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Das Nickeloxydul wird aus seinen Lösungen, auch wenn sie Am moniaksalze enthalten und ammoniakalisch sind, durch Kalilauge oder Natronlauge vollständig gefallt, man hat also in diesem Falle nicht nöthig, Schwefelammonium anzuwenden. Verlangt das Vorkommen anderer Kör per, wie Phosphorsäure, Borsältre, die Fällung des Nickels durch Schwefel ammonium, so muss man so operiren, wie es Seite 60 angegeben ist. Die durch Schwefelwasserstoff aus sauren Lösungen fällbaren Metalle scheidet man durch Schwefelwasserstoff von dem Kobalt und Nickel. Von den durch Schwefelammonium nicht fällbaren Metallen, resp. Basen, also den alkalischen Erden und Alkalien, scheidet man Kobalt und Nickel durch Schwefelammonium oder Ammoniumsulfhydrat. Es ist daher nur die Scheidung des Kobalts und Nickels von denje nigen Metallen, resp. Basen, im Speciellen zu besprechen, welche gleich zeitig mit ihnen durch Schwefelammonium gefällt werden, wie Eisen, Thon erde, Mangan, Zink, sowie die Scheidung der beiden Metalle von einander. Zur Scheidung des Kobalts und Nickels von Eisen wird das in der Lösung befindliche Eisen in Eisenchlorid umgewandelt, und dann wird die Lösung in der Kälte mit einem Ueberschusso von kohlensaurem Baryt stehen gelassen, unter häufigem Umrühren oder Umschütteln. Eisenoxyd fällt nieder. Kobalt und Nickel bleiben vollständig in Lösung. In dem ba rythaltigen Eisenoxyde wird das Eisenoxyd auf bekannte Weise bestimmt; aus der Lösung fällt man, nach Entfernung des Baryts durch Schwefel säure, das Kobalt und Nickel. Auf gleiche Weise lassen sich Kobalt und Nickel von der Thonerde trennen und überhaupt von allen Basen, welche in der Kälte aus den Lösungen ihrer Salze durch kohlensauren Baryt nie dergeschlagen werden. Schwarzenberg 1 ) fand, dass kleine Mengen von Nickeloxydul, wenn sie mit vielem Eisenoxyd vorkommen , nicht vollständig durch koh lensauren Baryt vom Eisenoxyde getrennt, sondern theilweise mit dem selben gefällt werden, wenn nicht die Lösung eine reichliche Menge von Salmiak enthält. Er empfiehlt, als eben so gut, die Fällung durch koh lensaures Ammon, nach dem von Herschel angerathenen Verfahren. Die Flüssigkeit, welche Eisenchlorid und Nickelchlorür enthält, wird mit Sal miak versetzt, stark verdünnt, dann wird eine Lösung von kohlensaurem Ammon zugegeben, zuletzt tropfenweise und sehr verdünnt, so lange sich der entstehende Niederschlag wieder löset. Die Flüssigkeit hat dann ihre Durchsichtigkeit verloren, ohne dass jedoch ein Niederschlag zu erkennen ist. Man erhitzt sie nun langsam zum Sieden und kocht kurze Zeit. Es fällt basisches Eisensalz nieder, das sich rasch absetzt. Nachdem man sich durch Zusatz eines Tropfen Ammoniak zu der klaren Flüssigkeit über zeugt hat, dass alles Eisenoxyd ausgefällt ist, giebt man'noch eine geringe Menge von Ammoniak hinzu, um das basische Eisensalz in Eisenoxyd hydrat zu verwandeln, filtrirt u. s. w. Das Verfahren gelingt nur, wenn sich in der Flüssigkeit nicht erhebliche Mengen von Schwefelsäure finden; beim Vorhandensein dieser Säure thut man am besten, erst durch Ammo niak nickelhaltiges Eisenoxyd zu fällen, dies in Salzsäure zu lösen und nun die Scheidung, wie angegeben, auszuführen. Von der Thonerde sind Kobaltoxydul und Nickel auch dadurch zu ’) Ann. d. Chem. u. Pbarm. Bd. XCVH, S. 216.