Volltext Seite (XML)
möglicherweise geringer ist. Um dies zu ermitteln, giebt man nun zu der Flüssigkeit zuerst 1 CC. der ZehnteJ-Silberlö'sung, um das zugesetzte CG. der Zehntel-Kochsalzlösung zu neutralisiren, das heisst zu fällen und un wirksam zu machen, und klärt die Flüssigkeit durch Schütteln. Hierauf setzt man wiederum 1 CC. der Zehntel - Silberlösung hinzu. Entsteht 897 dadurch keine Trübung, so ist der Feingehalt der Münze genau entsteht aber dadurch eine Trübung, so schüttelt man, giebt ein zweites CC. der Silberlösung hinzu und so fort bis keine Trübung mehr eintritt. Von den verbrauchten CC. der Silberlösung (das erste zur Ausgleichung der Zehntel-Kochsalzlösung zugesetzte wird natürlich nicht mitgerechnet) zieht man l 1 /^ ab, nämlich 1 für das letzte CC., welches keine Trübung mehr hervorbrachte, und 1 / 3 für das vorletzte, der Rest giebt die Tausend 897 stel Silber, welche an L — des Feingehalts fehlen. Angenommen, man habe 3 CC. der Zehntel-Silberlösung verbraucht, so beträgt der Feingehalt w ~-So = 8951/2 Tausendstel - In den Münzwerkstätten wird von der für die Münzen bestimmten, schmelzenden Legirung, ehe man dieselbe in-Zaine.giesst (Seite 861), eine Probe geschöpft, durch Eingiessen in Wasser granulirt und dann probirt. Wäre der Gehalt bei diesem Probiren so gefunden worden, wie es im letz ten Beispiele angegeben, nämlich zu 895'/j Tausendstel und sollten die Münzen einen Feingehalt von ■ oder als Minimum von ■----- haben’ so müsste natürlich der schmelzenden Legirung noch Silber in dem betref fenden Verhältnisse zugesetzt werden. Man. kennt die Menge des Ein satzes in dem Tiegel, es lässt sich daher die Menge des zuzusetzenden Sil bers leicht berechnen. Die Normal - Kochsalzlösung bereitet man am leichtesten auf folgende Weise. Man nimmt reines durchsichtiges Steinsalz in groben Stücken oder in Ermangelung desselben Kochsalz des Handels. Letzteres muss gereinigt werden, indem man es in möglichst wenig Wasser löst und so lange mit Barythydratlösung versetzt, als dadurch ein Niederschlag entsteht. Diesen lässt man absetzen, leitet etwas Kohlensäure in die klare Flüssigkeit, um den überflüssig zugesetzten Baryt und den aus dem Gypse freigewordenen Kalk zu fällen , kocht dann die Lösung einige Zeit, lässt absetzen und fil- trirt. Die klare Kochsalzlösung dampft man ein, bis sich eine merkliche Menge Salz ausscheidet, dann füllt man die völlig gesättigte Lösung in eine Flasche, um sie, vor Staub geschützt, erkalten zu lassen. Auch aus reinem kohlensauren Natron und reiner Salzsäure kann man sich reines Kochsalz darstellen; die neutralisirte Lösung wird eingedampft, der Rückstand bis zum Verjagen der freien Säure erhitzt, dann zu -einer gesättigten Lösung in Wasser gelöst. Die gesättigte Kochsalzlösung enthält bei einer Temperatur von 10 bis 20° C. in 100 CC. 31,84 Grm. Kochsalz (specif. Gew. 1,2043; Gehalt 26,428 Proc. Kochsalz, Liebig). Sie muss nun so weit mit Wasser verdünnt wer den, dass 100 CC. der verdünnten Lösung 1,000 Grm. Silber fällen. Dies ist der - Fall, wenn in 100 CC. der Lösung 0,5417 Grm. Kochsalz enthalten sind (Ag: NaCl = 108 : 58,5 — 1,000 : 0,54166). Es müssen daher