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516 Molybdän. wie Sonnenschein angegeben, eine Lösung von 1 Thl. Molybdänsäure in 8 Thln. Ammoniakflüssigkeit und setzt man 20 Thle. Salpetersäure hinzu, so scheidet sich s / 3 bis 3 / 4 der Molybdänsäure aus, und es bleibt eine, mit Salpetersäure überladene Lösung von Molybdänsäure und Ammon. Erhitzt man diese zum Sieden, so erfolgt eine noch weitere Ausscheidung von Molybdänsäure. Eine so bereitete, gekochte Lösung liefert nun mit sau ren phosphorsäurehaltigen Flüssigkeiten einen Niederschlag von phosphor molybdänsaurem Ammon, der einen ganz constanten Gehalt an Phosphor säure zeigt, nämlich 3,607 Procent, und deshalb, über Schwefelsäure ge trocknet, unmittelbar zur Berechnung der Phosphorsäure dienen kann. — Zur Darstellung einer, beim Kochen klar bleibenden, an Molybdänsäure reicheren Flüssigkeit zur Fällung der Phosphorsäure empfiehlt Lipowitz folgenden Weg. Man übergiesst 2 Thle. Molybdänsäure und 1 Thl. Wein säure in einer Kochflasche mit 15 Thln. Wasser, befördert das Aufgelöst werden der Molybdänsäure durch Umschütteln oder sehr gelindes Erwär men, setzt 10 Thle. Ammoniakflüssigkeit von 0,970 specif. Gewicht hinzu, dann 15 Thle. Salpetersäure, erhitzt in einer Porzellanschale zum Sieden, wobei sich etwa */ 15 der verwandten Molybdänsäure ausscheidet und fil- trirt nach dem Erkalten (siehe übrigens bei Phosphorsäure). Sowie das molybdänsaure Ammon ein empfindliches Reagenz auf Phosphorsäure abgiebt, lässt sich umgekehrt, nach Sonnenschein 1 )) eine Flüssigkeit darstellen, welche Phosphorsäure und Molybdänsäure neben Natron und Salpetersäure enthält, und welche ein ausgezeichnetes Erken nungsmittel für geringe Mengen Ammoniak 2 ) ist. Zu ihrer Darstellung benutzt man den gelben Niederschlag, welcher durch Fällung von molyb dänsaurem Ammon mittelst ..phosphorsauren Natrons entsteht; man wäscht diesen wohl aus, vertheilt ihn in Wasser und setzt so lange kohlensau res Natron zu, bis er sich beim Erwärmen vollständig gelöst hat. Diese Lösung wird nun zur Trockne verdampft und dann zur vollständigen Verja gung alles Ammoniaks geglüht. Hat hierbei die Molybdänsäure eine theil- weise Reduction erlitten, so wird die Masse mit Salpetersäure befeuchtet und nochmals geglüht. Die erhaltene trockne Substanz wird nun mit Wasser erwärmt, Salpetersäure bis zur stark sauren Reaction zugesetzt und dann mit soviel Wasser verdünnt, dass aus 1 Thl. derselben 10 Thle. Lösung von goldgelber Farbe entstehen. Molybdänsaurer Baryt. Die unlöslichen Barytsalze der Molyb dänsäure werden im Allgemeinen durch wechselseitige Zersetzung bereitet, jedoch halten dieselben sehr hartnäckig geringe Mengen der Alkalisalze zurück. Giebt man zu einer Auflösung von Molybdänsäure in Ammoniakflüs sigkeit, welche ein Uebermaass von Ammoniak enthält, eine Auflösung von Chlorbarium, so fällt das neutrale Salz: BaO, Mo O 3 , als feines krystal- linisches Pulver nieder. Von einem Rückhalt an Ammonsalz wird es beim Erhitzen blaugrün. Das dreifach saure Salz wird durch wechselseitige Zersetzung der Lösungen von dreifach molybdänsaurem Kali und Chlorbarium dargestellt. Es tritt als flockiger Niederschlag auf, der zu einer gelblichen hornartigen Masse eintrocknet. Es entspricht der Formel: BaO, 3MoO 3 -|-3 HO. Das !) Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXXI, S. 498. — 2 ) Ebenso für die organischen Alkaloide.