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e i t Q d e 1 s Q ? Q b 4 11 t e li ) 1 3 3 r Quecksilberoxychloride. 7 57 selben können in verschiedenen Modificationen auftreten, was davon kommt, dass sich bald das gelbe, bald das rothe Oxyd darin findet. Die Resultate der Untersuchung Millon’s sind in dem Folgenden enthalten. Man bereitet sich zur Darstellung der Verbindungen zunächst eine bei 15® C. gesättigte Lösung von Quecksilberchlorid und eine bei der selben Temperatur - gesättigte Lösung von zweifach-kohlensaurem Kali, die völlig frei sein muss von neutralem kohlensauren Kali. Das letztere Salz fällt nämlich aus der Chloridlösung anfangs reines Oxyd, nur das erstere fällt sogleich Oxychlorid. Die Verbindung 2 HgO, HgCl (Bisoxychlorid, zweifach - ba sisches Chlorid) wird erhalten, wenn man 1 Vol. der Lösung des zweifach-kohlensauren Kalis mit 6 bis 10 Vol. Chloridlösung vermischt, um rührt und den entstandenen Niederschlag sogleich abfiltrirt. Sie ist, so bereitet, ein ziegelrothes, nicht krystallinisches Pulver. In diesem Oxy chloride ist gelbes Oxyd enthalten, welches man durch Kali daraus ab scheiden kann. — Wird 1 Vol. der Lösung des Kalisalzes mit 3 bis 4 Vol. Chloridlösung vermischt, wohl umgerührt und stehen gelassen, so bildet sich im ersten Augenblick ein lebhaft gelber Niederschlag, aber dieser bekommt sehr - bald, besonders beim Umschütteln, eine lebhaft rothe Farbe, nachher einen Stich in Purpur und zuletzt ins Violette. Er ist dann schwer geworden, so dass gr leicht zu Boden fällt, und erscheint etwas krystalli- nisch. Er ist dieselbe Verbindung wie die vorhergehende und enthält ebenfalls gelbes Oxyd. Vermischt man 1 Vol. der Kalisalislösung mit 3 Vol. der Quecksilber chloridlösung, so sieht man, beim heftigen Umrühren mit einem Glasstabe, an den Stellen, wo dieser die Glaswand reibt, schwarze Striche sich bilden. Man giesst dann die Masse aus dem Glase, macht darin eine neue Mischung und schüttelt diese tüchtig um. Der Niederschlag bekommt nun eine dunk lere Farbe, welche bald in glänzendSchwarz übergeht, er wird schwer und lässt sich leicht auswaschen. Die chemische Zusammensetzung desselben ist die des. vorhergehenden Oxychlorids, nämlich 2 HgO, HgCl, aber es findet sich darin rothes Oxyd, welches bei der Behandlung mit Kali zurück bleibt. Die kleine Menge der an dei - Glaswand entstandenen schwarzen Verbindung hat den ausgeschiedenen Niederschlag disponirt ebenfalls schwarz zu werden. Nach Mitscherlich 1 ) ist es die Krystallisationskraft, welche diese Umänderung herbeiführt, und unterscheiden sich das ziegelrothe und das schwarze Oxychlorid nur durch verschiedene Dichtigkeit. Das Oxychlorid: 3 HgO, HgCl (Teroxychlorid, Dreifach-basi sches Chlorid) wird erhalten, wenn man die erwähnten beiden Lösungen (des Kalisalzes und Quecksilberchlorids) zu gleichen Volumen vermischt und die Mischung ruhig stehen lässt. Sie fängt bald an sich zu trüben und sich mit goldglänzenden, dem Musivgold ähnlichen Schuppen der Ver bindung zu füllen. Diese halten sich beim Auswaschen glänzend, aber die Farbe fängt an sich ins Graue oder Braune zu ziehen. Kali scheidet gel bes Oxyd daraus ab. Vermischt man 1 Vol. der Chloridlösung mit 4 bis 6 Vol. Kalisalz lösung, also mit einem grossen Ueberschusse der letzteren, so entsteht nicht sogleich ein Niederschlag; aber nach einiger Ruhe fängt Kohlensäuregas *) Siehe dessen Lehrbuch.