Volltext Seite (XML)
Wolframsaures Silberoxydul. Rührt man weisses neutrales wol framsaures Silberoxyd in Wasser und leitet man Wasserstoffgas durch die Flüssigkeit, wie bei molybdänsaurem Silberoxydul angegeben, zo resultirt das Oxydulsalz von der Formel: Ag 2 O,2WO 3 als schwarzes schimmerndes Pulver (Rautenberg 1 ). Tantalsaures und antimonsaures Silberoxyd sind weisse Nie derschläge (Berzelius). Tellursaures Silberoxyd. Das neutrale Salz: AgO,TeO s ist ein dunkelgelbei - Niederschlag. Von Wasser wird es zerlegt, es entsteht ein braunes basisches Salz, nach dem Kochen mit Wasser der Formel 3AgO, 2TeO 3 entsprechend. Eine Lösung des Salzes in Ammoniakflüssig keit mit salpetersaurem Silberoxyd gemischt und verdampft, giebt das noch basischere Salz: 3AgO,TeO a . — Mit den sauren Kalisalzen der Tellursäure können auch entsprechende Silbersalze erhalten werden. Sie sind unlöslich (Berzelius). Arsenigsaures SiIberoxyd und arsensaures Silberoxyd sind schon bei Arsen S. 557 und 569 besprochen worden. Das letztere Salz erhält man, nach Kühn 2 ), krystallinisch dunkelpurpurfarbig, wenn man zu einer kochend heissen Lösung von salpetersaurem Silberoxyd eine stark concentrirte, fast syrupdicke Lösung von Arsensäure setzt. Zur Bestimmung und Scheidung des Silbers. Die Eigenschaft des Silbers, aus den Lösungen fast aller seiner Salze durch Salzsäure oder Chloride als Chlorsilber vollständig gefällt zu wer den, macht im Allgemeinen die Bestimmung und Scheidung des Metalls zu einer sehr leichten Operation. Man bringt deshalb in der Regel das Silber nicht zu den übrigen aus sauren Lösungen durch Schwefelwasser stoff fällbaren Metallen, sondern man bewerkstelligt die Scheidung durch Salzsäure, vor der Behandlung der Lösung mit Schwefelwasserstoffgas. Die Fällung des Silbers durch Salzsäure geschieht am besten aus der etwas erwärmten Lösung. Nach der Fällung wird tüchtig durchgerührt oder geschüttelt, damit die, die Flüssigkeit trübenden Theilchen, von dem Niederschlage niedergerissen werden. Nach erfolgter Klärung sammelt man das Chlorsilber auf einem bei 100° C. getrockneten und zwischen Uhrschälchen genau gewogenen Filter, oder auf einem Filter, zu welchem man ein zweites als Tara gemacht hat, wäscht mit warmem Wasser voll ständig aus, trocknet bei 100° C. und wägt. Es wird auf diese Weise ein genaueres Resultat erhalten, als wenn man das Chlorsilber, so weit es an geht, vom Filter nimmt, im Tiegel schmilzt und das Filter mit dem Reste des Niederschlags verbrennt. Bei dem Verbrennen deS Papiers wird näm lich stets Silber aus dem Chloride reducirt, und ausserdem lässt sich das geschmolzene Chlorsilber nur mühsam aus dem Tiegel bringen, S. 829. Hat man die Fällung des Chlorsilbers sehr heiss ausgeführt und den Nie derschlag durch Umrühren gut vereinigt, so kann man die Flüssigkeit von demselben so gut wie vollständig abgiessen; dann spühlt man das Chlor silber in ein Porzellanschälchen (oder einen Porzellantiegel), wäscht es darin, durch wiederholtes Erwärmen mit kleinen Mengen Wasser und Ab- 1) A. a. O. — 2) Kopp n Will j aliresber . i 857) s. 257.