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56 Nickel. werden, ist fast silbei'weiss, stark glänzend, lässt sich zu dünnem Blech auswalzen und zu dem feinsten Drahte ausziehen, dessen Festigkeit die des Eisendrahts übertrifft (Deville a. o. a. 0.). Das specifische Gewicht wird von 8,3 bis 9,0 angegeben. Ram- melsberg ') fand das specif. Gewicht des durch Wasserstoffgas reducirten Metalles: 9,118. Es wird vom Magnet fast ebenso stark als das Eisen an gezogen und wird selbst magnetisch, so dass Magnete daraus dargestellt werden können. Beim Erhitzen bis auf 350° C. verliert es den Magnetis mus. Es lässt sich ohne erhebliche Oxydation glühend schmieden; sein Hammerschlag ist dunkelgrün. Salzsäure und Schwefelsäure lösen es nur träge, mässig concentrirte Salpetersäure löst es leicht. Die Lösungen ent halten Oxydulsalz oder das entsprechende Chlorür. Es kann, wie Eisen und Kobalt, passiv gemacht werden (Deville, Nickles). Aus einer Lösung von schwefelsaurem Nickeloxydul-Ammoniak wird das Nickel durch einen schwachen galvanischen Strom als zusammenhän gende Masse, als Blech, abgeschieden, ein Verhalten, welches Beachtung verdient für die Darstellung des Metalls in dieser Form, und welches benutzt wird, um Kupfer und Messing, durch den galvanoplastischen Pro- cess mit einem fast silberweissen und silberglänzenden Nickelüberzug zu versehen (Böttger). Da, wie schon oben erwähnt, Nickel fast immer nur als Metall, näm lich zur Darstellung silberähnlicher Legirungen angewandt wird (s. Neu silber), so ist es besonders wichtig, aus den Nickelerzen und der Speise auf möglichst wohlfeilem Wege ein Nickelmetall zu erhalten, welches nur von den Metallen frei zu sein braucht, die bei seiner Benutzung zu dem angegebenen Zwecke nachtheilig sind, wie namentlich Arsen. Man kann die Erze im Flammenofen durch Rösten unter Zusatz von Kohle, so weit es auf diese Weise sich thun lässt, von Arsen befreien, das geröstete Erz, welches arsensaure Metalloxyde enthält, mit kohlensaurem Natron unter Zusatz von etwas Salpeter oder Chilisalpeter schmelzen, aus der geschmolzenen Masse das arsensaure Alkali durch Wasser auslaugen und das rückständige Nickeloxydul, welches Eisenoxyd, Kobaltoxydul, Ku pferoxyd enthalten kann, durch Erhitzen mit Kohle reduciren und das Me tall unter einer Decke von bleifreiem Glase zusammenschmelzen (Mitscher lich). — Wenn man dies Schmelzen unter Zusatz von etwas Nickel oxydul ausführt (das unreine Nickeloxydul ist dazu anwendbar), so wer den’durch den Sauerstoff desselben die leichter oxydirbaren Metalle: Eisen, und Kobalt oxydirt und in das Glas übergeführt. Da bei der Berei tung der Smalte ganz auf dieselbe Weise das Kobaltoxydul und das Eisen oxyd in das Glas übergehen (Seite 31), so wird man natürlich bei der Ver arbeitung der Kobaltspeise diese Reinigung von Eisen und Kobalt nicht immer nöthig haben. Uebrigens thut ein Kobaltgehalt des Nickels. der Verwendung desselben zu Neusilber keinen Eintrag. In Schweden wird aus dem oben erwähnten, Schwefelnickel enthalten den Magnetkiese ein kupferhaltiges Nickel von bestimmtem Gehalte für den Verbrauch in den Neusilberfabriken dargestellt, welches den grossen Vor zug besitzt, völlig arsenfrei zu sein, da sich in dem Erze kein Arsen findet. l ) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. I.XXVIII, S. 96.