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874 Das Silber. Temperatur Milli gr. Temperatur Milligr. 5° + 0,55 16°. — 0,125 6 0,5 17 0,25 7 0,5 18 0,4 8 0,45 19 0,55 9 0,45 20 0,7 10 0,4 21 0,9 11 0,4 22 1,1 12 0,3 23 1,3 13 0,25 24 1,525 14 0,125 25 1,75 Es ist nun noch der Einfluss vorhandener, anderer Metalle bei der Silberprobe auf nassem Wege zu besprechen. Das zu probirende Silber enthält bisweilen Quecksilber, Wismuth, Antimon, Zinn, Blei, Gold, Platin. Sind Antimon, Zinn, Blei in geringer Menge vorhanden, so stören sie die Probe nicht. Ist die Menge des Zinns oder Bleies beträchtlich, so muss man die Legirung in concentrirter kochender Schwefelsäure auflösen. Das Zinn bleibt dann bei Zusatz der Kochsalzlösung gelöst und stört nicht. Ist gleichzeitig Gold vorhanden, so entsteht kein Goldpurpur, wie bei der Anwendung von Salpetersäure, der die Flüssigkeit trübt und deshalb die Probe beeinträchtigt (Levol 1 ). Mascazzini 2 ) wendet erst etwas Salpe tersäure, dann Schwefelsäure an. Bei dem Vorhandensein von Blei ist es unangenehm, dass das Chlorsilber viel schwefelsaures Bleioxyd nicht nie- derzureissen vermag. Ist die Menge des Antimons bedeutend, so setzt man der Lösung in Salpetersäure Weinsäure zu, ebenso bei Gegenwart von Wismuth, welches sonst basisches Chlorid bildet. Quecksilber, selbst in geringer Menge, macht die Probe ungenau, weil Chlorsilber in einer Flüssigkeit, welche salpetersaures Quecksilberoxyd enthält, sehr löslich ist. Ein Zusatz von essigsaurem Natron oder essig saurem Ammon zu der Salpetersäure-Lösung beseitigt den Uebelstand, es entsteht essigsaures Quecksilberoxyd, das nicht lösend auf Chlorsilber wirkt (Gay-Lussac, Levol). Macht man die Probe ohne Zusatz von Essig säure-Salz, so bildet sich, wenn etwas Kochsalzlösung im Ueberschuss vor handen, Quecksilberchlorid, das dem Chlorsilber die Eigenschaft benimmt, sich am Licht zu färben 3 ). Ist in der Legirung mehr als 7« Gold oder Platin vorhanden, so muss man sie vor der Behandlung mit Salpetersäure mit mehr Silber legiren, weil sonst Silber bei dem Gold und Platin ungelöst bleibt. Bei dem Vorhandensein von Platin geht von diesem in Lösung, dies stört indes» nicht 4 ). • Hydrostatische Probe. — Nach Karmarsch lässt sich hei ge prägtem, gepresstem oder gehämmertem, überhaupt gleichmässig verdich tetem Silber der Feingehalt aus dem specifischen Gewichte berechnen. 1) Dingi, polyt. Journ. Bd. CXXXVII, S. 441. — 2 ) Chem. Centralbl. f. 1857, S. 299. — 3 ) Journ. f.-prakt. Chem. Bd. XXXVIII, S. 177. — 4 ) lieber das Probiren im Allge ¬ meinen siehe: Gay-Lussac, vollständiger Unterricht über das Verfahren, das Silber auf nassem Wege zu probiren; von Liebig übersetzt. Braunschw. Vieweg. — Dfe Pro- birkunst, nach Chaudet: L’art d’essayer, von Hartmann. Weimar, Voigt. — Mulder, die Silberprobirmethode, deutsch von Grimm. Leipzig, 1859. —■ Chemisches Handwörterb., Artik,: Abtreiben; Silber, Erkennung u. Bestimmung, v. Varrentrapp.