die angeführten Umstände bei seiner. Darstellung nicht statt haben, letzte res an seiner Stelle auftritt. Selbst durch Lösen in eiskaltem Wasser’ und freiwilliges Verdunstenlassen in der Kälte kann es nur schwierig rein er halten werden. Die Farbe der Lösung ist dunkel- (nicht violett-) roth, noch vor der Lösung nimmt das Salz im Wasser eine Lila- oder Purpur färbung an, wobei eine Umwandlung zu Purpureokobaltsalz theilweise stattfindet. Sehr schnell tritt diese Umwandlung ein beim Kochen einer mit wenig Salzsäure versetzten Lösung, indem die Farbe rasch aus Dun- keh’oth in schönes Violett übergeht. Sogar in trocknem Zustande, selbst in der Kälte, erleidet es allmälig eine geringe Umsetzung. Purpureokobaltsalze. Sie sind ebenfalls Producte der directen Oxydation ammoniakalischer Kobaltoxydullösungen, entstehen leicht aus den Roseokobaltsalzen, vornehmlich durch Erhitzen mit starken Säuren, ebenso aus den Xanthokobaltsalzen (siehe unten) und vermuthlich auch aus den Luteokobaltsalzen. Ihre Lösungen besitzen eine schön violettrothe oder purpurne Fär bung, sehr verschieden von der dunkelrothen der Roseokobaltsalze. Sie sind im Allgemeinen etwas weniger löslich als die letzteren. Ihre neutra len Lösungen werden beim Kochen rasch zersetzt, unter Entwickelung von Ammoniak und Abscheidung eines dunkelbraunen Kobaltoxyds. Alle Purpureokobaltsalze geben bei anhaltendem Kochen mit Salzsäure das Purpureokobaltchlorid. Gelbes Blutlaugensalz bewirkt in der Lösung einen gelblichen, bald chocoladebraun werdenden Niederschlag, rothes Blutlaugensalz einen orange- rothen krystallinischen und Kobalticyankalium einen rothen krystallini- schen. Oxalsaures Ammoniak fällt purpurrothe Nadeln, ■ Platinchlorid zimmtbraune Krystallblättchen. Jod und Bromkalium bewirken keinen Niederschlag. Durch Zersetzen des sauren Schwefelsäure - Salzes mittelst Barytwas ser in der Kälte oder des Chlorids mittelst Silberoxyd lässt sich das Pur- pureokobaltoxyd darstellen. Es ist in der violettrothen Lösung enthal ten, welche rasch aus der Luft Kohlensäure anzieht und sich beim Con- centriren zersetzt. Saures schwefelsauresPurpureokobaltoxyd. Man erhält diese Verbindung, wenn man zu Purpureokobaltchlorid (s. unten) soviel Vitriolöl setzt, dass ein dicker Teig entsteht. Die anfänglich beträchtlich anschwel lende Masse von schöner Purpurfarbe wird nach beendigter Entwickelung von Salzsäure etwa mit dem zweifachen Volum Wasser verdünnt und stehen gelassen. Nach einigen Stunden scheidet sich eine reichliche Menge schön violettrother Nadeln aus, welche rasch mit einer kleinen Menge kalten Wassers abgewaschen und zwischen Fliesspapier gepresst werden. Auch bei der Einwirkung von überschüssigem Vitriolöl auf schwefelsaures Roseokobaltoxyd und längeres Erwärmen im Wasserbade entsteht diese Verbindung. Ihre Zusammensetzung wird ausgedrückt durch die Formel: 5H 3 N.Co 2 0 3 ,4 S0 3 + 5H0. Das saure schwefelsaure Purpureokobaltoxyd ist, seiner grossen Nei gung halber sich in schwefelsaures Roseokobaltoxyd zu verwandeln, schwierig zu reinigen. Es krystallisirt in rothen prismatischen Krystallen des rhombischen Systems. Mit Kobalticyankalium giebt es keinen Nieder-