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466 Dian. in der Flüssigkeit fleissig umgerührt. Es zeigten sich nun folgende Er scheinungen. Die Säure des Tantalits von Kimito und die des Columbits von Bo denmais färbten die Flüssigkeit bläulich (smalteblau); wurde diese Flüssig keit, nach Zusatz von 1 / 2 Kubikzoll (9 C. C.) Wasser in ein Glas gegossen, so verschwand die Farbe schnell, der Niederschlag senkte sich ungelöst, beim Filtriren ging die Flüssigkeit farblos durchs Filter, der anfangs bläu liche Niederschlag wurde durch mehr zugegossenes Wasser schnell weiss. Die Säuren des Tantalits von Tammela, der ein schwarzgraues Pulver gab (Dianits), die des Euxenits, Aeschynits und Samarskits lösten sich bei der Behandlung in angegebener Weise, das heisst beim Kochen mit Salzsäure und Stanniol, in 2 bis 3 Minuten zu einer dunkelblauen, trüben Flüssig keit, welche, verdünnt, vollkommen klar, tief saphirblau erschien und blau filtrirte. Beim starken Verdünnen, mit dem zwei- bis dreifachen Volumen Wasser wurde die Farbe indigblau, bläulich grün, nach einiger Zeit im offenen Gefässe olivengrün; sie hielt sich mehrere Stunden lang und die Flüssigkeit blieb klar. In einer verschlossenen Flasche war die Farbe wo chenlang unverändert. Das Resultat ist dasselbe, wenn man die Metallsäuren auf übliche Weise (Seite 430) aus den Mineralien abscheidet, namentlich auch mit kohlensau rem Natron und Schwefel schmilzt, um jede Spur von Wolframsäure zu beseitigen, sie dann mit Kalihydrat schmilzt u. s. w., und wie angegeben mit Stanniol und Salzsäure behandelt. Die Diansäure liefert eine pracht voll saphirblaue, vollkommen klare Lösung. Aus der blauen Lösung der Diansäure ist das Zinn leicht durch Schwe felwasserstoffgas zu entfernen und aus dem Filtrate die Säure durch Fäl lung mit Ajnmoniak wieder zu gewinnen. Wenn man gleiche Quantitäten Diansäure, Tantalsäure und Unter niobsäure mit concentrirter Salzsäure in dem angegebenen Verhältnisse, ohne Zinn, drei Minuten lang kocht und dann in ein Glas ausgiesst, so ge ben alle drei Säuren gelbliche, milchichte Flüssigkeiten; setzt man hier auf Wasser zu, so löst sich schon bei einer sehr geringen Menge davon die Diansäure vollkommen, während die Tantalsäure und Unterniobsäure, auch bei Zusatz der vier- oder fünffachen Quantität Wasser ungelöst bleiben. Erhitzt man frisch gefällte Diansäure mit verdünnter Schwefelsäure (1 Vol. Säure, 5 Vol. Wasser) zum Kochen, giesst man die trübe Flüssig keit in ein Glas und wirft man Kölner von destillirtem Zink hinein, so färbt sich nach einigen Minuten die vorher weisse Säure ziemlich stark smalteblau, auch dunkelblau, und behält diese Farbe bei Zusatz von Wasser ziemlich lange, filtrirt aber farblos. Durch dies Verhalten ähnelt die Säure der Unterniobsäüre, während die Tantalsäure unter gleichen Umständen nur blashblau wird und auf Zusatz von Wasser die Farbe sogleich verliert. Wenn man die blaue Lösung der Diansäure einige Minuten mit Zink kocht, so wird mit dem Zinn auch die Diansäure gefallt und steht in licht grauen Flocken über dem mit Zinn überzogenen Zinke. Kocht man die abfiltrirten Flocken mit Salzsäure und Stanniol, so erhält man auf Zusatz von Wasser wieder die blaue Lösung.