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Chlorstrontiuin - Quecksilbercyanid. 771 halten werden, sondern scheidet sich auch aus einer gemischten Lösung von Cyankalium und Quecksilberchlorid ab, sowie aus einer Lösung von Quecksilberchlorid in Kalium-Quecksilbercyanidlösung (Geuther) 1 ). Es tritt in glänzenden Blättchen auf, die in Wasser ziemlich leicht, auch in Weingeist löslich sind (Desfosses, Brett) 2 ). — Bromkalium-Queck silbercyanid: KaBr, 2HgCy —4 HO, scheidet sich in glänzenden Blätt chen aus, die in kaltem Wasser etwas schwer löslich, in heissem Wasser sehr leicht löslich sind, und auch von Weingeist gelöst werden (Caillot, Brett). —■ Jodkalium-Quecksilbercyanid: KaJ,2HgCy. Das Salz tritt in grossen silberglänzenden Blättchen oder langen Nadeln auf, die in Wasser schwerlöslich sind. Säuren scheiden aus der Lösung rothes Queck silberjodid ab (Caillot 3 ), Liebig, Souville 4 ), Preuss) 8 ). Alle diese, sowie die übrigen ähnlich zusammengesetzten Verbindun gen sind, nach Geuther 6 ), als Verbindungen von Doppelcyaniden mit Chlo riden, Bromiden, Jodiden zu betrachten, also als: KaCy, HgCy, HgCl-j--HO; KaCy, HgCy, HgBr -]- 4 HO u. s. f., was auch der Umstand zeigt, dass selbst die schwächsten Säuren, wie arsenige Säure z. B., aus ihnen Blau säure entwickeln, was nicht der Fall sein könnte, wenn alles Cyan mit Quecksilber darin verbunden wäre. Vielleicht ist es noch richtiger, sie als Verbindungen von Doppelcyaniden mit Doppelchloriden u. s. w. anzusehen, z. B.: KaCl, 2 HgCl-j- 2 (KaCy, 2 HgCy) j-3H0u. s. f. (Otto). Chlorammonium-Quecksilbercyanid: Am CI, 2 HgCy, krystal lisirt in langen seidenglänzenden Nadeln (Brett, Poggiale); aus der Mutterlauge dieses Salzes krystallisirt das Salz: 2 Am CI, HgCy (AmCy, Am CI, Hg CI; Geuther), in dreiseitigen glänzenden Blättchen aus (Pog giale) 7 ); welche von Mineralsäuren beim Erhitzen zersetzt werden. Chlornatrium - Quecksilber cyanid: NaCl, Hg Cy (NaCl, Hg CI NaCy, HgCy; Geuther), krystallisirt in schönen durchsichtigen Na deln, die in Wasser, besonders kochendem, leicht löslich sind (Poggiale a. a. 0.). Brett erhielt ein Salz mit 2 Aeq. Quecksilbercyanid. — Brom natrium-Quecksilbercyanid: NaBr, 2 Hg Cy 3 HO, tritt in silber glänzenden Nadeln auf (Caillot) 8 ). — Jodnatrium-Quecksilber cyanid: NaJ, 2 HgCy -f- 4HO, krystallisirt aus Wasser in farblosen kleinen vierseitigen Prismen, aus Alkohol auch wohl in quadratischen Ta feln (Güster) 9 ). Chlorbarium-Quecksilbercyanid: BaCl, HgCy 4" 4H0, bildet schöne vierseitige Prismen, die an der Luft verwittern (Poggiale). Brombarium-Quecksilbercyanid: BaBr, 2 HgCy -j- CHO, krystalli sirt, nach Caillot, in glänzenden Blättchen. — Jodbarium-Quecksil bercyanid: BaJ, 2 HgCy + 4 HO, krystallisirt in Blättchen, ist in Was ser und Weingeist löslich (Güster). Chlorstrontium-Quecksilbercyanid. Eine Lösung von 2 Aeq. Cyanquecksilber und 1 Aeq. Chlorstrontium giebt beim freiwilligen Ver dampfen feine seidenglänzende Prismen des Salzes: SrCl, 2 HgCy6 HO. 1) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. CVI, S. 241. — 2 ) Journ. f. prakt. Chem. Bd. XII, S. 433. — * *) Trommsdorff, Neues Journ. d. Pharm. Bd. VI, S. 2. — 4 ) Journ. de Pharm. T. XXVI, p. 476. — 8 ) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. XXIX, S. 325. •) A. a. O. — ’) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LX1V, S. 303; Compt. rend. T. XXIII. p. 752.— 8) Journ. de Pharm. T. XVII, p. 351.— 9 ) Pharm. Centralbl. 1848. S. 719.