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66 Nickel. man die Verbindung in schönen violblauen Blättchen (platten Prismen). Sie wird durch Wasser zersetzt (Rammeisberg 1 ). Schwefligsaures Nickeloxydul: NiO, S O 2 . — In Wasser suspen- dirtes, frisch gefälltes Nickeloxydulhydrat löst sich leicht beim Einleiten von Schwefligsäuregas. Die Lösung giebt beim Verdampfen im Wasserbade eine undeutlich krystallinische Masse (Rammeisberg 2 ), bei allmäliger Verdunstung schöne tetraedrische Krystalle des Salzes: NiO, S O 2 6HO (Muspratt 3 ). Dasselbe ist unlöslich in Wasser, löslich in schwefligsäure haltigem Wasser, wird beim Erhitzen mit Wasser undurchsichtig, wahr scheinlich wegen Austretens von Wasser. Beim Kochen der Lösung von Nickeloxydulhydrat in schwefliger Säure erhielt Muspratt in der That j ein Salz mit nur 4 Aeq. Wasser. Metallisches Nickel wird von wässeriger schwefliger Säure unter Bildung von schwefligsaurem und unterschweflig saurem Nickeloxydul aufgenommen und beim Verdunsten der Lösung schiesst anfangs das erstere Salz an (Fqj'dos und Gelis). Aus der Lösung des schwefligsauren Nickeloxyduls in Ammoniak flüssigkeit fällt Weingeist einen hellblauen krystallinischen Niederschlag von schwefligsaurem Nickeloxydul - Ammoniak: NiO, S O 2 -|- l'/ 2 H 3 N 3 HO, das in wenig Wasser löslich ist, von mehr Wasser zersetzt wird (Rammeisberg). Unterschwefligsaures Nickeloxydul: NiO, S 2 O 2 6 H 0. — Ist wie das Kobaltsalz durch Wechselzersetzung von schwefelsaurem Nickel oxydul und unterschwefligsaurem Strontian zu erhalten. Die grüne Lösung giebt es beim Verdampfen über Schwefelsäure in grünen Krystallen, welche genau die Form des Magnesiasalzes zeigen. Beim Erhitzen gehen Wasser, Schwefel und schweflige Säure fort und es bleibt ein gelber Rückstand von Schwefelnickel (Rammeisberg 4 ). — Die Lösung des Nickels in schwefliger Säure, aus welcher beim Verdunsten zuerst Schwefligsäure-Salz anschiesst, liefert bei weiterem Verdunsten Unterschwefligsäure-Salz (For dos und Gelis). Vermischt man eine concentrirte Auflösung des Salzes mit Ammoniak flüssigkeit, so entsteht eine blaue Lösung, aus welcher Alkohol ein blaues krystallinisches Pulver von unterschwefligsaurem Nickeloxydul- Ammoniak: Ni 0, S 2 0 2 2 H 3 N 6 H 0 abscheidet. Es wird an der Luft schnell zersetzt. Selensaures Nickeloxydul: Ni 0, Se 0 3 krystallisirt, nach Mit scherlich 5 ), mit 6 Aeq. Wasser in der Form des analogen Schwefelsäure- Salzes. — Selenigsaures- Nickeloxydul gleicht dein entsprechenden Kobaltsalze, nur dass es grün ist (Berzelius 6 ). Salpetersaures Nickeloxydul: NiO, N O5 -f- 6 HO wird durch Auflösen von Nickel, Nickeloxydul u. s. w. in Salpetersäure und Abdampfen der Lösung in smaragdgrünen Säulen erhalten, welche in feuchter Luft zerfliessen und in Weingeist löslich sind (Mi]Ion). Beim Erhitzen geben sie zuerst gelbliches basisches Salz, dann Oxyd und zuletzt bleibt Oxydul zurück. Die warm bereitete concentrirte Auflösung des Salzes in Ammoniak- ■) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. LVIII, S. 295. — 2 ) Ebend. Bd. LXVII, 8. 391. — Ann. d. Chetn. u. Pharm. Bd. L, S. 281 u. Bd. LXIV, S. 240. ■— 4 ) Pogg Ann. d. Phys. Bd. LVI, S. 309. — 5 ) Ebend. Bd. XII, S. 144. — “) Schweigger’s Journ. f. Chem. u. Phys. Bd. XXXII, S. 156.