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Quecksilberoxychloride. / 59 das schwarze Oxychlorid: 2IIgO, HgCl, welches Lösungsmittel auch ge nommen sein mag; ist aber das Oxyd im Ueberschusse, so variirt die Wechselwirkung nach der Natur des Lösungsmittels. Mit Wasser, und nur damit, erfolgt eine schnelle Wirkung, es zeigt sich, wenn man das Oxyd wiederholt mit neuen Mengen Chloridlösung behandelt, eine eigen- thümliche Auflockerung des Oxyds und es entsteht die Verbindung: 6IIgO, HgCl -|-HO, ein canariengelbes Pulver, das sich unter dem Mi kroskope als kleine rhomboidale Lamellen zeigt. Ist Alkohol das Lösungs mittel für das Chlorid, so findet anfangs gar keine Einwirkung Statt, sehr allmälig entsteht aber das schwarzekrystallisirteOxychlorid: 2HgO,HgCl. In einem Falle ist die Wechselwirkung der beiden Körper sehr durch Ver reiben modificirt. Wird nämlich das Oxyd in einer Reibschale mit der wässerigen Lösung des Chlorids unter häufiger Erneuerung desselben ver rieben, so wird es erst gelb, dann olivenfarben und zuletzt entsteht das schwarze pulverförmige Oxychlorid: 4IIgO,IIgCl, welches rothes Oxyd enthält (siehe oben Mil Ion). Roucher stellt die von ihm und von Millon erhaltenen Oxychloride auf folgende Weise übersichtlich zusammen: Oxychloride des rothen Oxyds. 2 Hg 0, Hg CI. In schwarzen Blättchen krystallisirend; entsteht durch anhal tendes Sieden von Quecksilberoxyd mit überschüssigem Chlorid oder durch Fällen des zweifach-kohlen- sauren Kalis unter fortgesetztem Reiben. Wahrscheinlich ist es auch dies Oxychlorid, welches sich bildet, wenn man durch Wasser, worin Quecksilberoxydsuspendirt ist, Chlor gas leitet, oder wenn man Queck silberoxyd in conccntrirtes Chlor wasser oder besser in. Chlorhydrat giebt (bei der Bereitung der unter chlorigen Säure, Bd. II, 1. 1 Hg 0, Hg CI. In dunkelbraunen Blätt chen krystallisirt; durch Sieden der Oxychloride des gelben Oxyds. Hg0,2HgCl. Gelblichweiss; entsteht in der Kälte und Wärme in einer Quccksilberchloridlösung. 2 Hg 0, Hg CI. Hellziegelroth; wird aus Chloridlösung durch zweifach-koh- lensaures Kali gefällt. Dasselbe Oxychlorid, roth, purpurfar ben oder violett, durch Fällen von 1 Vol. der Lösung von zweifach kohlensaurem Kali mit 3 bis 4 Vol. Quecksilberchloridlösung erhalten. 3 Hg 0, HgCl. Ziegelroth; aus über schüssiger siedender Chloridlösung durch kohlensaurcs Kali gefällt. Dasselbe Oxychlorid, in hellbraunen Blättchen krystallisirt, aus 1 Vol. Chloridlösung durch 1 Vol. der Lö sung von zweifach-kohlensaurem Kali gefällt. Dasselbe Oxychlorid, amorph, aus dem gelben Oxyde und Quecksilber chlorid in der Kälte entstehend. 4 Hg 0, Hg CI. In bräunlich goldgelben Blättchen krystallisirt; aus der beim