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Bestimmung und Scheidung, des Kobalts. 71 trennen, dass man zu der Lösung, worin sie sich finden, Weinsäure giebt und dann Schwefelammonium zufügt, wodurch Kobalt und Nickel als Schwe felmetalle gefällt werden, während die Thonerde in der Lösung bleibt. — Schmilzt man ein Gemenge von Thonerde, Kobaltoxydul und Nickeloxy dul mit Kalihydrat im Silbertiegel, und behandelt man die Schmelze mit Wasser so bleiben Kobaltoxydul und Nickeloxydul (kalihaltig) zu rück, die Thonerde geht in Lösung. — Giebt man zu einer Lösung, wel che Thonerde neben Nickeloxydul und Kobaltoxydul enthält, kohlensaures Kali und fügt man dann Cyankalium hinzu, so lösen sich die letzteren, während die erstere ungelöst bleibt (Fresenius und Haidlen). Von dem Mangan kann man das Kobalt dadurch scheiden, dass man beide Metalle durch Schwefelammonium als Schwefelmetalle aus der Lösung fällt, und dann sehr verdünnte Salzsäure oder concentrirten Essig bis zur schwach sauren Reaction hinzufügt, wodurch das Schwefelmangan zersetzt und gelöst wird, das Schwefelkobalt ungelöst bleibt. Fällt man. aus der Manganlösung durch Schwefelammonium nochmals Schwefelmangan, und fügt man dann wiederum Salzsäure oder Essigsäure hinzu, so können die Spuren von dabei befindlichem Schwefelkobalt beseitigt werden. Die Scheidung des Nickels von Mangan lässt sich ebenfalls auf diese Weise, indess nicht so vollständig, bewerkstelligen. Verwandelt man die durch Kalilauge gefällten Oxyde durch Schmelzen mit kohlensaurem Natron und Schwefel, oder durch Erhitzen in einem Strome Schwefelwasserstoffgas in Schwefelmetalle, und .behandelt man diese mit angesäuertem Wasser, so wird die Scheidung vollständiger sein. — Nach Schiel 1 ) fällt Chlorgas aus einer mit essigsaurem Natron versetzten Lösung von Nickelchlorür und Manganchlorür Mangansuperoxyd, während das Nickelsalz dadurch nicht afficirt wird. Zur Scheidung des Kobalts von Mangan können übrigens auch meh rere der Wege eingeschlagen werden, welche zur Scheidung des Kobalts von Nickel in Anwendung kommen. Zur Scheidung des Nickels von Zink, welche bei der Analyse des Neu silbers auszuführen ist, wird am zweckmässigsten das von Wöhler 2 ) ange gebene Verfahren befolgt. Man vermischt die concentrirte Lösung der bei den Metalle mit Kalihydrat im Ueberschusse und fügt dann soviel Blau säure hinzu, dass der Niederschlag sich wieder löst. Aus dieser Lösung fällt nun Einfach-Schwefelkalium Schwefelzink, während das Nickel in Lösung bleibt. Hat sich die Flüssigkeit nach einiger Digestion geklärt, so filtrirt man und wäscht den Niederschlag mit schwacher Schwefelkalium lösung aus. Die Nickellösung wird mit Salzsäure und chlorsaurem Kali ge kocht bis das Cyanür zerstört ist dann wie gewöhnlich behandelt. Es muss bemerkt werden, dass Schwefelammonium nicht anstatt des Schwefel kaliums genommen werden kann. Auf die Eigenschaft des Zinks, selbst aus sehr sauren Lösungen von essigsaurem Zinkoxyd durch Schwefelwasserstoff gefällt zu werden und die Eigenschaft des Nickels unter gleichen Umständen nicht gefällt zu werden, gründete Smith ein Verfahren, das Zink vom Nickel zu scheiden, das neuerlichst durch Brunner 3 ) verbessert ist. Die Salzsäure- oder Salpe- ') Journ. f. prakt. Chem. Bd. LIX, S. 184. — 2 ) Ann. d. Chem. u. Phartn. Bd. LXXXIX, S. 376. — 3 ) Dingler, polyt. Journ. Bd. CL, 8. 369.