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W o 1 f r a m. Literatur: Scheele, opuscula chemica et physica, T. II, p. 119. — Gebrüder d Elhuyart, chem. Zergliederung des Wolframs u. s. w., übersetzt von Gren, Halle, 1786. — Klaproth, dessen „Beiträge zur chem. Kenntniss der Mineralkörper“, Bd. III, S. 44. — Richter, Ueber d. neuern Gegenst. d. Chem. Heft I, S. 45 u. Hft. X, S. 148. — Bucholz; Schweigger’s Joürn. f. Chem. u. Phys. Bd. III, S. 1. — Ber- zelius; Schweigg., Journ. f. Chem. u. Phys. Bd. XVI, S. 476; ferner Ann. de Chim. et Phys. [2] T. XVII, p. 13; ferner Pogg. Ann. d. Phys. Bd. IV, S. 147 u. Bd. VIII, S. 267. — Anthon; Journ. f. prakt. Chem. Bd. VIII, S. 399 ; Bd. IX, S. 6, 8 u. 337. Zeichen: W. Syn.: Scheel. Aequivalent: 92 oder 1150; Schnei der ’) fand es, durch Reduction der Wolframsäure zu Metall in einem Strome Wasserstoffgas, und durch Oxydation des Metalls zu Säure, im Mittel: 1150,78. v. Borch 2 ) fand es auf gleiche Weise: 1148,85 und R. F. Marchand 3 ) 1150,62, ebenso Dumas 4 ). Berzelius hatte das Aequivalent 1183, wofür in seinem Lehrbuche durch Druckfehler die Zahl 1188 steht. Riehe") bestimmte aus dem Gewichte des bei der Wolfram- säurereduction erhaltenen Wassers, so wie aus dem Gewichte des zurück bleibenden Wolframs, im Widerspruch mit den vorstehenden Zahlen , das Aequivalentgewicht des Wolframs zu 87 oder 1087,5. Scheele erkannte 1781, dass das schwedische Mineral: Tungstein (Schwerstein) eine eigenthümliche Säure enthalte, welche er deshalb Tung steinsäure nannte, und von welcher Bergmann vermuthete, dass sie eine Metallsäure sei. Im Jahre 1785 erhielten die Gebrüder d’Elhuyart aus dem Minerale Wolfram dieselbe Säure, und sie stellten aus derselben das Metall dar, welchem sie den Namen Wolfram gaben. Einige Chemiker haben zu Ehren Scheele’s für Wolfram den Namen Scheel angenommen, und von den Engländern wird dies Metall Tungsten, von den Franzosen Tungstene genannt. Das Wolfram findet sich ziemlich sparsam in der Natur und nie ge diegen. Die wichtigsten natürlich vorkommenden Wolframverbindungen sind die schon erwähnten Mineralien Tungstein und Wolfram. Der Tungstein (Scheelit) ist wolframsaurer Kalk. Der Wolfram, das gewöhnliche Material für die Bereitung von Wolfram - Verbindungen, findet sich krystallisirt im Urgebirge in Böhmen (besonders Zinnwald), Sachsen, Anhalt, am Harz, auch in England, Frankreich und Nordamerika. Er hat eine dunkelgrauschwarze Farbe und Metallglanz, selbst Demant glanz, und besitzt das bedeutende specif. Gewicht 7,2 bis 7,5. Die Kry- stalle gehören dem 1- und laxigen Systeme an, die Grundform ist ein rhombisches Prisma. Ueber die chemische Constitution desselben ist viel geschrieben worden. Er galt früher allgemein für eine Verbindung von wolframsaurem Eisenoxydul und Manganoxydul in wechselnden Verhält- !) Journ. f. prakt. Chem. Bd. L, S. 158; auch Pharm. Centralbl. f. 1850, S. 609. — 2) Journ. f. prakt. Chem. Bd. LIV, S. 256; auch Pharm. Centralbl. f. 1852, S. 97. — ä) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd LXXVII, S. 261. — 4 ) Ebend. Bd. CV, 8. 74. — ■’) Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXIX, S. 10; Ann. de chimie Bd, L, S. 5. Kein deut sches Journal hat die ausführliche Arbeit von Riehe über Wolfram mitgetheilt; im Jah resberichte von Kopp und Will f. 1857 ist ein Auszug enthalten. Riehe erwähnt übrigens der neueren Arbeiten deutscher Chemiker über Wolfram mit keinem Worte.