Volltext Seite (XML)
772 Quecksilber. — Jodstrontium-Quecksilbercyanid: SrJ, 2 HgCy 6 HO, gleicht dem Bariumsalz (Güster). Chlorcalcium-Quecksilbercyanid: CaCl, 2HgCy 6 HO, kry- stallisirt in kleinen prismatischen Nadeln, die an der Luft verwittern (Brett, Poggiale). — Jodcalcium-Quecksilbercyanid ist wie das vorige Salz zusammengesetzt r dem es auch übrigens gleicht. — Brom calcium-Quecksilbercyanid: CaBr, 2HgCy -f- 5 HO, bildet farblose, schiefe, vierseitige Prismen, sehr löslich in Wasser und Weingeist (Güster). Chlormagnesium-Quecksilbercyanid: MgCl,2HgCy 2H0. An feuchter Luft zerfliessliche Nadeln (Brett, Poggiale). Auch Ver bindungen des Cyanquecksilbers mit Manganchlorür, Chlorzink, Chlornickel, Chlorkobalt sind von Poggiale dargestellt worden (a. a. 0.). Quecksilbercyanid und chromsaures Kali. Eine gemischte Lö sung der beiden Salze liefert gelbe blätterige wasserfreie Nadeln, die sich beim Erhitzen in einer Röhre entflammen (Caillot und Podevin 1 )- Dieselben Krystalle werden aus einer Lösung von chromsaurem Quecksil beroxyd in Kalium-Quecksilbercyanidlösung erhalten (Geuther 2 ). Nach Poggiale 3 ) sind dieselben nach der Formel: KaO, CrO 3 -f- 2 HgCy, zusammengesetzt, während Rammeisberg 4 ) und Darby s ) die Formel: 2 (KaO, CrO 3 ) -|- 3HgCy, geben. Quecksilbercyanid und unterschwefligsaures Kali. Kess ler 6 ) erhielt einmal das Salz: KaO, S 2 O 2 HgCy. Quecksilbercyanid mit oxalsaurem Quecksilberoxydul. St. Evre 7 ) erhielt aus der Mutterlauge von der Bereitung des Cyanquecksil bers das Salz: 4 (HgCy) Hg a O, C 2 O 3 . Quecksilber-Eisencyanide. Die Auflösungen von salpetersaurem Quecksilberoxydul und von salpetersaurem Quecksilberoxyd werden durch gelbes Blutlaugensalz weiss gelatinös gefällt, durch rothes Blutlaugen salz gelb. Kaliumeisencyanür-Quecksilbereyanid. Aus einer heissen Lö sung von 2 Thln. Cyanquecksilber und 1 Thl. Blutlaugensalz krystallisirt beim Erkalten die Verbindung: (2KaCy, FeCy) -|- 3HgCy 4- 4H0 in rhombischen, dem Blutlaugensalze gleichenden blassgelben Tafeln aus (Kane 8 ). Dieselbe Verbindung ist nach J. Löwe 9 ) in der gelben Flüs sigkeit enthalten, welche resultirt, wenn man eine mässig concentrirte wäs serige Lösung von rothem Blutlaugensalze mit Quecksilber schüttelt und von dem sich ausscheidenden Eisenoxyd und überschüssigen Quecksilber abfiltrirt. Bunsen”) hat ein interessantes Salz, der Formel: Hg a FeCy 3 , H 3 N, HO, entsprechend, dargestellt. Mit Rhodan bildet das Quecksilber ein Rhodanür und ein Rhodanid. Quecksilberrhodanür, Hg 2 Rn oder Hg 2 C 2 NS 2 . — DasRhodanür 7 ) Kastner, Archiv d. Pharm. Bd. V, S. 440. — 2 ) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. CVI, S. 241. — 3) Compt. rend. T. XXIII, p. 766. — 4 ) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LXXXIV, S. 281. — ») Ebend. Bd. LXV, S. 204. — «) Pogg. Ann. Bd. LXXIV, S. 274. — ’) Pharm. Centralbl. 1854. S. 668. — 8 ) Journ. f. prakt. Chem. Bd. XIX, 8. 405.— ») Kopp u. Will, Jahresber. f. 1857. S. 273.— 10 ) Pogg. Ann. Bd. XXXIV, 8. 139.