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310 Blei. Blei. Bucholz; Gehlen, neues allgem. Journ. d. Chem. Bd. V, S. 253. Berzelius; Gilbert, Annal. d. Phys. Bd. XL, S. 166 u. S. 186; Bd. XLVI, S. 131. Schweigger, Journ. f. Chem. u. Phys. Bd. VII, S. 71. Zeichen: Pb (Plumbum). — Aequivalent: 103,56 oder 1294,5; nach Berzelius ') durch Reduction des Oxyds mittelst Wasserstoffgas. Auch Marignac 1 2 ) fand im Mittel: 103,52 durch die Analyse von Chlorblei mit telst salpetersauren Silberoxyds. Gmelin und Regnault haben 104 oder 1300. Das Blei ist eins von den am frühesten 3 ) gekannten Metallen. Es fin det sich, jedoch nur sehr sparsam gediegen, häufig und verbreitet aber in Verbindung mit Schwefel, als das Sulfuret: PbS, Bleiglanz, welcher das wichtigste Bleierz ist. Äusser dem Bleiglanze kommt noch kohlensau res BleioxycT (Weissbleierz) hie und da in solcher Menge vor, dass es auf Blei verarbeitet werden kann. Phosphorsaures Bleioxyd (Grünblei erz), chromsaures Bleioxyd (Rothbleierz) und molybdänsaures Bleioxyd (Gelbbleierz) sind im Allgemeinen seltener (siehe hüttenmännische Ge winnung des Bleis). Spuren von Blei hat man im Meerwasser und einigen Mineralwässern, auch in einigen Pflanzen gefunden. Das Metall. Das im Handel vorkommende Blei ist bisweilen schon sehr rein, ent hält gewöhnlich nur geringe Mengen von Kupfer und Eisen und Spuren von Silber. Vollkommen reines Blei erhält man durch Glühen von reinem Bleioxyd (aus salpetersaurem Bleioxyd bereitet) oder von oxalsaurem Blei oxyd in einem Kohlentiegel oder gemengt mit Kohlenpulver (Kienruss), oder dadurch, dass man schwefelsaures Bleioxyd gemengt mit ohngefähr */ 2 Soda und ’/ 3 Kohle oder mit schwarzem Fluss (Weinsteinkohle) schmilzt. Das Blei hat eine bläulich grauweisse Farbe und einen starken Me tallglanz. Es gehört zu den sehr leicht schmelzbaren Metallen, indem sein Schmelzpunkt nach Dalton und Crighton bei 322°C., nach Rud- berg bei 325°C., nach Kupfer und Person bei 334°.C. liegt. In höhe rer Temperatur verdampft es, besonders bei Luftzutritt, die sich oxydiren- den Dämpfe sind sehr giftig. Beim Erstarren zieht es sich beträchtlich zusammen, so dass Kugeln, welche in eine Form gegossen werden, niemals vollkommen rund sind. Es krystallisirt in Octaedern und kann durch Schmelzen, langsames Erkaltenlassen und Abgiessen des noch nicht erstarr ten Antheils in Krystallen erhalten werden. Unter den Hüttenproducten findet es sich ebenfalls bisweilen krystallisirt. Durch Fällung von ver- 1) Pogg. Annal. d. Phys. Bd. XIX, S. 310 und Lehrbuch 5. Aufl. — 2 ) Liebig u. Kopp, Jahresher. 1848. — 3 ) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. C, S. 127.