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64 Nickel. dargestellt, gleichen diesen fast völlig, nur dass sie nicht roth, sondern grün sind (Berzelius ■)• Nickelcyanür: Ni Cy. Ist wie das Kobaltcyanür darzustellen. Der apfelgrüne Niederschlag enthält, nach Rammeisberg 2 ), auf 2 Aeq. der Verbindung l 1 2 Aeq. Wasser, welche sich erst gegen 200° C. entfernen lassen, wonach braunes Cyanür zurückbleibt, das bei stärkerem Erhitzen unter lebhafter Eeuererscheinung Cyangas und Stickgas ausgiebt, mit Hinterlassung eines Gemenges von Nickel und Kohlennickel. Kalium-Nickelcyanür: KaCy 4- NiCy. Dies Doppelcyanür wird durch Auflösen von Nickelcyanür in einer Auflösung von Cyankalium und Abdampfen der Lösung zur Krystallisation in gelben 2- und Igliedrigen rhombischen Prismen erhalten (Rammeisberg 8 ), deren Wassergehalt 1 Aeq. beträgt. Giebtman zu der Auflösung des Doppelcyanürs eine starke Säure, so wird das Cyankalium desselben zersetzt, es wird Cyanwasser- stoflsäure frei und Nickelcyanür scheidet sich aus. Eine dem Kalium- Kobaltcyanid. (Kobalticyankalium) entsprechende Nickelverbindung existirt nicht. Mit Cyannatrium, Cyanammonium, Cyanbarium, Cyancal cium bildet das Nickelcyanür ähnliche Doppelcyanüre (Wöhler 4 ). Nickel - Eisencyanür: 2 Ni Cy -|- Fe Cy; Ferrocyannickel: Ni 2 (Cy :3 Fe), ist der grünlich weisse Niederschlag, welcher durch Blutlaugen salz in den Auflösungen der Nickeloxydulsalze hervorgebracht wird. — Nickel - Eisencyanid: 3 Ni Cy Fe 2 Cy 3 ; Ferricyannickel: Ni 3 (Cy 6 Fe 2 ), der durch rothes Blutlaugensalz entstehende gelbbraune Nieder schlag. Nickelrhodanür: Ni Rh. Sulfocyannickel: Ni (C 2 N S 2 ). Die Auf lösung von frisch gefälltem kohlensaurem Nickeloxydul in Rhodanwasser- stoffsäure ist grün und giebt beim Verdampfen inl Vacuo eine krystallinische Masse, deren Wassergehalt sich zu J / 2 Aeq. berechnet. Sie wird von Ammoniakflüssigkeit mit blauer Farbe gelöst; diese Lösung, unter Zusatz von Ammoniak im Wasserbade verdampft, giebt glänzende blaue Krystalle von Nickelrhodanür-Ammoniak: Ni Rh 2 H 3 N (Meitzendorff s ). Sauerstoffsalze des Nickeloxyduls. Schwefelsaures Nickeloxydul. Formel: Ni 0, S0 3 . — Aequiva- lent 77,0 oder 962,5. — In 100:Nickelöxydul 48,06, Schwefelsäure 51,94. Wenn eine Auflösung von schwefelsaurem Nickeloxydul, welche man durch Behandeln von Nickel mit Schwefelsäure, unter Zusatz von etwas Salpetersäure oder durch Auflösen von Nickeloxydul, oder kohlensaurem Nickeloxydul in Schwefelsäure darstellen kann, zur Krystallisation verdampft wird, so erhält man, wenn die Krystallisation bei gewöhnlicher Temperatur (15°bis 20° C.) erfolgt, dunkelsmaragdgrüneKrystalle mit 7 Aeq. (44,8 Proc.) Wasser, welche isomorph sind mit dem Bittersalze und dem Zinkvitriol (rhombisch, 1- und laxig), nicht aber mit dem entsprechenden Kobaltsalze. — Bei 30° bis 40° C. werden quadratische (2- und laxige), bei 50°bis70 n C. ’) A. o. a. 0. u. Pogg. Ann. d. Phys. Bd. I, S. 198. — 2 ) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. XLII, S. 115. — 3 ) Ebend. Bd. XC, S. 35. — 4 ) Gehlen’s Journ. f. Chem. u. Phys. Bd. VI, S. 234. — 6 ) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. LVI, S. 63.