Volltext Seite (XML)
Schwefelsäure und Salpetersäure fällen aus der Lösung anfangs einen gelben Niederschlag, welcher beim Kochen rosenroth wird. Es bilden sich Roseokobaltsalze. — Salzsäure entwickelt Chlor und es entsteht Kobaltchlorür. — Salmiak giebt beim Sieden einen krystallinischen Nie derschlag von Purpureokobaltchlorid. —• Blutlaugensalz fällt sie braungelb, phosphorsaures Natron braun, Platinchlorid braungelb. Salpetersaures Fuskobaltoxy d (Salpetersaures Fuskobaltiak; Fremy). Fremy stellte dieses Salz dar, indem er eine Lösung von salpetersaurem Ammoniakobaltoxydul an der Luft verdunsten liess, den trocknen Rückstand mit Wasser behandelte und die Lösung mittelst Alko hol fällte, oder indem er salpetersäures Oxyfuskobaltoxyd mit Wasser zer setzte und die bei der Berührung mit der Luft sich bildende braune Flüs sigkeit durch Alkohol fällte. Das Salz zersetzt sich mit einer Art von Detonation noch unter der Glühhitze. Die Analyse führte zu der Formel: 5 H 3 N. 2 (Co 2 0 3 , NO 6 ), 4HO. Nach dieser Zusammensetzung scheint es durch die Vereinigung von Ammoniak mit basischem salpetersaurem Kobaltoxyd zu entstehen. Dafür sprechen auch die Umstände bei der Bildung; denn wird ein Oxy- fuskobaltsalz durch Wasser zerlegt, so scheidet sich, wie früher angege ben, zuerst ein basisches Salz aus, welches sich später in der ammonia kalischen Flüssigkeit mit brauner Farbe löst. Sättigt man eine Lösung von salpetersaurem Ammoniakobaltoxydul, welche zwei bis drei Monate der Luft ausgesetzt war, mit salpetersaurem Ammon und erhitzt man die Flüssigkeit zum Sieden, so schlägt sich ein braunes körniges Salz nieder, welches die Haupteigenschaften der Fusko- baftsalze besitzt und welches von Fremy körniges salpetersaures Fuskobaltiak genannt worden ist. Die Zusammensetzung entsprach der Formel: 4 H 3 N . Co 2 O 3 , 2 NO 6 + 3 HO. Schwefelsaures Fuskobaltoxyd. Leitet man einen Strom Am moniakgas in eine Auflösung von schwefelsaurem Kobaltoxydul, bei Gegen wart von Luft, so färbt sich die Flüssigkeit intensiv braun und in dem Augenblicke, wo das Ammoniak in grossem Ueberschusse in der Flüssigkeit vorhanden ist, schlägt sich ein brauner, harzartiger Körper nieder, welcher das im Ammoniak unlöslich gewordene schwefelsaure Fuskobaltoxyd ist. —• Fremy erhielt das Salz auch, indem ei* eine Lösung von Ammoniakobalt salz, welche einige Tage lang der Luft ausgesetzt worden war, mit einigen Tropfen Alkohol fällte. Das nicht krystallisirbare Salz löst sich mit brauner Farbe in Wasser. Alkalien entwickeln aus der Lösung Ammoniak und scheiden Oxydhydrat aus. Beim Erhitzen wird es unter Entwickelung von Ammoniak und Sauerstoff zersetzt und hinterlässt es einen Rückstand vomrosenrothem schwe felsaurem Kobaltoxydul. Die Analyse ergab die Formel: 4H 3 N . Co 2 O 3 , 2SO 3 -|-4:HO, nach welcher es dem körnigen Salpetersäure-Salze entspricht. Fuskobaltchlorid (Salzsaures Fuskobaltiak). Die an der Luft braun gewordene Lösung von Ammoniakobaltchlorür giebt beim Verdam pfen imVacuo einen zähen Rückstand, welcher alle Eigenschaften der Fusko- baltsalze besitzt. Man kann das Salz in fester Form aus der braunen Flüs sigkeit mittelst Alkohol abscheiden und dann im Vacuo trocknen. Die Analyse ergab die Formel: 4 H 3 N . Co 2 Cl 2 0, 3H0, nach welcher es Kobaltchlorid enthält, in welchem 1 Aeq-. Chlor durch 1 Aeq. Sauerstoff vertreten ist.