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und Abdampfen der Mutterlauge, werden violette Krystallrinden des Salzes: Co 0, J0 5 -j- 9 HO erhalten. Es löst sich in 148 Thln. kalten, 60 Thln. kochenden Wassers, gieht beim Erhitzen erst Wasser, dann Jod und Sauer stoff mit Zurücklassung von Oxyduloxyd in der Form des Salzes. Von Ammoniak wird es mit rothbrauner Farbe gelöst (Rammeisberg ■). Kohlensaures Kobaltoxydul. — Wird die Lösung eines Kobalt- oxydulsalzes mit einer Lösung von kohlensaurem Natron gefällt, so entsteht, nach H. Rose, vorzugsweise die Verbindung: 5 CoO, 2 C O 2 4 HO, das ist ein sogenanntes basisches Salz oder eine Verbindung von neutralem Salze mit Hydrat: 2 (CoO, C 0 2 ) 4" 3 (CoO, HO) 4- HO, (Kobaltoxydul 70, Kohlensäure 16,5, Wasser 13,5, bei 100° C. getrocknet), wie dies schon früher von Setterberg, Winkelblech und Beetz gefunden wurde. Die Verbindung tritt als rosenrother Niederschlag auf und widersteht mit einer gewissen Hartnäckigkeit der ferneren Zersetzung durch Wasser. Wird aber die chemische Masse des Wassers sehr vermehrt und Siedhitze ange wandt, so wird noch mehr Kohlensäure deplacirt und es entsteht, nach II. Rose, die Verbindung: CoO, CO 3 -4- 2 (Co O, H 0) H 0; nach Beetz bei überschüssigem kohlensaurem Alkali die indigblaue Verbindung: CoO, C0 2 -f- 3(CoO, HO) 4- HO. Giebt man zu der Lösung eines Kobaltoxydulsalzes kohlensaures Ammon bis zur Wiederauflösung des entstandenen Niederschlages und kocht man die hellrothe Lösung, so scheidet sich, nach Beetz, ebenfalls die erst erwähnte Verbindung aus. Sie löst sich in kohlensäurehaltigem Wasser und fällt beim Erhitzen dieser Lösung unverändert nieder. Berzelius meint, dass beim Verdunsten dieser Lösung möglicherweise das neutrale kohlensaure Kobaltoxydul sich ausscheiden würde (siehe kohlensaure Magnesia). Alle durch kohlensaure Alkalien in Kobaltsalzlösungen erhaltenen Fällungen halten äusserst hartnäckig basische Verbindungen des angewand ten Kobaltsalzes zurück und sind mühsam auszuwaschen. Wird die Lösung von schwefelsaurem oder salpetersaurem Kobaltoxy dul mit einer Lösung von zweifach kohlensaurem Kali imUeberschusse ver setzt, oder lässt man unter Umschwenken die erstere in die letztere flies sen, so entsteht ein voluminöser rosenrother Niederschlag, welcher sich nach mehrtägigem Stehen der Flüssigkeit in kleine rosenrothe Krystalle verwandelt. Dieselben sind eine Verbindung von kohlen sau rem Ko baltoxydul mit zweifach kohlensaurem Kali, entsprechend der Formel: 2 (CoO, C0 2 ) 4* KaO, 2CO 2 9HO. Sie werden vom Wässer sogleich zersetzt. (H. Rose 2 ), Deville 3 ). Wendet man anstatt der Lösung von zweifach kohlensaurem Kali, eine Lösung von anderthalbkohlensaurem Kali an (eine gekochte Lösung von zweifachkohlensaurem Kali), so entstehen deutliche Krystalle von koh lensaurem Kobaltoxydul-Kali: CoO, CO 2 4- KaO, C0 2 4~'4HO (Deville). Lässt man eine Lösung von salpetersaurem Kobaltoxydul, wie ange geben, in eine Lösung von zweifach kohlensaurem Natron fliessen, so resul- *) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. XLIV, 8. 561. — 2 ) Ebend. Bd. LXXXIV, S. 547; auch Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LXXX, 8. 238. — 3 ) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LXXX, S. 245; auch Journ. f. prakt. Chem. Bd. LIV, S 219.