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504 Molybdän. dänglanz, die Verbindung des Molybdäns mit Schwefel: MoS ä und das Gelb blei erz, welches molybdänsaures Bleioxyd ist. Der Molybdänglanz besitzt eine rein bleigraue Farbe, vollkommenen Metallglanz, lässt sich weich und fettig, wie Graphit, anfühlen und färbt, wie dieser, sehr ab, giebt aber, auf Porzellan gestrichen, einen grünlichen Strich, nicht einen blei grauen wie der Graphit. Er kommt meist derb uud eingesprengt oder blätterig vor, theils eingewachsen in Granit, Gneis oder in Quarz, wie zu Altenburg in Sachsen, theils auf Lagern von Eisenerzen und Kupfererzen, so namentlich in Schweden und Norwegen. Das Gelbbleierz findet sich auf Lagern und Gängen im jüngeren Uebergangskalke, in Begleitung von Bleierzen und Zinkerzen, so namentlich zu Bleiberg in Kärnthen und bei Partenkirchen oder Garmisch (beide Städtchen grenzen an einander) in Oberbaiern. Verarbeitung des Molybdänglanzes.und des Gelbbleierzes auf Molybdänsäure. Zur Verarbeitung des Molybdänglanzes und des Gelbbleierzes auf Molybdänsäure, welche den Ausgangspunkt abgiebt für die Darstellung anderer Molybdänverbindungen, sind zahlreiche Anleitungen gegeben worden. Der Molybdänglanz wird gepulvert in einem offenen, schräg liegenden Tiegel oder in einer Thonschale, unter fortwährendem Umrühren, bei Dunkelrothglühhitze so lange geröstet, als noch schweflige Säure entweicht. Brunner ') schlägt vor, das Rösten in der Weise auszuführen, dass man das Mineral mit etwa seinem gleichen Volum groben, vorher mit Salzsäure gewaschenen Quarzsandes zu einem mässig feinen Pulver zusammenreibt und dieses in einer flachen Platinschale über der Weingeistlampe unter öfterem Umrühren so lange zum beginnenden Glühen erhitzt, bis das Ge menge eine in der Hitze citronengelbe, nach dem Erkalten weissliche Farbe angenommen hat. Der Molybdänglanz hinterlässt nach dem vollständigen Rösten ein gelbes Pulver, welches rohe, unreine Molybdänsäure ist. Man behandelt dieselbe mit verdünnter Ammoniakflüssigkeit (was ungelöst bleibt, wird von Neuem geröstet), verdampft die Lösung zur Krystallisation und erhitzt flas erhaltene Ammonsalz sehr mässig, so dass nicht Schmelzung ein treten kann, wo dann Molybdänsäure zurükbleibt. Wöhler * 2 ) empfiehlt, die Lösung der rohen Molybdänsäure in Ammoniakflüssigkeit mit einigen Tropfen Schwefelammonium zu versetzen, um das vorhandene Kupfer als Schwefelkupfer zu fallen, das Filtrat einzudampfen, das rückständige Salz wieder in verdünnter Ammoniakflüssigkeit zu lösen und die filtrirte Lö sung zur Krystallisation zu bringen. Svanberg und Struve 3 ) vermi schen die Lösung des Ammonsalzes mit überschüssigem kohlensaurem Kali, filtriren sie von der abgeschiedenen Thonerde, dampfen das Filtrat zur Trockne und glühen den Rückstand stark im Platintiegel. Bei Be handlung der Masse mit Wasser bleiben dann Kupferoxyd und Thonerde 1) Dingi, polyt. Joum. Bd. CL, S. 372 ; auch Chem. Centralbl. f. 1859. 8. 28. — 2 ) Siehe dessen „prakt. Hebungen in d. chem. Analyse“ (Göttingen 1853) 8. 134. — Journ. f. prakt. Chem. Bd. XLIV, S. 264.