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298 Kupfer. den Rand der beiden Einsätze, utid dann hier wieder nach aufwärts. Durch diese Kupferplatte und den Kupferstreifen wird die leitende Verbindung mit dem unteren Theile des Apparats hergestellt, wie es sich sogleich er geben wird. Auf den Boden des Kastens kommt ein dünnes Brett, worauf die Formen der abzubildenden Gegenstände gelegt, resp. befestigt werden. Die Formen stehen, wenn mehrere vorhanden, durch Bleistreifen in lei tender Verbindung mit einander und durch einen nach aufwärts gerich teten Kupferstreifen, welcher au dem vorhin erwähnten oberen Kupferstrei fen dicht vorübergeht und mit diesem durch eine Schraubenklammer innig verbunden wird, in leitender Verbindung mit dem oberen Einsätze. In den Kasten kommt Kupfervitriollösung, in welche man noch Kry- stalle des Salzes legt, so dass dieselbe gesättigt bleibt; in den Einsatz kommt Wasser, das mit Schwefelsäure angesäuert ist. Der Theil des Kupferstreifens, welcher sich in der Kupfervitriollösung befindet, und wel cher nicht, zur Vermittlung der Leitung, metallische Oberfläche haben muss, wird mit Gutta-Percha überzogen oder mit Kautschukbändern um wickelt, damit sich nicht Kupfer darauf niederschlage. Die Formen sind jetzt allgemein von Gutta - Percha’). Die Gutta- Percha wird mit Wasser gekocht, tüchtig geknetet und von allen fühlba ren harten Körpern befreit, was am sichersten geschieht, wenn man sie zu dünnen Bändern auswalzt und die harten Punkte ausschneidet. Man legt dann einen Ballen der völlig gereinigten, mässig warmen (plastischen) Masse, bepinselt mit dem feinsten Graphitstaube, auf den, ebenfalls mit Graphitstaub eingeriebenen, abzuformenden Gegenstand, z. B. den Holz stock, bringt das Ganze unter eine Presse, macht den Abdruck und lässt unter der Presse erkalten. Der abzuformende Gegenstand muss von einem Rahmen umgeben sein, welcher etwas höher ist als er, und welcher der Wirkung der Presse eine Grenze setzt. Die sorgfältig abgelöste Form wird mit höchst zartem Graphitstaube bepudert und dieser, mit Bürste und Pinsel, in alle Vertiefungen gerieben, um die Form leitend für den galvanischen Strom zu machen 1 2 ); so kommt sie in den Apparat. In sechs bis acht Tagen ist die Ablagerung hinrei chend stark. Die erhaltenen Abformungen werden zuerst auf der Rück seite mit leichtflüssigem Metalle, unter Anwendung von Lötli wasser (Lö sung von Zink in Salzsäure) ausgelöthet, dann mit Blei ausgegossen oder bis zur beliebigen Dicke hintergossen. Die Zinkplatten des Apparats werden täglich durch Abbürsten unter Wasser von dem Schlamme gereinigt, die Zinkvitriollösung abgelassen, 1 ) Ueber eine sehr empfohlene Formmasse aus Schellack und Stearinsäure siehe Din gier, polyt. Journ. Bd. CXLI, 8. 228. 2 ) Der anzuwendende Graphit muss sehr rein sein, am besten zuvor gereinigter, der unreine Graphit leitet nicht gehörig. Die Reinigung kann auf folgende Weise be werkstelligt werden. Man schmilzt den gepulverten Graphit mit dem drei- bis vierfa chen Gewichte einer Mischung aus gleichen Theilen wasserfreier Soda und Pottasche etwa eine Stunde lang, laugt die Masse aus, giebt den zurückbleibenden Graphit in ver dünnte Salzsäure und laugt dann nochmals aus. Sollte sich beim Einträgen in die Säure Kieselsäuregallerte ausscheiden, so muss man, nach Entfernung der Säure, mit einer Lösung von kohlensaurem Natron auskochen. Auch durch Erhitzen des Graphit pulvers mit concentrirter Schwefelsäure, Auswaschen, Auskochen mit Sodalösung und nochmaligem Auswaschen lässt sich die Reinigung ausführen.