = 216. Der Fein gehalt ist 216 Grän = 12 Loth. Indem ich im fiebrigen auf die interessante Abhandlung verweise (Journ. für prakt. Chemie Bd. XLIII, S. 193 u. f.), will ich nur bemerken, dass die Legirungen aus Silber und Kupfer ein geringeres specifisches Ge wicht besitzen, als das aus dem Gehalte berechnete, dass also bei dem Legiren eine Vergrösserung des Volumens stattfindet. Dieselbe beträgt ’ 3 Procent bei 131öthigem, Procent bei lllöthigem, >/ 4 Procent bei 91öthigem Silber. Das Versilbern. Metalle, wie Kupfer, Messing, Neusilber u. s. w. werden versilbert, um ihnen die schöne Farbe des Silbers zu geben. Man unterscheidet: die Versilberung im Feuer, die kalte Versilberung, die nasse Versilberung, die galvanische Versilberung und die Versilberung durch Plattiren. Im Feuer versilbert man mittelst Silberamalgam, das man durch Auflösen von erhitztem reinen Silber in erwärmtem Quecksilber und Aus pressen des flüssigen, silberhaltigen Quecksilbers aus dem breiigen Amal game darstellt. Man trägt das Amalgam auf die gehörig gereinigten und gebeizten Gegenstände mittelst einer messingenen Kratzbürste auf, welche man zuerst in eine verdünnte Lösung von Quecksilber in Salpetersäure taucht und dann auf das Amalgam drückt, damit etwas von diesem daran haften bleibt. Nach dem Aufträgen des Amalgams erhitzt man die Ge genstände zum Austreiben des Quecksilbers bis zum Rothglühen. Durch Wiederholung der Operation lässt sich die Silberschicht verstärken. Die ■so versilberten Gegenstände sind matt; sollen sie glänzend werden, so muss man sie poliren (siehe Vergolden). — Anstatt des Silberamalgams benutzt man auch ein Gemenge von 1 Thl. durch Kupfer gefälltem Silber, 4 Thln. Salmiak, 4 Thln. Kochsalz und 1 / i Thl. Quecksilbersublimat, das man, mit Wasser zu einem Brei angerührt, auf das sorgfältig gebeizte und mit Wein stein und Kochsalz abgeriebene Metall aufreibt, wodurch dies einen Ueber- zug von Silberamalgam erhält. — Für Knöpfe wird ein Teig aus 48 Thln. Kochsalz, 48 Thln. Zinkvitriol, 1 Thl. Quecksilbersublimat und 2 Thln. Chlorsilber empfohlen. Zur sogenannten kalten Versilberung werden die sorgfältig gerei nigten Metallflächen, z. B. Barometer- und Thermometer-Scalen, messingene Kreistheilungen u. s. w. mit einem Gemenge aus 1 Thl. frisch gefälltem Chlorsilber, 1 Thl. Kochsalz, 3 Thln. gereinigter Pottasche, 2 / 3 bis 1 Thl. Schlämmkreide feucht eingerieben. — Stein ’) empfiehlt, ein Gemisch von 1 Thl. salpetersaurem Silberoxyd und 3 Thln. Cyankalium, mit Wasser zu einem dicklichen Brei anzurühren und diesen mit wollenen Läppchen auf zureiben. — Varrentrapp empfiehlt als vorzüglicher eine gesättigte Lö- >) Dingler, polyt. Journ. B<1. CVI, S. 75.