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es A-Sulphat), welche 1 Grm, wasserfreier Säure entspricht, wird mit 12 Grm. einer Natronlauge, von 10 Procent Gehalt an Natronhydrat, aufge kocht und dafür gesorgt, dass keine Klumpen bleiben. Hierauf giebt man 168 Grm. Wasser zu und erhitzt wieder zum Kochen. Die Säuren des Niobs lösen sich vollständig, die Tantalsäure bleibt grösstentheils, in Form eines weissen Pulvers, als Hydrat zurück. Aus der Lösung, welche neben den Säuren des Niobs stets etwas Tantalsäure enthält, fällt man die Säuren durch Ammoniak, schmilzt den Niederschlag mit saurem schwefelsauren Kali und behandelt die schwefelsäurehaltigen Hydrate von Neuem mit Natronlauge in angegebener Weise. Es bleibt jetzt wieder Tantalsäure zurück. Aus der Lösung können die Säuren nochmals gefällt und in gleicher Weise be handelt werden, bis man zu einem Hydrate kommt, das von Natronlauge und Wasser vollständig gelöst wird. In Bezug auf die Untersuchungen über die Verbindungen des Tan tals und Niobs muss ich auf die Abhandlungen von Hermann verweisen '). Dian. — Es ist oben, Seite 430 angeführt worden, dass v. Kobel 1 aus einem Tantalite von Tammela, dessen specifisches Gewicht nur 5,5 war, eine Metallsäure erhielt, verschieden von der Säure aus dem Tantalite von , Kimito und den Columbiten (Niobiten) von Bodenmais, und dass er die Säure Diansäure, das Radical Dian genannt habe. Ei' fand dieselbe Säure auch in dem Euxenit, Aeschynit und Samarskit. Der fragliche Tantalit von Tannnela gab ein schwarzgraues Pulver, während diejenigen Tantalite von Tammela, deren specifisches Gewicht grösser ist (7,3 bis 7,8), ein dun- kelbraunrothes Pulver liefern; er nannte jenen deshalb Dianit. Das abweichende Verhalten des Hydrats der Säure gegen die desoxy- dirende Wirkung von Zinn, bei Gegenwart von Salzsäure, ist es, durch welches sich die Diansäure von der Tantalsäure und den Säuren des Niobs vorzüglich unterscheidet und als eigenthümliche Säure kund giebt; aus serdem wird sie von Salzsäure in weit grösserer Menge gelöst. Will man die vergleichenden Versuche mit den Säuren anstellen, so muss man sich an bestimmte Gewichts- und Maass-Verhältnisse der Stoffe halten, von Kobell operirte auf folgende Weise. Von jedem der betref fenden Mineralien wurden 1,5 Grm. mit 12 Grm. Kalihydrat im Silbertiegel geschmolzen, die ruhig fliessende Masse noch 7 Minuten im Flusse erhal ten, mit heissem Wasser ausgelaugt, die Lauge verdünnt, dass 20 Kubikzoll (360 C. 0.) Flüssigkeit entstanden, und nach dem Erkalten filtrirt. Das Filtrat wurde mit Salzsäure angesäuert, dann mit Ammoniak neutralisirt, der Niederschlag absetzen gelassen und die Flüssigkeit decantirt. Hier auf wurde der Niederschlag, der öfters von Manganoxyd etwas gefärbt war, mit Ammoniakflüssigkeit geschüttelt und filtrirt, um etwaigen Gehalt an Wolframsäure und Molybdänsäure zu beseitigen. Ein Trichter aus Stanniol, wie ein Filter von einem Zoll Seitenlänge geformt, wurde nun mit dem dickbreiigen Niederschlage mittelst eines Spatels vollgestrichen, in eine Porzellanschale gebracht, der Stanniol aus einander gelegt, 1 Ku bikzoll (18 C, C.) concentrirte Salzsäure von 1,14 specif. Gewicht aufge gossen , zum Kochen erhitzt, drei Minuten gekocht und dabei das Blech Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXV, 8. 54; ebend. Bd. LXVIII, S. G5. Graham-Otto’s Chemie. Bd. II. Abtheil. III. 30