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296 . Kupfer. an einem Platindrahte über dem Tiegel, lässt die Asche in den Tiegel fal len und erhitzt nun vorsichtig bis zum schwachen Glühen. Zur grösseren Sicherheit ist der Inhalt des Tiegels mit einem Tropfen Salpetersäure und Schwefelsäure zu benetzen und nochmals zu erhitzen. Aus der vom schwefelsauren Bleioxyde abgelaufenen, sehr sauren Flüs sigkeit fällt man durch Einleiten von Schwefelwasserstoffgas das Kupfer als Schwefelkupfer, welches man weiter behandelt, wie es Seite 255 ange geben ist. Handelt es sich um grössere Genauigkeit, so muss die Fällung wiederholt werden. Aus der vom Schwefelkupfer abgegangenen Flüssigkeit schlägt man, nachdem dieselbe durch Erhitzen vom absorbirten Schwefelwasserstoff be freit worden ist, und nachdem man durch Zusatz von ein wenig Chlor wasser das Eisenoxydul in Eisenoxyd verwandelt hat, durch kohlensaures Natron in der Siedhitze kohlensaures Zinkoxyd und Eisenoxyd nieder, wie es beim Zink, S. 185, beschrieben. Der erhaltene Niederschlag wird ge glüht und gewogen, dann in Salzsäure gelöst und aus der filtrirten Lösung, wie beim Zink, Seite 187, angegeben, durchZusetzen von essigsaurem Na tron und Erhitzen das Eisenoxyd gefällt, dessen Gewicht, nach dem Glühen und Wägen, von dem Gewichte des gemischten Niederschlages abzuziehen ist. 100 Zinkoxyd zeigen 80,26 Zink, 100 Eisenoxyd 70 Eisen an. Noch einfacher ist es, das Eisen in der. Lösung durch metallisches Zink in Chlo- rür zu verwandeln und volumetrisch, nach Marguerite, durch überman gansaures Kali zu bestimmen (s. Eisen). Die Analyse der Legirungen von Kupfer, Zink und Nickel (Neusilber) bietet jetzt keine Schwierigkeit dar, nachdem es sichere Wege zur Schei dung des Nickels von Zink giebt. Die Legirung wird in Salpetersäure gelöst, aus derselben durch Schwefelwasserstoffgas das Kupfer als Schwe felkupfer gefällt (siehe oben), dann, nachdem das Schwefelwasserstoffgas durch Erhitzen ausgetrieben ist, die Scheidung des Nickels von Zink, auf einem von den bei Nickel, S. 71 und 73, angegebenen Wegen bewerkstel ligt. Ist das Neusilber elektroplattirt (versilbert), so fällt man aus der Salpetersäure-Lösung zunächst das Silber durch Salzsäure. Spuren von Eisen können von dem Nickel und Zink durch Zusatz von essigsaurem Na tron und Erhitzen geschieden werden. Kommt in den Kupferlegirungen Antimon (auch Arsen) vor, so müs sen dieselben in einem Strome Chlorgas erhitzt werden, um die Metalle, deren Chloride flüchtig sind (Zinn, Antimon, Arsen, Eisen), von den Me tallen zu trennen, deren Chloride sich nicht verflüchtigen (Kupfer, Blei, Zink). Siehe hierüber bei Zinn, Antimon und Arsen. Welche Abkürzun gen bei den Analysen der Kupferlegirungen möglich sind, wenn das eine oder andere Metall fehlt, ergiebt sich leicht. Hat man z. B. nur Kupfer und Zinn vor sich, so bestimmt man letzteres als Oxyd und erfähi-t die Menge des Kupfers aus dem Verluste. Ist noch Blei vorhanden, wird auch dies noch bestimmt. Aus der von schwefelsaurem Bleioxyd abgegangenen Flüssigkeit kann man auch das Kupfer durch Zink als Metall fällen.