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280 Kupfer. den Salmiak, den Kalk und den Weinstein zu, lässt noch l / 2 Stunde unter tüchtigem Umrühren schmelzen, schäumt ab und giesst in Sandformen oder Metallformen. Noch schöner soll die Legirung mit Zinn anstatt Zink werden. Mannheimer Gold: 7 Kupfer, 3 Messing, 1 >/ 2 Zinn, oder 70 Kupfer, 30 Messing, 0,6 Zinn (siehe auch unten). Pinchbeck: 2 Kupfer, 1 Messing. Die Bronzefarben (Staubbronze, gepulverte Bronze), welche eine so ausgedehnte Anwendung zum Druck, in der Wachstuch- und Tapeten-Fa brikation, zum Bronziren von Gyps, Holz u. s. w. erleiden, werden dadurch erhalten, dass man Kupfer oder Legirungen von Kupfer oder Zink auswalzt, dann unter dem Hammer wie ächtes Blattgold weiter verarbeitet, und schliesslich das resultirende unächte Schaumgold, unter Befeuchten mit Wasser oder verdünntem Honig, zu Pulver zerreibt, das durch Schlämmen oder Sieben von den eingemischten Blättchen befreit wird. Nach König soll das Zerreiben auf Steinen mittelst steinerner Walzen geschehen. Die verschiedenen Farben entstehen theils durch Benutzung verschiedener Le girungen, theils sind es Anlauffarben, hervorgerufen durch Erhitzen der Bronze, wobei oberflächliche Oxydation erfolgt. König 1 ) hat Analysen derselben angestellt: Kupfer Zink Kupfer Zink Blassgelb 82,3 16,7 Kupferroth 99,9 — Hochgelb 84,5 15,3 Violett 98,2 0,5 Rothgelb 90,0 9,6 Grün 84,3 15,0 Orange 99,0 0,7 Weiss — 2,4 96,5 Zinn. Alle Bronzen Substanz. enthielten ausserdem eine geringe Menge einer fettigen Die neuere Bronze zu Statuen ist eine Legirung von Kupfer mit Zink und Zinn, auch wohl mit Zusatz von Blei, in wechselnden Verhält nissen aber fast stets noch mehr Kupfer enthaltend als der Rothguss. Die Anforderungen, welche man an eine gute Bronze macht, sind: sie soll so dünnflüssig sein, dass sie in die feinsten Vertiefungen der Form eingeht und ein feines Korn haben; sie soll bei der erforderlichen Härte auch noch die nöthige Zähigkeit besitzen, sich gut feilen und ciseliren lassen; sie soll die dem Zwecke entsprechende Farbe haben, meistens ein röthliches Gelb, und sie soll endlich für die Annahme einer schönen grünen Patina durch Aetzen (siehe unten) hinlänglich empfänglich sein. Nach Versuchen von C. Hoffmann ergeben sich als äusserste Grenz punkte für brauchbare Statuen-Bronze die nachstehenden Legirungen: 1. Die am stärksten rothgelb gefärbte, kupferreichste, also theuerste Legirung: 84,42 Kupfer, 11,28 Zink, 4,3 Zinn. Specif. Gewicht 8,737. 2. Die am meisten hellgelb, fast goldgelb gefärbte Legirung, zugleich die kupferärmste und wohlfeilste: 65,95 Kupfer, 31,56 Zink, 2,49 Zinn. Specif. Gewicht 8,467. Sämmtliche zwischen diesen Legirungen liegende Legirungen, von 65,95 bis 84,4 Proc. Kupfergehalt, 31,5 bis 11,3 Proc. Zinkgehalt und 2,5 bis 4,3 Proc. Zinngehalt, sind als Statuen-Bronze zu gebrauchen, aber die, deren Kupfergehalt unter 81 Proc., deren Zinngehalt unter 3,5 Proc. !) Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXIX, S. 461.