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ben, wenn nicht das resultirende Silberkorn stets ohngefähr Viooo Blei und Spuren von Kupfer enthielte. Der Verlust ist verschieden nach dem Fein gehalte der Legirung, er wächst mit der Menge der unedlen Metalle, bis diese etwa die Hälfte des Silbers betragen, dann nimmt er wieder ab. Es versteht sich von selbst, dass die Art und Weise der Ausführung der Ope ration Einfluss hat auf denselbenjeder Probirer muss ihn daher für die Art und Weise, wie er arbeitet, ermitteln und den gefundenen Feingehalt danach corrigiren. Varrentrapp giebt die folgende Corrections-Tabelle: Wahrer Silbergehalt. Durch Capellenprobe gefundener. Verlust. 1000 998,5 1,5 950 947,0 3,0 900 896,0 4,0 800 795,7 4,3 700 095,4 4,0 G00 595,4 4,6 500 495,4 4,6 400 396 4,0 300 297,3 2,7 200 197,5 2,5 100 99,1 1,0 Bei Versuchen, von Hambly 1 ) angestellt, war der Verlust beim Ab treiben von 1 Grm. reinem Silber mit 10 Grm. Blei 12 Promille, beim Abtreiben von 5 Grm. Silber mit dem gleichen bis 35fachen Gewichte Blei 5,5 bis 18,8 Promille. Die Probe auf nassem Wege. — An die Stelle der Cupellation ist von Gay-Lussac im Jahre 1830 die Silberprobe auf nassem Wege eingeführt worden, und da sie weit genauere Resultate giebt, so wird sie jetzt allgemein in den Münzen befolgt. Die nasse Probe ist die volume trische Bestimmung des Silbers mit einer Kochsalzlösung, welche nicht wie die Seite 851 erwähnte, im Liter 1 /i 0 Aeq. Kochsalz enthält, sondern welche so angefertigt ist, dass 100 CG. derselben 1 Gramm reines Silber als Chlorsilber fällen (Normal-Kochsalzlösung). Äusser dieser bedarf man noch einer zehnfach verdünnten Kochsalzlösung, einer Zehntel-Kochsalz lösung und einer entsprechenden Zehntel-Silberlösung, das heisst einer Silberlösung, welche in 100 CG. 0,1 Grammen Silber, also in 1000 CG. 1 Grm. Silber enthält. War es schon für die Cupellation erforderlich, annähernd den Silber gehalt der zu prüfenden Legirung zu kennen, um die Menge des Bleies da nach bemessen zu können, so ist dies noch mehr für die genaue Probe auf nassem Wege der Fall; man muss ihn bis auf 5 oder 6 Tausendstel ken nen, also, da die Strichprobe hier nicht ausreicht, ihn vorläufig durch Cu pellation ermitteln oder, was im Allgemeinen das Bequemste sein wird durch einen vorläufigen volumetrischen Versuch. Dass die vorläufige Probe wegfällt, wenn der Silbergehalt schon anderweitig hinreichend annähernd gekannt ist, wie bei dem Probiren mancher Münzen, versteht sich von selbst. Man wägt nun von der Legirung so viel zur Prüfung ab, als annä hernd 1 Grm. reinem Silber entspricht, giebt von der Kochsalzlösung so gleich 100 C.C. hinzu, schüttelt und prüft nun mit der Zehntel-Kochsalz- i) Chem. Centralbl. 1856, 8. 509 55*