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und Bildung des Salzes, obgleich sie zu seiner Entstehung nicht noth- wendig ist. Dem auf diese Weise erhaltenen Salze ist stets etwas sal petersaures Luteokobaltoxyd beigemengt, wovon es am besten durch Auflösen in schwach ammoniakalischem Wasser und freiwilliges Verdun stenlassen der filtrirten purpurrothen Flüssigkeit gereinigt werden kann. Die dem quadratischen Systeme angehörenden Krystalle besitzen die Zusammensetzung: 5 H 3 N . Co 2 O 3 , 3 N O 3 . In kaltem Wasser sind sie fast unlöslich, ihre Lösung in heissem Wasser aber wird, zun^l bei Abwesen heit von Säure, rasch zersetzt, indem sich dunkelbraunes Kobaltoxydhydrat abscheidet und salpetersaures Luteokobaltoxyd und salpetersaures Ammon sich bilden. Beim Erhitzen für sich explodiren die Krystalle untei- Zurück lassung von schwarzem Kobaltoxyd. Lässt man die ursprüngliche, weinrothe, vom salpetersauren Luteoko baltoxyd filtrirte Flüssigkeit ohne Zusatz von Salpetersäure freiwillig ver dunsten, so scheidet sich wasserhaltiges salpetersaures Roseokobaltoxyd in Form schöner rother Krystalle aus. Als ziegelrothes Pulver wird es beim Zusatz von Salpetersäure in der Kälte abgeschieden. Seine Zusam mensetzung ist: 5 H 3 N. Co 2 0 3 , 3 N 0 6 2HO. Schwefelsaures Roseokobaltoxyd. Eine ammoniakalische Lösung von schwefelsaurem Kobaltoxydul absorbirt an der Luft rasch Sauerstoff, indem die anfänglich braune Färbung in eine dunkelrothe übergeht. Aus einer so erhaltenen vollständig oxydirten Lösung wird auf vorsichtigen Zusatz von Schwefelsäure gewöhnlich schwefelsaures Roseokobalt als ein ziegelrothes krystallinisches Pulver niedergeschlagen, das sich nach dem Auswaschen mit kaltem Wasser leicht, nach Zusatz von etwas Säure, durch ümkrystallisiren reinigen lässt. Dasselbe besitzt die Formel: 5H 3 N. Co 2 O 3 , 3SO 3 5HO. Es stellt schöne, kirschrothe, dem quadratischen Systeme angehörende Krystalle dar, die fast unlöslich in kaltem, aber löslich in viel heissem Wasser sind. Beim Uebergiessen derselben, im trockenen Zustande, mit Ammoniak verwandeln sie sich in röthlichgelbes schwefelsaures Luteoko baltoxyd, während ein Theil unverändert in Lösung geht. Eine Lösung des Salzes in reinem Wasser scheidet bei der Siedhitze schwarz-braunes Kobaltoxydoxydulhydrat aus: Co 3 0 4 , 3 HO (Gibbs und Genth). Ein saures Salz von der Formel: 5 H 3 N . Co 2 O 3 , 5 S0 3 -j- 5 HO, wie es Fremy bei Zusatz von überschüssiger Schwefelsäure erhalten haben wollte, war Gibbs und Genth nicht möglich darzustellen. Sie vermuthen, dass es neutrales Salz mit noch anhaftender Schwefelsäure war. Roseokobaltchlorid (Salzsaures Roseokobaltiak). — Um dies Salz darzustellen, verfährt man auf analoge Weise, wie bei den vorher gehenden: man lässt eine ammoniakalische Lösung von Kobaltchlorür sich an der Luft oxydiren, bis ihre braune Farbe in Roth übergegangen ist.' Hat man dafür Sorge getragen, dass dies nicht hei etwas erhöhter Temperatur stattfand, und vermeidet man beim nachherigen Zusatz von überschüssiger concentrirter Salzsäure jede Temperaturerhöhung, so erhält man einen ziegelrothen Niederschlag, der, mit starker Salzsäure und hierauf mit eiskaltem Wasser gewaschen, bei möglichst niedriger Temperatur durch Auspressen getrocknet, die Zusammensetzung: 5 II 3 N . Co 2 C1 3 -|-2HO besitzt. Das Roseokobaltchlorid erleidet ungemein leicht eine Verwandlung in das entsprechende Purpureokobaltchlorid (siehe unten), wesshalb, wenn