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Tita n. Literatur: Klaproth, in seinen „Beiträgen zur chemischen Kenntniss der Mine ralkörper“, Bd. 1, S. 233 und S. 245; Bd. II, S. 222 u. 226; Bd. IV, 8. 153. — H. Rose; Gilbert’s, Ann. d. Phys. Bd. I.XXIII, S. 67 u. 129; Pegg. Ann. d. Phys. Bd. III, S. 163; Bd. XII, S. 492; Bd. XV, 8. 145; Bd. XVI, S. 57; Bd. XXIV, 8. 141 u. Bd. XLII, S. 527. Zeichen: Ti. — Aequivalent: 25 oder 312,5, nach Isidor Pierre’s Analysen des Chlortitans 1 ). II. Rose 2 ) hatte früher die Zahl 24,3 oder 303,08 gefunden, welche nach dem berichtigten Aequivalente des Chlor silbers in 24,12 oder 301,5 umzuändern wäre. Das Titan ist im Jahre 1791 von Gregor, einem englischen Geistli chen, entdeckt worden, bei der Untersuchung eines eigenthümlichen Fossils, welches in Gestalt eines schwarzen Sandes vorkommt und welchem er, von dem Fundorte Menachan in Cornwall, den Namen Menachan (Menakan) gab. Er nannte das Metall Menachin. Im Jahre 1794 erkannte Klap roth im Rutil ein eigenthümliches Metalloxyd, dessen Metall er Titan nannte und von welchem sich später herausstellte, dass es mit dem Mena chin identisch war. Das Titan gehört zu den ziemlich selten vorkommenden Metallen. Es findet sich in der Natur nie gediegen. Die Mineralien Rutil, Brookit und Anatas, von denen das letztere äusserst selten ist, bestehen aus Titan säure, TiO_> (siehe diese). Mit dem Namen Titaneisen umfasst man eine grosse Reihe von, krystallisirt, derb, in Körnern oder als Sand verkom menden Mineralien, welche theils titansaures Eisenoxydul: FeO, TiO_>, sind, theils Gemische von diesem und dem damit isomorphen Eisenoxyd: mFeO, Ti0 2 T nFe 2 O 3 , und in denen das Eisenoxydul auch durch die isomorphe Magnesia vertreten ist; Iserin, Nigrin, Menakan, Ilmenit gehören dazu. Zu einer Zeit glaubte man diese Mineralien als isomorphe Ge mische von Titanoxyd: Ti 2 O a und Eisenoxyd: Fe 2 O 3 betrachten zu müssen [H. Rose 3 ), Scheer er 4 )]; aber das nachgewiesene, fast constante Vorkom men von Magnesia in denselben, hat zur älteren Ansicht über die Consti tution zurückgeführt 5 ). Wollaston beobachtete zuerst in England, an einer nach dem Aus blasen eines Hohofens im Gestell des Ofens sitzenden Schlacke, kleine kupferrothe Würfel und nahm dieselben für Titanmetall. Später wurden solche Würfel in mehreren Hohöfen, so namentlich auch am Harze, beim Ausblasen, im Gestell aufgefunden, und immer für Titan gehalten, bis Wöhler (im Jahre 1849) zeigte, dass dieselben eine Verbindung von Stick stofftitan und Cyantitan sind (siehe unten). *) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LXIV, S. 220, und Journ. f. prakt. Chemie Bd. XLII, S. 65; Pierre giebt der Zahl 314,7 den Vorzug. — 2 ) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. XV, S. 145. — 3) Ebend. Bd. LXII, S. 119. — 4 ) Ebend. Bd. LXIV, S. 489. *— 6 ) Rammeisberg, Handbuch der Mineralchemie: Titaneisen.