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Die zuerst entstehenden Krystalle sind reines Oxyfuskobaltsalz; vom zwei ten Tage an erhält man Gemenge von diesem und Luteokobaltsalz, nach drei bis vier Tagen ist die krystallinische Substanz fast reines salpeter saures Luteokobaltoxyd. Die erhaltenen Krystalle werden aus siedendem Wasser umkrystallisirt. Das Salz krystallisirt in kleinen gelben quadratischen Tafeln von der Farbe des Musivgoldes. Beim Erhitzen wird es plötzlich, mit einer Art von Detonation zersetzt; es entwickeln sich röthliche Dämpfe, Ammoniak, Wasser und es bleibt Kobaltoxyd zurück. Säuren scheiden es aus sei ner wässerigen Lösung ab. Die Zusammensetzung entspricht der Formel: 6H 3 N.Co 2 0 3 , 3NO ä , nach welcher es die Elemente von 1 Aeq. neutralem salpetersaurem Kobaltoxyd und 6 Aeq. Ammoniak enthält (Fremy, Gibbs und Genth). Schwefelsaures Luteokobaltoxyd. Verdünnt man eine Flüs sigkeit, welche im concentrirten Zustande schwefelsaures Oxyfuskobaltoxyd liefert, so scheiden sich nach einigen Tagen gelbe Krystalle von schwefel saurem Luteokobaltoxyd daraus ab. — Wird der rothe krystallinische Nie derschlag, welcher beim Behandeln einer ammoniakalischen Lösung von schwefelsaurem Oxyfuskobaltoxyd mit überschüssiger Schwefelsäure sich ausscheidet (siehe unten), mit Ammoniakflüssigkeit behandelt, so resultirt schwefelsaures Luteokobaltoxyd. Nach Gibbs und Genth stellt man es leicht und bequem dar durch Zersetzen des trocknen schwefelsauren Roseo- kobaltoxyds (siehe dieses) durch Hitze. Wird dieses Salz in einem Por zellantiegel über der Spirituslampe gelinde erhitzt, oder besser in einem Kolben im Oelbade bei der Temperatur des schmelzenden Bleis erhalten, so entwickelt sich reichlich Ammoniak, und die Masse, welche beständig um gerührt werden muss, nimmt eine Purpurlilafärbung an. Der Rückstand giebt mit heissem Wasser eine purpurrothe Lösung, woraus überschüssige Salzsäure eine orangefarbene Verbindung von schwefelsaurem Luteokobalt oxyd und Luteokobaltchlorid niederschlägt, welche, in heissem Wasser ge löst, nach Zusatz einiger Tropfen Schwefelsäure mit schwefelsaurem Silber oxyd behandelt , in sich abscheidendes Chlorsilber und gelöst bleibendes, durch Abdampfen zu erhaltendes, schwefelsaures Luteokobaltoxyd verwan delt wird. Das Schwefelsäure-Salz, gemischt mit dem Chlorid, wird ebenfalls leicht erhalten, wenn eine, schwefelsaures Kobaltoxydul und Chlor kobalt enthaltende Lösung ammoniakalisch gemacht und nach Zusatz eines grossen Ueberschusses grob gepulverten Salmiaks der Luft ausgesetzt wird. Nach einigen Tagen zeigt es sich am Boden des Gefässes als Krystall- masse, woraus die Abscheidung der Chlorverbindung, wie eben angeführt, leicht zu erreichen ist. Das Salz ist schön orangegelb, rhombisch krystallisirt, zeigt Dichrois mus und besitzt im Allgemeinen die Eigenschaften des Salpetersäure-Sal zes. Es ist wenig löslich in kaltem, löslicher in siedendem Wasser und krystallisirt beim Erkalten der heissen weingelben Lösung. Die Zusam mensetzung entspricht, nach Fremy, der Formel: 6 H 3 N. Co 2 O 3 , 3 SO 3 , 4HO; nach Gibbs und Genth enthält es, durch Auspressen zwischen Fliesspapier getrocknet, 5 Aeq. HO. Luteokobaltchlorid (Salzsaures Luteokobaltiak; Luteochloroko- baltiak). Setzt man eine ammoniakalische Lösung von Kobaltchlorür etwa einen Monat lang der Lüft aus, so sieht man oft in der Flüssigkeit ein sehr