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öder Cubooctaedern krystallisirt, als Kobaltkies. Man erhält es durch Behandeln von Kobaltoxydhydrat mit Schwefelwasserstoffgas in gelinder Wärme und durch Fällen einer Lösung des essigsauren Kobaltoxyds mit Schwefelwasserstoff. Kobaltbissulfuret: Co S 2 . Nach Setterberg 1 ) wird dies Sulfuret erhalten, wenn man kohlensaures Kobaltoxydul mit dem 1 ^fachen Gewichte Schwefel, oder Kobaltoxydul mit dem Sfachen Gewichte Schwefel in einer Retorte erhitzt, bis der Ueberschuss von Schwefel abdestillirt ist, jedoch unter Vermeidung der Glühhitze. Es ist ein schwarzes glanzloses Pulver, das nur von concentrirter Salpetersäure und von Salpeter-Salzsäure ange griffen wird, und welches in der Glühhitze Schwefel giebt mit Zurücklassung von Sulfuret. In dem wichtigen Kobalterze, welches den Namen Glanzkobalt führt, ist dies Sulfuret mit Arsenkobalt verbunden (Seite 3). Selenkobalt. Wie mit Schwefel, vereinigt sich das Kobalt auch mit Selen beim Erhitzen zu dunkelgrauem, metallglänzendem schmelzbarem Se lenkobalt (Berzelius). Durch Glühen von Kobalt in Selendampf erhalte nes Selenkobalt fand Little 2 ) nach der Formel Co Se zusammengesetzt. Es war eine spröde, schwer schmelzbare Masse von 7,65 specif. Gew., die, unter Borax geschmolzen, einen gelben, krystallinischen Regulus gab. Phosphorkobalt. Wenn man auf glühendes Kobalt Phosphor wirft oder 1 Thl. Kobalt mit 1 Thl. Phosphorsäure und Vjg Thl. Kohlen pulver glüht, oder wenn man ein Gemenge aus 7 Thln. Kobalt, 10 Thln. Knochenasche, 5 Thln. Quarzpulver und 1 Thl. Kohle dem Gebläsefeuer aussetzt, so resultirt phosphorhaltiges Kobalt als geschmolzener, weisser, spröder Regulus. Durch Erhitzen von Kobaltchlorür oder phosphorsaurem Kobaltoxydul in einem Strome Phosphorwasserstoffgas erhielt H. Rose 3 ) schwarzes Phosphorkobalt, der Formel: Co 3 P entsprechend. Verbindungen mit den Halogenen. Kobaltchlorür. Chlorkobalt. Formel: CoCl. — In 100: Kobalt 45,8, Chlor 54,2. Durch Auflösen von Kobaltoxydulhydrat oder von kohlensaurem Kobaltoxydul in verdünnter Salzsäure erhält man eine rosenrothe Auflösung, welche bei vorsichtigem Verdampfen kleine rosenrothe Krystalle von wasserhaltigem Kobaltchlorür liefert. Beim weiteren Eindampfen färbt sich die Lösung blau und kann dann, nach Proust, blaue Krystalle von wasserfreiem Chlorür liefern; zur Trockne verdampft, bleibt eine blaue lockere Masse. Wird diese für sich, oder besser in einem Strome von trockenem Chlorgas oder Chlorwasserstoffsäuregas erhitzt, so sublimiren bläuliche Krystallflitter des Chlorürs und diese bilden sich auch beim Erhitzen des Metalls in Chlorgas. So leicht löslich in Wasser das wasserhaltige Kobaltchlorür ist, so trag löslich sind die Krystallflittern des wasserfreien Chlorürs; sie er scheinen Anfangs fast unlöslich, wie das Nickelchlorür und su- *) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. VII, S. 40. — *) Ann. d. Chem. u. Phann. Bd. CXII. S. 212. — 3 ) Pogg. Ann. d. Phys. Bd. XXIV, S. 332.