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46 Kobalt. schlag, sondern nur eine rothe Flüssigkeit. Mit Oxalsäure giebt das Salz Doppel - Salze. Gibbs und Genth vermuthen die Existenz eines neutralen Schwefel säuren Purpureokobalts : 5 H 3 N. Co 2 0 3 , 2 S 0 3 , dem von ihnen dargestell ten oxalsauren Purpureokobalt analog. Purpureokobaltchlorid. Dieses Salz ist das von Genth zuerst dargestellte, von Claudet später genauer untersuchte und von Gregory analysirte Salz, welches Fremy als salzsaures Roseokobaltiak bezeich nete. Zur Gewinnung desselben setzte Fremy die Lösung von Ammo- niakobaltchlorür zwei bis drei Tage lang der atmosphärischen Luft aus und liess sie dann, wenn sie stark braun geworden, mit Salmiak sieden. Bei dem Fuskobaltchlorid ist die Reaction, durch welche es auf diesem Wege entsteht, erläutert worden. — Alle Oxyfuskobaltsalze geben beim Sieden mit Salmiak ebenfalls Purpureokobaltchlorid. — Genth und Claudet er hielten das Salz, indem sie eine salmiakhaltige, mit Ammoniak übersättigte Lösung von Kobaltchlorür mehrere Wochen an der Luft stehen liessen und hierauf die Flüssigkeit mit Salzsäure kochten. Das Salz ist vollkommen unlöslich in angesäuertem Wasser und in Wasser, welches Salmiak enthält. Die Farbe ist violettroth. Von Was ser wird wenig aufgelöst, die Lösung zersetzt sich beim Sieden oder bei Einwirkung von Alkalien. Kali und Natron entwickeln daraus erst beim Sieden Ammoniak. Mit salpetersaurem Silberoxyd giebt es Chlorsilber und salpetersaures Purpureokobaltoxyd; die Fällung des Chlors ist aber nur vollständig, wenn man die Flüssigkeit einige Zeit im Sieden erhält. Mit schwefelsaurem Silberoxyd giebt es schwefelsaures Purpureokobaltoxyd. In einem Strome Wasserstoffgas erhitzt, hinterlässt das Purpureoko baltchlorid vollkommen reines Kobalt. Da das Salz fast unlöslich und seine Darstellung sehr leicht ist, so kann man es anwenden, um das Kobalt in einem hohen Grade von Reinheit zu erhalten und von anderen Metal len zu trennen (Seite 12). Beim Erhitzen entwickelt das Salz Ammoniak, Salmiak, Wasser und ausserdem ein in Wasser unlösliches Gas, welches ein Gemisch von Stick stoff und Wasserstoff zu sein scheint. Nach Reakirt hinterbleibt Ko baltoxydul (Oxydoxydul?) in eisenschwarzen glänzenden Octaedern, welche unlöslich sind in Salzsäure und Salpetersäure, aber löslich in schmelzen dem zweifach schwefelsaurem Kali. Fremy giebt dem Salze die Formel: 5 H 3 N. Co 2 Cl 3 , HO, während nach Claudet, Gregory, Gibbs und Genth, das eine Aeq. Wasser nicht vorhanden ist, seine wahre Zusammensetzung also 5H 3 N.Co 2 Cl 3 ist. Das Roseokobaltchlorid unterscheidet sich hiernach nur dadurch von ihm, dass es 2 Aeq. Wasser enthält (Seite 44). Xanthokobaltsalze. Diese merkwürdigen Salze entstehen, wie schon oben angeführt wurde, durch Einwirken salpetriger Dämpfe entwe der auf ammoniakalische Lösungen von Kobaltoxydulsalzen oder auf neu trale, saure oder ammoniakalische Lösungen der Roseokobalt- und Purpureo- kobaltsalze. Die Flüssigkeit wird allmälig dunkelröthlichbraun und giebt dann bei dem Abkühlen gewöhnlich eine reichliche Ausscheidung von braun gelben Krystallen eines Xantliokobaltsalzes. Die Farbe der. Salze wechselt zwischen braungelb und dunkel wein gelb. In heissem und kaltem Wasser sind sie löslicher als die Roseokobalt-,