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Bestimmung und Scheidung des Kobalts, 69 und Faraday 1 ); weisser als Eisen, eben so dehnbar und rostet weniger leicht. Das Meteoreisen besteht zum grossen Theil aus einer’ Legirung von Eisen und Nickel. Der in verdünnter Salzsäure lösliche Theil der berühmten Meteoreisenmasse von Pallas — welche unter Obhut der Pe tersburger Akademie steht, und noch jetzt' über 2000 Pfund wiegt — enthält, nach Berzelius: 88 Eisen, 10,7 Nickel und sehr geringe Mengen von Kobalt, Mangan, Kupfer, Zinn; der in verdünnter Salzsäure unlös liche Theil ( 1 / 2 Proc. betragend): 68 Eisen, 17,7 Nickel, 14 Phosphor. •— Die Legirung aus Nickel, Kupfer und Zink, welche das bekannte Argen- tan oder Neusilber bildet, soll bei dem Kupfer besprochen werden. Zur quantitativen Bestimmung und Scheidung des Kobalts und Nickels. Kobalt und Nickel werden für die quantitative Bestimmung am besten als Oxydulhydrat durch Kalilauge oderNatronlauge gefällt. Der Nieder schlag muss sehr sorgfältig mit kochendem Wasser ausgesüsst werden. Der Nickelniederschlag hinterlässt nach dem Glühen unter Luftzutritt Nickeloxydul, aus welchem die Menge des Nickels berechnet wird. Mit dem Kobaltniederschlage verhält es sich anders, er hinterlässt Oxyduloxyd von nicht constahter Zusammensetzung. Man reducirt deshalb daraus das Metall durch Wasserstoffgas, was am bequemsten in einem Porzellantiegel geschehen kann. Die Temperatur muss bei der Reduction schliesslich eine hohe sein, damit nicht das Metall pyrophorisch zurück bleibe. Fremy giebt an, dass das Metall alkalisch reagire, weil das durch Kali oder Natron gefällte Kobaltoxydulhydrat stets Alkali enthalte. Fresenius bestätigt dies. Das Alkali lässt sich durch Wasser entfernen. Das Kobalt kann auch als oxalsaures Kobaltoxydul gefällt werden. Man giebt zu der Kobaltlösung Oxalsäure oder saures oxalsaures Kali und neutralisirt dieselbe mit kohlensaurem Alkali so weit, dass noch eine schwach saure Reaction bleibt. Nach längerer Zeit, oft nach mehreren Tagen, erfolgt die Fällung vollständig, wobei sich der Niederschlag so fest an das Glas ansetzt, dass er nur schwierig zu sammeln ist. Man süsst mit kaltem Wasser aus, und glüht im Wasserstoffgasstrome. Wenn in den Kobalt-Lösungen Ammoniaksalze verkommen, oder wenn sie ammoniakalisch sind, so werden sie nicht durch Kali und Natron ge fällt. Man scheidet dann das Kobalt als Schwefelkobalt durch Schwefel ammonium aus der eventuell neutralisirten oder ammoniakalisch gemach ten Lösung. Das Schwefelkobalt lässt sich leicht aussüssen und oxydirt sich dabei nicht. Nachdem es mit dem Filter im Porzellantiegel geröstet worden, löst man es in Salpeter-Salzsäure und diese, durch Abdampfen möglichst neutral gemachte Lösung fällt man durch Natronlauge. Man kann die Lösung auch unter Zusatz von Schwefelsäure abdampfen und die rückständige Salzmasse bis zum Verjagen der überschüssigen Säure er hitzen, wonach dann neutrales schwefelsaures Kobaltoxydul zurückbleibt. Beim Vorhandensein von Phosphorsäure und Borsäure muss das Kobalt ebenfalls als Schwefelkobalt gefällt werden. l ) Gilbert, Ann. d. Phys. Bd. LXVI, 8. 289.